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Jahrestag der russischen Invasion in der Ukraine

Caritas Regensburg spendet 50.000 Euro für Hilfsprojekte

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Regensburg, 24. Februar 2023

Zum Jahrestag der russischen Invasion in der Ukraine spendet die Caritas Regensburg je 25.000 Euro an die Caritas in der Regensburger Partnerstadt Odessa und an die Caritas im Nachbarland Polen. „Das gelingt uns nur dank der großartigen Solidarität und des enormen Engagements vieler Menschen – der Spenderinnen und Spender“, betonte Diözesan-Caritasdirektor Michael Weißmann bei der Jahrespressekonferenz des Diözesan-Caritasverbandes in Regensburg. Weitere Themen waren neue Hilfen für Menschen in der Region: Caritas4U und Energiefonds.Zudem bewarb der Caritasverband sinnstiftende Arbeitsplätze.

„Das Flammenkreuz ist das Erkennungszeichen der Caritas. Die Caritas als Teil der Kirche ist dem Menschen in Not zugewandt. Die Arbeit der Caritas beginnt vor Ort und bildet internationale Strukturen“, sagte Caritasvorsitzender Michael Dreßel bei der Jahrespressekonferenz des Diözesan-Caritasverbandes in Regensburg. Am Jahrestag der russischen Invasion in der Ukraine setzt der Diözesan-Caritasverband Regensburg ein weiteres Zeichen dieser Hilfe für Menschen in Not und spendet jeweils 25.000 Euro an die Caritas im Nachbarland Polen und an die Caritas in der Regensburger Partnerstadt Odessa.

„Das gelingt uns nur dank der großartigen Solidarität und des enormen Engagements vieler Menschen – der Spenderinnen und Spender“, ergänzte Diözesan-Caritasdirektor Michael Weißmann. Mehr als 160.000 Euro an Spendengeldern hat die Caritas Regensburg seit Beginn des Krieges in der Ukraine erhalten. Die Spenden fließen in Projekte und Hilfen für die Opfer des Krieges in der Ukraine, in den Nachbarländern und auch für die Schutzsuchenden im Bistum Regensburg. 

50.000 Euro für Caritas-Projekte in Odessa und Warschau

In der Region Odessa sind 120.000 Binnenvertriebene registriert. Die Zahl der Mitarbeitenden von Caritas Odesa UGCC lag vor Kriegsausbruch bei 17 – heute beschäftigt derselbe Verband 120 hauptamtliche Mitarbeitende. Die Organisation hat insgesamt 15 Projekte, mit denen sie Binnenvertriebene unterstützt. Die Spendengelder aus Regensburg fließen in das Projekt „Child Friendly Space“ (Raum für Kinder) und versorgen die entsprechenden Räume mit Strom- und Wärmeaggregaten. „Wir sind sehr dankbar für die Unterstützung. Die Caritas aus Regensburg war eine der ersten Organisationen, die uns bereits kurz nach Kriegsbeginn kontaktiert hat“, sagt Vasyl Kolodchyn, Direktor von Caritas Odesa UGCC.

Polen ist das Land, das europaweit am meisten Geflüchtete aus der Ukraine aufgenommen hat: Rund 1,5 Millionen Flüchtlinge aus der Ukraine sind dort registriert. Bereits im März 2022 rief der Diözesan-Caritasverband Regensburg das Spendenprojekt „Caritas Kinderhilfe Ukraine“ ins Leben und unterstützte damit die Verpflegung und Versorgung von tausenden Waisenkindern, die Polen aufnahm. Ein Caritas-Hilfstransport brachte Sachspenden nach Warschau. Damals kamen auch Waisenkinder und deren Pflegemutter mit zurück nach Regensburg, die bis heute in Regendorf bei Zeitlarn leben.

Nun unterstützt der Diözesan-Caritasverband Regensburg erneut die Caritas Polen und spendet 25.000 Euro an die Partnerorganisation. In Polen wurden mehrere Dutzend Hilfszentren für Migranten und Geflüchtete eingerichtet. Eines der größten ist das Zentrum in Warschau, das mehrere tausend Menschen betreut, darunter 4.000 Kinder. „Unser Traum ist es, im Jahr 2023 ein inklusives Sommercamp für Kinder zu organisieren“, sagt der Projektkoordinator Bartlomiej Kulisz. Das geplante Projektbudget schätz er auf 130.000 Euro. Die Spende aus Regensburg unterstützt das Projekt.

Caritas4U: Psychosoziale Versorgung Geflüchteter

Der Krieg in der Ukraine wirkt sich aber auch auf das Leben in der Region aus: Einerseits sind Menschen aus der Ukraine, insbesondere Frauen und Kinder, hierhergekommen. „Sie haben ihr Herkunftsland verlassen und sind seit Monaten mit Gewalt, Verlust sowie der Sorge um Familie und Freunde konfrontiert“, sagt Carla Schäfer, Caritas-Referentin für Engagement und Gemeinwohl. Schäfer betreut die neue Regensburger Projektstelle Caritas4U zur psychosozialen Versorgung von geflüchteten Ukrainerinnen und Ukrainern. Die neue Projektstelle bietet kostenlose psychosoziale Beratungen (Einzel- und Gruppenangebote) in deutscher und russischer Sprache an. Schwerpunkte dabei sind Psychoedukation und Stabilisierung. Zudem plant Caritas4U, eine Kinderbetreuung anzubieten. Hierfür werden derzeit Ehrenamtliche gesucht.  

Energiefonds: 3,3 Millionen Euro für Menschen in Geldnot

Andererseits spürt jeder auch hierzulande die wirtschaftlichen Folgen des Ukrainekrieges: steigende Energie- und Lebensmittelpreise. Die Caritas für die Diözese Regensburg zahlt deshalb finanzielle Soforthilfen an Menschen mit geringem Einkommen aus. Das Geld stammt aus Mehreinnahmen der Kirche im Rahmen der staatlich ausgezahlten Energiepreispauschale. Die Soforthilfen sollen die dramatischen Folgen gestiegener Lebenskosten abschwächen. Überall im Bistum Regensburg können bei den Beratungsstellen der Caritas Anträge gestellt werden. Bislang haben sich rund 350 Klienten gemeldet. Rund 180.000 Euro wurden ausbezahlt. Die Höhe der Einmalzahlungen für Einzelpersonen liegt zwischen 300 und 500 Euro. Bei Familien sind Auszahlungen bis 1000 Euro möglich, ganz selten der Höchstbetrag von 1500 Euro.

„Biete Sinn“: Caritas als Arbeitgeber

„Auch im Jahr Eins nach dem 100-jährigen Jubiläum des Verbandes ist die Caritas an 365 Tagen im Jahr mit ihren unterschiedlichen Einrichtungen und Diensten rund um die Uhr für die Menschen im Einsatz. Überall dort, wo Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Caritas tätig sind, setzen sie sich ein für das menschliche Miteinander“, sagte Diözesan-Caritasdirektor Michael Weißmann bei der Jahrespressekonferenz. „Wir bieten sinnstiftende Arbeitsplätze.“

Die Caritas ist der größte Arbeitgeber der Sozialwirtschaft in Deutschland. Weißmann: „Wer bei der Caritas arbeitet, übernimmt anspruchsvolle Aufgaben, wird tariflich und damit gut bezahlt, hat einen sicheren Arbeitsplatz und viele Entwicklungs- und Weiterbildungschancen.“ 

Doch wie in vielen anderen Unternehmen und Institutionen fehlen auch in den Einrichtungen der Caritas derzeit Fachkräfte. In der Sozialbranche hat das weitreichende Folgen: Kindergartengruppen müssen schließen oder ihre Öffnungszeiten verringern, weil Erzieherinnen fehlen. In den Altenheimen bleiben trotz hoher Nachfrage Plätze leer, weil nicht ausreichend Pflegepersonal da ist, das sich um die Menschen kümmern kann.

„Komm zu uns in die Pflege“, sagt daher Silvia Haseneder, Caritas-Referentin für die Pflegeausbildung. Sie arbeitete jahrelang als Fachkraft und leitete zuletzt das Regensburger Caritas Marienheim, das sich auf die Pflege von demenzkranken Menschen spezialisiert hat. Haseneder war und ist mit Begeisterung in der Pflege tätig – diese Leidenschaft will sie auch in den Auszubildenden wecken. Haseneder sagt: „Wer in der Pflege arbeitet, erhält vom ersten Tag an Anerkennung, Dankbarkeit und Wertschätzung von den Bewohnern und leistet einen wichtigen Beitrag in unserer Gesellschaft.“

Text: Caritasverband für die Diözese Regensburg e.V./ mk
Foto: H.C. Wagner



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