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Nacht der Lichter 2023 im Regensburger Dom

2500 Menschen bei Gebet im Kerzenschein

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Regensburg 20. November 2023

„Junge und ältere Leute in ökumenischer Verbundenheit miteinander im Gebet versammelt. Darüber freut sich unser über 800 Jahre alter Dom bestimmt.“ Domkapitular Michael Dreßel begrüßte zusammen mit der stellvertretenden Dekanin Dr. Bärbel Mayer-Schärtel des evangelischen Dekanats Regensburg über 2.500 Jugendliche und Erwachsene im Regensburger Dom am Freitagabend. Gemeinsam feierten sie den Abend in Kerzenschein, Gesang und Stille. Die Nacht der Lichter wurde vom BDKJ Regensburg und der Evangelischen Jugend des Donaudekanats Regensburg unter der Leitung von Dekanatsjugendreferentin Barbara Hochschau und BDKJ-Diözesanvorsitzende Johanna Ostermeier organisiert.


Fast doppelt so viele wie letztes Jahr!

Domkapitular Michael Dreßel  richtete einen großen Dank aus von Bischof Rudolf Voderholzer an all die freiwilligen Helfer, die mit ihrer Unterstützung bei Chor, musikalischer Gestaltung, Technik, Auf- und Abbau sowie als Ordner und Verteiler der Liedblätter und Kerzen für diesen Abend gesorgt hatten. Ganz im Stil von Taizé hatten sich viele der Besucher Plätze auf dem Boden gesucht. Decken, Isomatten und Kissen sorgten für ein gemütliches und warmes Beisammensein. Zu Beginn zeigten nur einige Kerzen vorne am Altar ihr Licht. Doch im Verlauf des Lichtritus wurde das Licht der Osterkerze behutsam weitergereicht, bis es selbst in den entferntesten Ecken des Doms leuchtete. Angefangen bei einer einzigen Kerze, verbreitete sich das Flackern wie ein sich ausbreitendes Feuer von Gläubigem zu Gläubigem, bis der gesamte Dom im sanften Schein tausender Kerzenlichter erstrahlte.

Nach der Lesung und dem Segen brachten die beiden Zelebranten gemeinsam mit einigen Jugendlichen das Kreuz an die Altarstufen. Jeder Einzelne hatte die Gelegenheit, zu kommen, einen Moment innezuhalten und in Gebet und meditativen Gesängen zu verweilen.

Dekanatsjugendreferentin Barbara Hochschau war überglücklich, so viele Menschen zu sehen, fast doppelt so viele wie noch vor einem Jahr. Ein Grund könnte hierbei der Wunsch nach Frieden in Zeiten vieler kriegerischer Auseinandersetzungen überall auf der Welt sein. „In der Nacht der Lichter geht es ja um Versöhnung, um Solidarität. Hier kann man im Herzen zur Ruhe kommen durch Gebet und Stille.“

Das fanden auch die Schwandorfer Mädchen Emilia, Magdalena, Melanie, Antonia. Alle vier kamen zum ersten Mal zur Nacht der Lichter und waren überwältigt. „Der wunderschöne Chorgesang und die Lichter überall waren einfach unglaublich“, sagte Melanie.


Die Kraft der Stille

Besondere Worte schickte die Communauté von Taizé extra für die Nacht der Lichter an alle Teilnehmenden. Darin forderte der Orden dazu auf, auch im Alltag sich bewusst Zeit für Stille zu nehmen. „Wie gut tut es, wenn der Lärm einmal unterbrochen wird, das Wirrwarr aus verschiedenen Stimmen und Geräuschen, und wir Gottes Gegenwart spüren.“ Zudem wurde betont, dass trotz des Wechsels des Priors von Bruder Alois zu Bruder Matthews die Jugendtreffen in Taize weitergehen. „Ihr könnt gerne für eine Woche oder länger vorbeikommen und mit uns beten und leben.“


Die Nacht der Lichter

… ist eine Station auf dem „Pilgerweg des Vertrauens auf der Erde“. Sie dient der Vorbereitung auf die großen europäischen Jugendtreffen am Jahreswechsel. Diese finden jedes Jahr seit 1978/79 in einer anderen europäischen Stadt statt. In dieser Tradition wird die „Nacht der Lichter“ auch im Bistum Regensburg gefeiert und baut Brücken zwischen Menschen unterschiedlichster Herkunft, Generationen und Konfessionen. Frère Roger, der Begründer der Taizé-Gemeinschaft (verstorben im August 2005), arbeitete gemeinsam mit seinen Glaubensbrüdern an einer unkomplizierten Form des Gebets und der Gesänge. Ihr Ziel war es, möglichst viele Suchende nach Glauben oder einem tieferen Sinn im Leben anzusprechen. Insbesondere die eingängigen Gesänge in verschiedenen Sprachen, die oft wiederholt werden, sprechen Jugendliche an und unterstützen sie dabei, Gott und sich selbst in einer hektischen Welt zu finden.


Text und Bilder: Simon Döring
(mk)



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