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Liturgische Orte

Zeichen und Symbol überirdischer Wirklichkeiten

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Regensburg, 5. September 2023

Die Liturgiekonstitution des Zweiten Vatikanischen Konzils hat der sakralen Kunst ein eigenes Kapitel gewidmet. Der Sakralraum und seine Ausstattung sollen als „Zeichen und Symbol überirdischer Wirklichkeiten“ (Zweites Vatikanisches Konzil, Sacrosanctum Concilium, Nr. 122) eine hohe Qualität aufweisen. Ein interessanter Band (Stefan Kopp / Joachim Werz [Hg.], „Zeichen und Symbol überirdischer Wirklichkeiten“.Liturgische Orte und ihre künstlerische Gestaltung. Eine Festschrift für den Künstler Friedrich Koller, Regensburg 2019) illustriert eindrucksvoll die Bedeutung Friedrich Kollers als Künstler der liturgischen Erneuerung.
 

Zahlreiche Kunstwerke von Friedrich Koller in der Diözese Regensburg

In über 250 Kirchen befinden sich Werke des Künstlers Friedrich Koller, der an der Akademie der Bildenden Künste in München studiert hat. Im genannten Buch werden Kunstwerke Kollers in Kirchen der meisten bayerischen Diözesen – auch in Kirchen der Diözese Regensburg – vorgestellt („Werke von Friedrich Koller im liturgischen Raum“). Dabei werden – auf jeweils zwei Seiten (Abbildungen und Beschreibungen) – 37 verschiedene Werke Kollers aus den Jahren 1967 bis 2018 präsentiert. Friedrich Koller hat 2005 auch die Seminarkapelle St. Wolfgang im Regensburger Priesterseminar neu gestaltet.

Liturgische Orte und ihre theologische Bedeutung

Ausgewiesene Liturgiewissenschaftler legen im Buch kenntnisreiche Abhandlungen zur Geschichte und Bedeutung des christlichen Altares und liturgietheologische Gesichtspunkte zum „Ambo“ als Ort der Verkündigung vor. Wichtige Überlegungen zum Tabernakel als Ort der Aufbewahrung und Verehrung der heiligen Eucharistie schließen sich an. In einem Beitrag zur Gestalt des Taufbrunnens werden zentrale Aspekte der Tauftheologie von der Antike bis zur Gegenwart entfaltet. Außerdem werden wichtige theologische Gesichtspunkte über den Ort der Spendung des Bußsakramentes im liturgischen Raum genannt.

Kunst und Kirche im Gespräch

In einem Interview zum Thema „Wie die Kunst Himmel und Erde verbindet“ sagt der emeritierte Bischof von Würzburg, Dr. Friedhelm Hofmann, der ein anerkannter Kunstexperte ist, Folgendes: „Wenn wir etwas vom Glanz des Himmels in die Diesseitigkeit hinein transportieren wollen, dann müssen wir auch das Schöne als solches den Menschen schenken. Auf seine Weise ermöglicht die Kunst, die Friedrich Koller schafft, näher zu Gott zu finden. Die Kunst weist über das Irdische hinaus in den transzendenten Raum, den sich der Mensch erhofft, den er erahnt und von dem wir aufgrund der Offenbarung Gottes reden können.“ Die Herausgeber der Publikation führen – unter der Überschrift „Liturgische Orte sind Hilfen zum Glauben“– auch ein Gespräch mit Friedrich Koller über Kunst, Kirchenraum und Künstlerpersönlichkeit. Dabei stellt der Künstler fest: „Es ist ein Dienst, durch die Kunst Menschen zu Gott bringen zu dürfen.“ Mit diesem Buch würdigen die Autoren anlässlich seines 80. Geburtstages das Lebenswerk eines renommierten Künstlers. Friedrich Koller hat Ausdrucksformen entwickelt, die vielen Menschen einen neuen Zugang zum Glauben und zum Gottesdienst der Kirche eröffnen.

 

Text: Domkapitular Prof. Dr. Josef Kreiml
(mk)

Die Festschrift kann beim Verlag "Schnell & Steiner" erworben werden.



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