Bischof Rudolf: Jakobsweg steht für völkerübergreifende Gemeinschaft im Glauben
In seinem Grußwort warf Bischof Rudolf Voderholzer auch einen Blick auf den aktuellen Krieg in der Ukraine und stellte gleichzeitig klar, wofür der europäische Pilgerweg steht: „Ich weiß nicht, meine Damen und Herren, ob der heutige 8. Mai bewusst gewählt wurde als Datum für die Eröffnung dieser Ausstellung. Mich jedenfalls bewegt es zutiefst, wenn ich mir vorstelle, dass mit dem, wofür der Jakobsweg steht, das positive und heilsame Gegenbild aufgerufen ist zu dem, was mit dem Datum 8. Mai 1945 verbunden werden muss: Ende des Zweiten Weltkriegs, des vorläufigen katastrophalen Höhepunktes einer mit den Nationalismen des 19. Jahrhunderts beginnenden Entwicklung. Europa hat sich seither wieder auf seine Wurzeln besonnen, aber der Weg der Einigung ist kein Selbstläufer und vielfach gefährdet, wie wir alle wissen. Und nun überschattet alles die russische Aggression gegen die Ukraine. Wir wissen nicht, in welcher Weise Putin den „Tag des Sieges“ morgen nutzen, wozu er ihn instrumentalisieren wird. Die Ausstellung zeigt uns jedenfalls zum positiven Kontrast einen guten Weg: „Suche nach sich selbst und nach Gott“, „Umkehr“, „Buße“, „Versöhnung“, „völkerübergreifende Gemeinschaft im Glauben“, „christliches Europa usw.“ – dafür steht der Camino. Heiliger Jakobus, bitte für uns!“, so der Regensburger Oberhirte.
Hier können Sie die Ansprache des Bischofs in voller Länge nachlesen.