Knockin´ on Heavens Door – Jugendfest auf dem Bogenberg
Scharen von Jugendlichen und jungen Erwachsenen belebten am Samstagabend den Heiligen Berg Niederbayerns, den Bogenberg bei der traditionellen Jugendwallfahrt. Hauptzelebrant und Prediger war der Neupriester Pater Felix Biebl vom Prämonstratenserorden Windberg, der erst vor 14 Tagen von Bischof Rudolf zum Priester geweiht wurde. "Knockin´on Heavens Door" war das Thema, das der CLUB 2016 vorbereitet hatte und sich tradtitionsgemäß durch die gesamte Wallfahrt zog. Das Klopfen an die Himmelstür wurde vor dem Einzug des liturgischen Dienstes eindrucksvoll im Soundeffekt demonstriert und mit Begriffen wie Himmel, Erde, Wolken, Sonne, Licht, Hölle, Tod, Ewigkeit, Engel, oben, Geborgenheit, Zelt, Vollendung, Ziel, Paradies, Schönheit, Vorfreude, Glaube, weit weg, Staunen, Unendlichkeit, Zukunft, Ungewissheit und Liebe nachdenkliche Impulse gesetzt.
„Gott ist nicht egal, was auf der Erde so abgeht"
Daran knüpfte P. Felix Biebl OPraem an und stellte die Frage, was der Himmel überhaupt sei. Für die einen ist es die Vorstellung, Engel säßen auf Wattewolken und würden musizieren, für andere ist er das Ziel des Lebens, an dessen Ende man bei Gott sei und Erlösung und Rettung fände. Aber ist der Himmel wirklich weit weg? Die Antwort wurde später in der Lesung gefunden, die erzählt, wie Jakob auf einem Stein in der Wüste einschlief, von einer Himmelstreppe träumte, auf deren Ende Gott stand. So mächtig und erhaben, aber doch ganz nahe.
Pater Felix deutete dies in seiner Predigt mit der Aussage: "Gott ist also nicht egal, was auf der Erde so abgeht." Die Zusage seines Segens, seiner Begleitung, seiner Führung gelte immer. Anschaulich holte er den eigentlich so weit entfernten Himmel mitten in das Hier und Jetzt und Heute. Außerdem definierte er zwei verschiedene Himmelstypen: der eine, bei dem Gott ganz nahe und der andere, bei dem er in der Ferne ist. Es stehen sich der Himmel am Lebensende, "der Erlösung und einem Zustand wo alles gut ist" und die Himmlischen Momente mit Geborgenheit und Liebe hier im Leben gegenüber. Pater Felix plädierte dafür, niemals das große Ganze aus den Augen zu verlieren. Unser aller Vater sei uns in allem, was uns glücklich macht nahe, also auch durch Menschen mit denen wir "auf Wolke sieben" schweben.
„Gott in unser Leben lassen!“
Nicht umsonst bezeichnen wir besonders schöne Momente oder Dinge als himmlisch. Jedoch dürfen wir Gott nicht vergessen, im Gegenteil müssen wir ihn in unser Leben lassen und ihn nicht nur durch Stoßgebete in brenzligen Situationen anrufen. "Das Leben genießen und gestalten. Mit beiden Beinen auf der Erde stehen, aber Augen und Herz immer wieder zum Himmel erheben, Gott in unser Leben lassen, es durch ihn erfüllen lassen im Vertrauen auf seine Zusage" waren die Tipps, die Pater Felix den Jugendlichen gab. So lasse sich auch die Spannung zwischen dem "schon" und "noch nicht" gut aushalten - und dabei immer wieder an der Himmelstür anklopfend.
Pater Felix spendet den Primizsegen
Anschließend hatten die Gottesdienstteilnehmer die Möglichkeit persönliche Bitten auf Klebezettel zu schreiben, um sie nach dem Gottesdienst stellvertretend für die Himmelstür an die Heilige Pforte zu kleben. Die Kollekte war für die sozialen Projekte von "Perspektive Senegal" und "Kinderkrebshilfe Dingolfing-Landau-Landshut" bestimmt. Musikalisch sorgte die Band des Ursulinengymnasiums Straubing mit Musiklehrer Jochen Benkert für den richtigen Ton. Und am Ende des Gottesdienstes stand eine lange Warteschlange, um von Pater Felix den Einzelprimizsegen zu erhalten.
Buntes Freizeitprogramm
Nach der Stärkung des Geistes konnte sich nun "der Körper stärken". Schließlich waren die meisten bereits als gemeinsame Wallfahrer zu Fuß vom Stadtplatz auf den Bogenberg marschiert. Dafür hatten verschiedene kirchliche Gremien gesorgt: vom Bayerndöner bis zur Wurstsemmel und kalten Getränken war alles da. Die Gruppe "Zworaloa" sorgte für musikalische Untermalung. Unter Leitung von Direktor Gerhard Pöpperl von der Berufungspastoral Regensburg konnte man kirchlichen Berufen die speziellen Eigenschaften und Merkmale zuordnen. Lustig ging es beim Rundendrehen mit dem Segway zu. Für Geschichtsbegeisterte war das Museum den ganzen Abend geöffnet und konnte kostenlos besucht werden.
Zusätzlich bestand noch die Möglichkeit, sich mittelalterliche Kleidung anzuziehen und ein paar Fotos machen zu lassen. Organisiert wurde die Jugendwallfahrt, wie schon die letzten Jahre, durch den CLUB 2016, mit den kirchlichen Jugendreferentinnen von der Katholischen Jugendstelle Straubing Evelyn Priglmeier und Veronika Ecker, Bildungsreferent vom Jugendtagungshaus Windberg P. Felix Biebl, Kreisjugendseelsorger Reinhard Röhrner sowie einem engagierten Team aus Vertretern der Jugendverbände KLJB und BDKJ.