Aachen, 06. November 2023
Nach dem schweren Erdbeben im Westen Nepals unterstützt das Werk für Entwicklungszusammenarbeit Misereor die Krisenregion mit einer Soforthilfe von 50.000 Euro.
„Viele Menschen sind obdachlos, und der Winter hat gerade erst begonnen“, berichtet Saroy Nepal, Programm-Manager bei der nepalesischen Organisation „Collective Campaign for Peace“ (COCAP), einem Projektpartner von Misereor. Nach seinen Angaben besteht ein dringender Bedarf an Soforthilfe für die Überlebenden. Kinder, Frauen und ältere Menschen seien am stärksten betroffen. Neben COPAP wird auch der Misereor-Projektpartner „Caritas Nepal“ aktiv und die Menschen mit dem Nötigsten versorgen. „Gebraucht werden vor allem Zelte, Decken, Matratzen, Nahrungsmittel und Hygieneartikel“ beschreibt Gabriella Hornung, Abteilungsleiterin für Asien und Ozeanien bei Misereor den akuten Bedarf.
Weitere Todesopfer befürchtet
Nach Angaben des Nationalen Erdbebenzentrums ereignete sich das Erdbeben der Stärke 6,4 gegen 23.47 Uhr (3.32 Uhr deutscher Zeit) mit dem Epizentrum in der ländlichen Gemeinde Barekot, Jajarkot, einem Bezirk in der Provinz Karnali. Jajarkot liegt etwa 500 Kilometer westlich der Hauptstadt Kathmandu. Die Erschütterungen waren nicht nur in Jajarkot zu spüren, sondern reichten bis nach Kathmandu und Neu-Delhi in Indien. Außerdem haben die Erschütterungen schwere Auswirkungen auf den benachbarten Distrikt Rukum. Auf das erste Beben folgten drei Nachbeben. Nach dem letzten Stand beläuft sich die Zahl der Todesopfer auf 157, verletzt wurden256 Menschen. Nach bisherigen Angaben des nepalesischen Innenministeriums sind mehr als 900 Häuser vollständig und mehr als 2.900 teilweise eingestürzt. Es ist zu befürchten, dass die Zahl der Todesopfer weiter steigen wird.
Breite Nothilfe geplant
Misereor unterstützt in Nepal unter anderem die beiden Organisationen COCAP und Caritas Nepal. Beide Organisationen planen, in Kürze Soforthilfemaßnahmen zu starten. COPAC leistete bereits nach dem verheerenden Erdbeben in Nepal 2015 breite Nothilfe. Damals konnte die Organisation mit Unterstützung von Misereor mehr als 12.000 Zelte, mehr als 10.000 Säcke Reis und andere Hilfspakete in 15 betroffenen Distrikten verteilen und damit mehr als 50.000 Menschen erreichen.
Text: Misereor
(mk)
