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Zur Neuigkeit
Bischof Dr. Rudolf Voderholzer firmt 55 Schüler der Domspatzenschule
Gebet ist geistliches Atmen
Regensburg, 11. Mai 2025
In einer festlichen Eucharistiefeier im Regensburger Dom spendete Bischof Dr. Rudolf Voderholzer am Samstagvormittag 55 Schülerinnen und Schülern des Gymnasiums der Regensburger Domspatzen das Sakrament der Firmung. Musikalisch gestaltete die Feier der Chor der Regensburger Domspatzen unter Leitung von Domkapellmeister Christian Heiß – mit Unterstützung der Firmlinge selbst, die es sich nicht nehmen ließen, an diesem besonderen Tag mitzusingen.
Zu Beginn der Firmung erinnerte Bischof Rudolf Voderholzer an eine ereignisreiche Woche für die Domspatzen: Am Donnerstagabend hatte die Stadt Regensburg zum Festakt anlässlich des 1050-jährigen Bestehens der Chorschule eingeladen. Mitten in die Feierlichkeiten fiel die Nachricht, dass die Kardinäle sich bereits auf einen neuen Papst geeinigt hatten – Leo XIV. sei gewählt worden. Im Anschluss wurde im Dom eine Dankandacht gefeiert, die musikalisch von den Domspatzen gestaltet wurde. Auch bei der Eröffnung der Landesausstellung für König Ludwig I. am Tag zuvor waren sie beteiligt. „Aber die Krönung ist heute“, sagte der Bischof mit Blick auf die Firmfeier.
Bei seiner Predigt regte der Bischof zum Staunen über etwas scheinbar Selbstverständliches an: das Atmen. „Haben wir eigentlich schon genug gestaunt über die Grundlage unseres alltäglichen, rein physischen Lebens?“ Das Atmen, so Voderholzer, sei ein unsichtbares, aber lebenswichtiges Zusammenspiel aus Luft, Sauerstoff, Nase und Lunge – ein Wunder, das seit der Geburt ununterbrochen wirke. „Du musst nicht in der Früh aufstehen und sagen: Heute atmen nicht vergessen“, so der Bischof. Besonders wandte er sich an die Sängerinnen und Sänger der Domspatzen. „Ich gehe mal davon aus, liebe Sängerinnen und Sänger, dass eure Stimmbildung nicht mit dem Singen beginnt, sondern mit dem Atmen.“
Ein Bild des Heiligen Geistes
Es sei also gar nicht schlecht, sich über diese Basis unseres rein physischen Lebens Gedanken zu machen, denn der Atem sei eines der vielleicht eindrücklichsten Bilder für die Wirklichkeit des Heiligen Geistes, betonte Bischof Voderholzer. Schon auf den ersten Seiten der Heiligen Schrift werde erzählt, wie Gott dem aus Erde geformten Menschen den Lebensatem in die Nase bläst. „Das ist schon einmal das Erste: Dass wir vom Schöpfergott ins Dasein gerufen wurden und uns sozusagen in jedem Augenblick vom Schöpfergott getragen wissen dürfen“, erklärte der Diözesanbischof. Der tiefere Sinn sei, dass das Leben von Gott komme – „von oben her“. Darüber zu staunen, sei eine wichtige Voraussetzung bei der Firmung. Auch Jesus habe nach seiner Auferstehung die Jünger „angehaucht“ und damit der Kirche den Heiligen Geist geschenkt. „So wie der Schöpfergott den Menschen zu einer lebendigen Seele macht, so bläst der auferstandene Herr seinen Geist in die junge Kirche, damit sie von ihm her lebt“, erklärte Bischof Rudolf. Diese Gabe des Heiligen Geistes werde nun auch den jungen Christen in der Firmung zugesprochen. „Der auferstandene Herr schenkt euch seinen Lebensatem, damit ihr wie die Apostel frohe und überzeugte Zeugen und Zeuginnen seiner Auferstehung werdet.“
Das Gebet – Der Atem des geistlichen Lebens
Weiter betonte Bischof Voderholzer: „Was das regelmäßige Ein- und Ausatmen für den Leib ist, das ist das Gebet für das geistliche Leben.“ Ohne regelmäßiges Gebet, ohne dieses „geistliche Atmen“, verkümmere die Beziehung zu Gott. Den Domspatzen komme dabei eine besondere Rolle zu: „Ihr habt das große Privileg, auf die schönste, feierlichste Art zu beten, die es gibt in der Kirche.“ Mit gregorianischem Choral und der Vokalpolyphonie des 16. und 17. Jahrhunderts pflegten sie nicht nur ein musikalisches Erbe, sondern auch das Gebet selbst. „Ihr dürft, indem ihr euch einübt in diese uralten, aber außerordentlich gehaltvollen Texte, auf die schönste Weise beten, die es gibt“, sagte der Bischof. Gleichzeitig würdigte er die viele Arbeit, die hinter dem Gesang stehe: Atemtechnik, Proben, Chorarbeit. „Ihr helft vielen anderen, durch euren Gesang selber zum Beten zu kommen, geistlich zu atmen und die Verbindung mit dem Schöpfergott aufrechtzuerhalten und zu vertiefen.“
Die Firmung, so der Bischof weiter, erinnere daran, dass Christinnen und Christen bereit sein müssten, für ihren Glauben einzustehen. Gerade in einer zunehmend säkularisierten Gesellschaft komme es darauf an, sprachfähig zu sein und den eigenen Glauben zu kennen. Aus dem, was sie singend beteten, könnten die Jugendlichen Argumente gewinnen, um den Glauben auch zu vertreten und auf Widerspruch oder gar Spott freimütig zu antworten: „Ich sehe das aber anders. Mir ist mein Glaube wichtig. Ich weiß, an wen ich glaube – und ich lasse mir das nicht schlecht reden von irgendjemand, der sich vielleicht gar nicht gut informiert hat.“ Der Heilige Geist wolle den jungen Christen die Kraft geben, „sich hinzustellen und nicht gleich umzufallen, wenn Kritik kommt“, so Bischof Voderholzer. Die Notwendigkeit dafür sei real: „Ihr wisst vermutlich auch, dass es noch nie eine Zeit in der Kirchengeschichte gab, weltweit gesehen, in der so viele Christinnen und Christen wegen ihres Glaubens verfolgt werden.“ Nordkorea, China, manche islamistisch geprägten Länder – dort müssten Menschen heute „bis aufs Blut“ für ihren Glauben leiden. Umso mehr, so der Bischof, gelte es, die eigene Freiheit in Deutschland positiv zu nutzen: „Der Heilige Geist möchte dich stärken, dass du diese Freiheit nützt, um auch öffentlich für deinen Glauben einzustehen.“ Am Ende seiner Predigt bat der Bischof die Firmlinge, neben allen materiellen Geschenken das Wichtigste nicht zu vergessen: „Die wichtigsten Geschenke, die ihr heute bekommt, die stecken nicht in einem Briefumschlag.“ Es sei der Heilige Geist – die Gabe Gottes – und die Patin oder der Pate, „der oder die heute sagt: Ich stehe hinter dir. Du kannst immer zu mir kommen.“
Am Ende der Feier dankten zwei Domspatzen im Namen aller Firmlinge: „Am Ende unseres Firmengottesdienstes bedanken wir uns herzlich bei allen, die uns auf das Sakrament der Firmung vorbereitet haben.“ Neben einem kleinen Geschenk gab es einen besonderen Dank an den Firmspender – Bischof Voderholzer: „Danke für die ansprechenden Worte Ihrer Predigt und den festlichen Gottesdienst. Ein besonderes Vergelt’s Gott dafür, dass Sie uns das Sakrament der Firmung gespendet haben und uns mit dem Heiligen Geist gestärkt haben.“
Text und Fotos: Simon Doering
(jas und SG)











