Regensburg, 12. Oktober 2023
Kommende Woche feiert ein Kinofilm der Reihe „Mensch im Fokus“ der Katholischen Erwachsenenbildung in Regensburg und Straubing Premiere, der einen wichtigen Zeitzeugen und Überlebenden des Holocausts portraitiert: „Walter Kaufmann - Welch ein Leben!“ Die Regisseurin Karin Kaper wird an beiden Abenden den Film einführen und das anschließende Filmgespräch leiten.
Sondervorführung in Regensburg im Regina Kino:
- Mittwoch, 18.10.23 um 20.15 Uhr
- Zusätzliche Schulvorführung am 19.10.23 vormittags
Sondervorführung in Straubing im Citydom:
- Dienstag, 17.10.23 um 19 Uhr
- Zusätzliche Schulvorführungen am 18.10.23
Der Film beleuchtet das Leben des jüdischen Schriftstellers Walter Kaufmann, dessen Eltern in Auschwitz ermordet wurden und der selbst durch den Kindertransport nach England gerettet wurde. Romanautor, Seemann, Korrespondent und politischer Aktivist: Im Leben des in Berlin geborenen und am 15.4.2021 im Alter von 97 Jahren gestorbenen Walter Kaufmann spiegeln sich auf einzigartige Weise historisch bedeutende Ereignisse wider.
Appell: elementare Menschenrechte und demokratische Errungenschaften verteidigen
Kaufmann war ein Mann, der die Welt begreifen, beschreiben, verändern wollte. Nach langen Jahren des Exils in Australien entschied er sich 1956 bewusst für ein Leben in der DDR. Dank seines australischen Passes bereiste er als Kosmopolit die ganze Welt. Der Film folgt seinen Lebenslinien: Der Protagonist erlebte als Jude persönlich die katastrophalen Folgen des Nationalsozialismus. Als Schriftsteller und Korrespondent nahm er regen Anteil an der Bürgerrechtsbewegung in den USA, am Prozess gegen Angela Davis, an der Revolution in Kuba, den Auswirkungen der Atombombenabwürfe in Japan, der unendlichen Geschichte des israelisch-palästinensischen Konfliktes, der Entwicklung und dem Zusammenbruch der DDR.
Im Film wird auf imponierende Weise deutlich, wie Walter Kaufmann bis zuletzt gegen den erschreckenden Rechtsruck und den zunehmenden Rassismus und Antisemitismus unserer Tage kämpfte. Der Film ist ein Appell an uns Lebende, die elementaren Menschenrechte und demokratischen Errungenschaften entschlossen zu verteidigen. Als Vermächtnis dieses großen Zeitzeugen bleiben nicht nur seine Bücher, sondern auch der Dokumentarfilm, der jung und alt in seinen Bann zieht. (FSK: ab 12 Jahre / Länge: 101 Minuten / Produktion und Verleih: Karin Kaper Film Berlin)
In Zusammenarbeit mit:
- Katholische Erwachsenenbildung Regensburg Stadt
- Friedrich-Ebert-Stiftung Bayern, Büro Regensburg
- Jüdische Gemeinde Regensburg
- Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Regensburg
- VVN-BdA Regensburg
Gezeigt:
- Weltpremiere Jüdisches Filmfestival Berlin Brandenburg August 2021
- Dokumentarfilmwettbewerb 30. Filmkunstfest Schwerin September 2021
- Leipziger Filmkunstmesse September 2021
- Leipziger Globale Filmfestival August 2022
- DEFA-Filmtage Merseburg April 2023
Gefördert: 321-2021 - 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland e.V., der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages, der FFA und der Löwenstein/Losten Stiftung
Projektträger: Internationales Auschwitz Komitee
Text: Dirk Szuszies und Karin Kaper
(SSC)