Pater Kwiriwi Fonseca, Projektpartner von „Kirche in Not“ steht in Mosambik vor einem Hauseingang.

Kirchenvertreter berichtet aus Mosambik

Neue Terrorwelle in der Provinz Cabo Delgado


Regensburg, 15. Mai 2025

Seit Mitte April nehmen die Angriffe islamistischer Milizen in der Provinz Cabo Delgado im Norden von Mosambik zu. Das berichtet ein Projektpartner des weltweiten päpstlichen Hilfswerks „Kirche in Not“ (ACN), Passionistenpater Kwiriwi Fonseca. Die Terroristen hätten ihre Angriffe intensiviert und eine neue Flüchtlingswelle ausgelöst, berichtete Fonseca: „In der Region Ancuabe kam es vermehrt zu Anschlägen. Die Milizen dringen immer weiter nach Norden vor.“ 

Die Flüchtlingslager der katholischen Diözese Pemba müssten immer mehr Vertriebene aufnehmen. „Alle Flüchtlinge geben an, dass ihre Dörfer angegriffen wurden. Es gab Plünderungen, Brandstiftungen, Entführungen und gezielte Morde.“ Pater Kwiriwi zufolge seien auch einige Kirchen und Kapellen niedergebrannt worden. Oft richte sich der Terror gezielt gegen Christen, wenngleich die gesamte Bevölkerung betroffen sei. 

Kirchliche Einrichtungen an der Belastungsgrenze

Die kirchlichen Einrichtungen im Norden Mosambiks seien am Ende ihrer Kapazitäten. Pater Kwiriwi mahnte dringend mehr Hilfe und Aufmerksamkeit für die humanitäre Situation in Mosambik an: „Das Elend kann nicht allein durch die Bemühungen der Diözese überwunden werden. Die Diözese Pemba braucht Hilfe, damit die Menschen Nahrung und Unterkunft haben.“

Die islamistische Gewalt im Norden Mosambiks setzte 2017 ein. Terroristen, die dem Islamischen Staat nahestehen, versuchen seither, das Gebiet unter ihre Kontrolle zu bringen. Neben politischem Einfluss geht es auch um wirtschaftliche Interessen, denn an der Nordküste von Mosambik wird Erdöl gefördert. 

Angaben des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen zufolge sind bisher mehr als 5000 Menschen getötet worden, über eine Million Menschen sind auf der Flucht. „Kirche in Not“ unterstützt die lokale Diözese Pemba seit Beginn des Konflikts, insbesondere durch Nothilfe für Vertriebene.

Text und Fotos: Kirche in Not

(lg)



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