News Bild Eröffnung der Fotoausstellung „Jakobsweg und europäische Identität“ in Regensburg
Eröffnung der Fotoausstellung „Jakobsweg und europäische Identität“ in Regensburg

„Camino steht für ein christliches Europa“

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Regensburg, 8. Mai 2022

„Die Pilgerwege, die den ganzen europäischen Kontinent durchziehen, sind die Pulsadern des auf christlichen Fundamenten aufgebauten Europas… Unterwegs schon und vor allem am Ziel schenken uns diese Wallfahrten die Erfahrung einer Zusammengehörigkeit über alle Grenzen von Herkunft, Sprache und Kultur hinaus, geeint im gemeinsamen Glauben“, so Bischof Dr. Rudolf Voderholzer anlässlich der Eröffnung der Fotoausstellung „Jakobsweg und europäische Identität“ im Besucherzentrum Welterbe Regensburg im Salzstadel. Aufgrund einer Coronaerkrankung konnte der Regensburger Oberhirte nicht persönlich an der Eröffnung teilnehmen und sendete eine Videobotschaft.

Pilgerweg verbindet die Menschen, statt sie zu trennen

Die Katholische Erwachsenenbildung im Bistum Regensburg initiierte die Fotoausstellung, die noch bis einschließlich 25. Mai 2022 besucht werden kann. 40 großformatige Bilder fangen den Zauber des Jakobsweges im böhmisch-ostbayerischen Grenzgebiet ein und zeigen lebendige Impressionen von Landschaft, Kultur, Begegnung und Spiritualität. Die ausgestellten Fotos sind auf dem Weg von Prag und Pilsen bis nach Regensburg entstanden. Aus Santiago de Compostela schickte auch lldefonso de la Campa Montenegro eine Videobotschaft. Er ist Verwaltungsdirektor der weltweiten Jakobsvereine. Aus dem Bistum Pilsen war Bischof Tomáš Holub nach Regensburg angereist, um die Ausstellung mit zu eröffnen. In seinem Grußwort hob er die für ihn persönliche Bedeutung des Jakobswegs hervor, denn der gemeinsame Pilgerweg verbinde die Menschen statt sie zu trennen und stärke damit den Zusammenhalt und das Miteinander in Europa, so der Pilsener Diözesanbischof.

Auch die Regensburger Oberbürgermeisterin, Gertrud Maltz-Schwarzfischer, begrüßte die zahlreichen Gäste. Sie hatte die Räumlichkeiten für die Ausstellung zur Verfügung gestellt. Den Impulsvortrag zur Eröffnung hielt Prof. Dr. Klaus Herbers, von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Er ist zugleich Präsident der Deutschen St. Jakobus-Gesellschaft und referierte über das Thema „Santiago und die Pilgerfahrten nach Compostela - Globalisierung im Zeichen der Muschel“. Dabei skizzierte er die historische Entstehung der berühmten Wallfahrt nach Santiago di Compostela.

Bischof Rudolf Voderholzer schickte eine Videobotschaft.

Bischof Rudolf: Jakobsweg steht für völkerübergreifende Gemeinschaft im Glauben

In seinem Grußwort warf Bischof Rudolf Voderholzer auch einen Blick auf den aktuellen Krieg in der Ukraine und stellte gleichzeitig klar, wofür der europäische Pilgerweg steht: „Ich weiß nicht, meine Damen und Herren, ob der heutige 8. Mai bewusst gewählt wurde als Datum für die Eröffnung dieser Ausstellung. Mich jedenfalls bewegt es zutiefst, wenn ich mir vorstelle, dass mit dem, wofür der Jakobsweg steht, das positive und heilsame Gegenbild aufgerufen ist zu dem, was mit dem Datum 8. Mai 1945 verbunden werden muss: Ende des Zweiten Weltkriegs, des vorläufigen katastrophalen Höhepunktes einer mit den Nationalismen des 19. Jahrhunderts beginnenden Entwicklung. Europa hat sich seither wieder auf seine Wurzeln besonnen, aber der Weg der Einigung ist kein Selbstläufer und vielfach gefährdet, wie wir alle wissen. Und nun überschattet alles die russische Aggression gegen die Ukraine. Wir wissen nicht, in welcher Weise Putin den „Tag des Sieges“ morgen nutzen, wozu er ihn instrumentalisieren wird. Die Ausstellung zeigt uns jedenfalls zum positiven Kontrast einen guten Weg: „Suche nach sich selbst und nach Gott“, „Umkehr“, „Buße“, „Versöhnung“, „völkerübergreifende Gemeinschaft im Glauben“, „christliches Europa usw.“ – dafür steht der Camino. Heiliger Jakobus, bitte für uns!“, so der Regensburger Oberhirte.

 

Hier können Sie die Ansprache des Bischofs in voller Länge nachlesen. 

 

Der Pilsener Bischof Tomáš Holub war für die Ausstellungseröffnung eigens nach Regensburg angereist.

Heiliges Jahr in Santiago de Compostela

Santiago de Compostela ist das Ziel der Pilger, die auf dem Jakobsweg ihre Pilgerreise antreten. Es liegt im Nordwesten Spaniens, in der Provinz Galicien. Santiago wurde um 830 zum Wallfahrtsort ernannt, als man die in einem Grab gefundenen Gebeine dem Apostel Jakobus zuschrieb. Immer wenn der Jakobussonntag (25. Juli) auf einen Sonntag fällt, findet in Santiago de Compostela ein „Heiliges Jahr“ statt. 2021 war es wieder soweit. Aufgrund der Corona-Beschränkungen wurde das „Heilige Jahr“ bis 2022 verlängert. Die Katholische Erwachsenenbildung im Bistum Regensburg hat sich dieses Ereignis zu eigen gemacht und mit zahlreichen Kooperationspartnern die Ausstellung ins Leben gerufen. Anlässlich des Heiligen Jahres bietet die Katholische Erwachsenenbildung im Bistum Regensburg noch das ganze Jahr ein reichhaltiges Programm von Veranstaltungen an. Informationen dazu findet man auf der Homepage der KEB im Bistum Regensburg.

jas

Aus Santiago de Compostela schickte lldefonso de la Campa Montenegro eine Videobotschaft. Er ist Verwaltungsdirektor der weltweiten Jakobsvereine.



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