News Bild Neues Format im Bistum Regensburg

Neues Format im Bistum Regensburg

1. Symposium zu Kirche in Gesellschaft

Home / News

Regensburg, 02. Dezember 2024

Am Samstag, den 23. November 2024, fand im Diözesanzentrum Obermünster die Auftaktveranstaltung des „1. Regensburger Symposiums zu Kirche in Gesellschaft: (Un)begrenzte Möglichkeiten?“ statt. Diese neue Veranstaltungsreihe, angesiedelt bei der Fachstelle Kirche in Gesellschaft der Hauptabteilung Seelsorge, wagt sich bewusst auf neues Terrain. Ziel ist es, aktiv den Dialog zwischen Kirche und moderner Gesellschaft zu fördern, und über geographische, diözesane und fachliche Grenzen hinweg Interessierten eine beständige Austauschplattform zu eröffnen.

Sebastian Graef, Leiter der Fachstelle und Organisator der Tagung, betonte in seiner Eröffnungsrede die Komplexität unserer Zeit: „Meinungen konkurrieren, Weltbilder kollidieren, und Ideologien florieren. Das ist einerseits Ausdruck einer pluralen, demokratischen Gesellschaft, bringt jedoch auch Herausforderungen mit sich.“ Gleichzeitig könne man beobachten, dass immer mehr Gruppen dieser manchmal mitunter überfordernden Komplexität mit vermeintlich einfachen, letztendlich aber künstlich reduzierten Positionen begegneten. Dies beträfe politische und gesellschaftliche Haltungen ebenso wie religiöse. Mit dem Symposium soll eine Plattform geschaffen werden, die einen offenen, wissenschaftlich fundierten Austausch ermöglicht. Menschen aus verschiedenen Regionen und Tätigkeitsfeldern konnten hier miteinander in den Austausch treten, voneinander lernen, neue Perspektiven gewinnen, und so Inspirationen für die Zukunft der Kirche sammeln.

Spannende Vorträge und vielfältige Perspektiven

Den Auftakt machte Dr. Thomas Arnold, ehemaliger Leiter der Katholischen Akademie Dresden-Meißen und Mitglied im Leitungsstab des sächsischen Innenministeriums. Unter dem Titel „Wer kittet den Riss? Von der Aufgabe der Kirche für eine begründete Hoffnung“ beleuchtete er die Herausforderungen und Potenziale der Kirche in schwierigen Zeiten und lieferte praxisnahe Beispiele aus seinem Heimatbistum Dresden.

Dr. Stefan May von der LMU München brachte einen soziologischen Blick in die Diskussion ein. Sein Vortrag „Soziologische Betrachtungen zum Verhältnis von Kirche und Religion“ hob hervor, wie Kirchen als Organisationen gesellschaftlich bereichernd wirken können – und welche Verantwortung sie dabei tragen. Simone Twents, Leiterin der Citypastoral im Bistum Fulda, zeigte in ihrem Vortrag „Kirche kann viel mehr: Aktuelle Ansätze von Pastoraler Innovation im Bistum Fulda“ konkrete Projekte und Ansätze aus der Praxis auf. Ihre innovativen Initiativen bieten wertvolle Impulse für die pastorale Arbeit auch über die Grenzen ihres Bistums hinaus, und stellen einen wertvollen Erfahrungsschatz dar, der auch in anderen Diözesen von großem Wert bei deren pastoraler Planung sein kann. PD Dr. Jochen H. Vennebusch, Kunsthistoriker an der Universität Hamburg, widmete sich abschließend dem Thema „Sakrale Kunst in der modernen Gesellschaft: Historische Vergewisserungen“. Er spannte einen faszinierenden Bogen von mittelalterlicher Sakralkunst bis hin zu zeitgenössischen Ausdrucksformen und zeigte, wie Kunst auch (oder gerade) heute, in einer zunehmend säkularen Gesellschaft, ein wirksames Medium religiöser Botschaften sein kann.

Dialog und Austausch im Mittelpunkt

Die abschließende Diskussionsrunde vereinte die Referenten, die Regensburger Bürgermeisterin Dr. Astrid Freudenstein und Prof. Dr. Sigmund Bonk, Leiter des Akademischen Forums Albertus Magnus. Gemeinsam diskutierten sie Fragen nach der gesellschaftlichen Verantwortung der Kirche, der Rolle von Religion in der modernen Welt und den aktuellen Herausforderungen im Zusammenspiel von Politik und Kirche.

Blick in die Zukunft

Das 1. Regensburger Symposium war ein gelungener Auftakt für eine Veranstaltungsreihe, die alle zwei Jahre (mit kürzeren Formaten dazwischen) fortgeführt werden soll. Schon jetzt dürfen sich Interessierte auf den Tagungsband freuen, der 2025 erscheinen wird und die Inhalte der Vorträge aufgreift, sowie zusätzliche Impulse liefert. Das Bistum Regensburg freut sich, hier mit diesem Format eine Plattform geschaffen zu haben, die den Dialog zwischen Kirche und Gesellschaft fördert und neue Impulse für die gemeinsame Zukunft setzt.

Text und Fotos: Fachstelle Kirche in Gesellschaft der Hauptabteilung Seelsorge
(chb)

  



Nachrichten