Burkina Faso: Frauen bei Feldarbeit

Krieg im Sudan überschattet andere Katastrophen

Ganz Afrika im Blick behalten

© Misereor – Brockmann


München / Regensburg, 16. April 2025

Zwei Jahre lang tobt bereits ein überaus blutiger Bürgerkrieg zwischen zwei rivalisierenden Generälen im Sudan. Millionen Menschen leiden, täglich sterben hunderte oder tausende. Caritas international appelliert nun dringend an die internationale Gebergemeinschaft, neben der notleidenden Bevölkerung im Sudan auch Länder wie den Kongo, Nigeria oder Burkina Faso nicht aus dem Blick zu verlieren.

„So absurd es klingt, durch das nun dringende Engagement für die notleidende Bevölkerung im Sudan drohen andere humanitäre Katastrophen in Afrika noch mehr in Vergessenheit zu geraten“, sagt Oliver Müller und nennt als Beispiele die verheerende humanitäre Lage im Ost-Kongo, in Mali, Somalia oder der Tschadsee-Region. „Es ist nötiger denn je, dass die internationale Staatengemeinschaft nicht nur im Sudan endlich handelt, sondern auch so schnell wie möglich Menschen in anderen afrikanischen Krisenregionen ausreichend versorgt.“

In Mali beispielsweise wären im Jahr 2024 etwa 700 Millionen Euro für ausreichende humanitäre Hilfe nötig gewesen. Von der internationalen Gebergemeinschaft seien aber gerade mal 273 Millionen Euro bereitgestellt worden. Lokale Caritas-Partner leisten sowohl in Mali als auch im Kongo, in Somalia oder der Tschadsee-Region dringend benötigte Überlebenshilfe. Im Rahmen des Krieges im Sudan versorgen Caritas international und ihre Partner im Land Menschen in Not und kümmern sich um Geflüchtete in den Nachbarländern Ägypten, Tschad und Südsudan. 

Oberstes Ziel in allen Ländern Afrikas ist die Bereitstellung von überlebenswichtigen Gütern wie Lebensmitteln, Trinkwasser und Hygieneartikeln. Während in Ägypten der Fokus auf der Betreuung von unbegleiteten sudanesischen Kindern liegt, werden im Tschad und im Südsudan auch Saatgut verteilt, Brunnen gebohrt, Notunterkünfte gebaut und Energiesparöfen verteilt. Insbesondere im Südsudan und im Tschad ist es von entscheidender Bedeutung, die Aufnahmegesellschaften in die Hilfsangebote miteinzubeziehen, um Konflikten und sozialen Spannungen vorzubeugen. 

Text: Caritas international 

(sig)



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