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Feierliche Verabschiedung von Regens Martin Priller

Priesterseminar ist Herz der Diözese

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Regensburg, 15. Juli 2023

„Von Herzen möchte ich Vergelt´s Gott sagen, auch im Namen von Kardinal Gerhard Ludwig Müller und Bischof Stefan Oster, für all das Herzblut, das Sie in Ihren Dienst als Regens in die Priesterausbildung gesteckt haben.“ Mit diesen Worten dankte Bischof Dr. Rudolf Voderholzer am späten Samstagnachmittag dem scheidenden Regens des Regensburger Priesterseminares, Monsignore Martin Priller. Nach 17 Jahren als Regens wird er zum 1. September 2023 die Leitung der Hauptabteilung Schule/Hochschule im Bischöflichen Ordinariat übernehmen.

Eine Pontifikalvesper in der Seminarkirche St. Jakob eröffnete die Feierlichkeiten, gefolgt von einem Festakt mit Festrede und Grußworten in der Aula des Priesterseminares St. Wolfgang. Ein Festbüfett im Speisesaal des Seminars schloss die Feierlichkeiten ab.

Christus das Vorbild für den priesterlichen Dienst

In seiner Predigt griff Bischof Dr. Rudolf Voderholzer die Lesung aus dem Hebräerbrief auf, die von der Leseordnung vorgegeben war, und richtete den Blick auf das Hauptthema des Hebräerbriefes: Jesus Christus ist der Hohepriester. Jesus, der alle Opfer der Vorzeit aufgehoben habe durch seine Lebenshingabe, der dadurch einen ewigen Bund gestiftet habe und damit der Mittler zum Vater geworden sei, stelle das Ur-Vorbild des priesterlichen Dienstes dar. Daher sei ohne das sakramentale Priestertum Kirche nicht denkbar. Dieser theologische Inhalt sei sehr treffend für diesen Abend, an dem wir „mit großem Dank Regens Martin Priller aus dem Amt verabschieden“. Mit dem Dank an die Gottesmutter für die Berufung, Christus zu den Menschen bringen zu dürfen, leitete er über zum Großen Lobpreis Mariens, dem Magnificat.

Im Wintersemester werden wieder 30 Männer im Seminar leben und studieren

Subregens Christoph Leuchtner konnte in der vollbesetzten Aula des Priesterseminares zahlreiche Ehrengäste begrüßen, angefangen von der Bistumsleitung, über aktuelle und ehemalige Vorstandskollegen bis hin zur Seminargemeinschaft. Auch verschiedene Vertreter von kooperierenden Einrichtungen waren zu diesem Festakt gekommen und sollten später auch noch mit Grußworten zu Wort kommen. Aus seinem Heimatort Frauensattling (Stadt Vilsbiburg) waren die Eltern und der Bruder nach Regensburg gekommen. Musik von Franz Liszt, Felix Mendelsohn-Bartholdy, Sergei Rachmaninow und Robert Schumann, vorgetragen von den Seminaristen Andreas Gmeineder und Noah Walczuch, stellten den musikalischen Rahmen der Veranstaltung dar. Der Regensburger Diözesanbischof eröffnete seinen Festvortrag mit den Worten von Kardinal Friedrich Wetter bei der Eröffnung des Münchner Priesterseminars im Jahre 1983: „Das Priesterseminar ist das Herz der Diözese“, dieses Herz wurde dem damaligen Bischofskaplan Martin Priller im Jahre 2006 anvertraut. Der Pastoralbesuch von Papst Benedikt XVI. in Prillers ersten Amtsjahr sollte einen ersten Höhepunkt in den kommenden 17 Jahren seines Dienstes für die Priesterausbildung im Bistum darstellen. Der Besuch des emeritierten Papstes bei seinem sterbenden Bruder (2020) und das Jubiläum „150 Jahre Priesterseminar St. Wolfgang am Bismarckplatz“ (2022) rundeten diese Zeit ab. Auch die Deutsche (2012) und die Bayerische Bischofskonferenz (2022) waren in dieser Zeit im Priesterseminar zu Gast. Besondere Aufmerksamkeit schenkte der Bischof der Einführung der Dualen Priesterausbildung im Bistum Regensburg unter Regens Priller und seiner Vorstandschaft, die bundesweit Aufsehen erregte. Mit größeren Praxisteilen während des Studiums sollen die jungen Männer im Seminar besser für ihren priesterlichen Dienst vorbereitet werden. Mit Freude konnte Bischof Rudolf verkünden, dass er am gestrigen Tag fünf Aufnahmegesuche für das Priesterseminar zum nächsten Studienjahr unterzeichnen konnte, womit dann 30 junge Männer zum Wintersemester 2023/24 im Seminar am Bismarckplatz leben und studieren werden. Er schloss seine Worte mit dem Dank, auch im Namen seines Amtsvorgängers und des Bischofs von Passau und wünschte ihm für die neue Aufgabe Gottes reichen Segen.

"Nicht Schillers, sondern Prillers Glocke!" Präfekt Gerhard Pöpperl überreichte dem scheidenden Regens ein Duplikat der Tischglocke, die am Tisch des Vorstands geläutet wird, um wichtige Ansagen für die Hausgemeinschaft zu machen.

Vielfältiger Dank aus vielen Richtungen

Prof. Dr. Harald Buchinger, Dekan der Fakultät für Katholische Theologie an der Universität Regensburg, rühmte bei Regens Priller die verlässliche und konstruktive Zusammenarbeit sowie dessen „gediegene Feierkultur“, sowohl liturgisch als auch profan. Er habe damit einen guten Erfahrungsraum für die Seminaristen geschaffen. Prof. Dr. Christoph Binninger, Direktor des Bischöflichen Studium Rudolphinum, das seit 2006 im Gebäudekomplex des Priesterseminares zuhause ist, ließ große Stationen, wie den Papstbesuch 2006, noch einmal revuepassieren. Er dankte ihm auch für das große Verantwortungsbewusstsein in Zeiten der Corona-Pandemie. Dr. Christian Schaller, Stellvertretender Direktor des Institutes Papst Benedikt XVI., der bereits seit 2003 mit Monsignore Priller als Bischöflichem Kaplan zusammengearbeitet hatte und dann ab 2008 am Bismarckplatz im Institut, dankte für das freundschaftliche und unkomplizierte Zusammenarbeiten, das für beide Einrichtungen, Seminar wie Institut, von großem Nutzen gewesen sei. Die Bayerische Regentenkonferenz, der Priller auch einige Jahre vorgestanden hatte, war vertreten durch Regens Michael Wohner vom Eichstätter Priesterseminar, sprach ein dreifaches Vergelt’s Gott aus, für sein Engagement, seine Mitbrüderlichkeit und sein Wirken für die Bayerische Regentenkonferenz. Der Regensburger Seminarsprecher Marvin Schwedler überreichte Regens Priller eine kleine Festschrift mit Artikeln verschiedener Wegbegleiter der vergangenen 17 Jahre und dankte für die gute Begleitung und das priesterliche Vorbild, das er den Seminaristen gegeben habe. Den Abschluss machte Präfekt Gerhard Pöppel, der für den amtierenden Vorstand des Hauses sprach. „Du bist nicht einfach nur Chef gewesen, sondern Kollege, Mitbruder und Freund und ein Mensch klarer Positionen“.

Auch Prof. Dr. Harald Buchinger, Dekan der Fakultät für Katholische Theologie an der Universität Regensburg, würdigte die gute Zusammenarbeit mit dem Priesterseminar und Regens Priller.

„Bewegte Zeiten halten beweglich“

Den 400. Geburtstag des französischen Naturwissenschaftlers und Philosophen Blaise Pascal in den Blick nehmend, eröffnete Regens Monsignore Martin Priller seine Worte mit einem Zitat desselben: „Niemand spricht in unserer Anwesenheit so, wie er es in unserer Abwesenheit tun würde“. Gerne wolle er das Gehörte dankbar annehmen. Diejenigen, die ihn kennen, wüssten aber auch, dass er ein solches im Mittelpunkt stehen, nicht gerne habe. Er hielt noch einmal chronologisch Rückblick über die großen Ereignisse der zurückliegenden 17 Jahre, erinnerte sich an den Papstbesuch 2006, die Kooperation in der Priesterausbildung mit dem Bistum Passau (2008) sowie den Einzug ins Haus von Studium Rudolphinum (2007) und Institut Papst Benedikt XVI. (2008). „Bewegte Zeiten halten beweglich“, so fasste er die Jahre zusammen, beweglich zu bleiben, sei eine Herausforderung, die der Priesterausbildung guttue. Seine Worte schlossen mit einem herzlichen Dank an die beiden Regensburger Bischöfe seiner Dienstzeit als Regens, die Vorstandkollegen und Mitarbeitenden im Hause sowie die gesamte Seminargemeinschaft. Er bat auch um Verzeihung, wo er gefehlt habe und wünschte dem gesamten Haus Gottes Segen und die Unterstützung, die es brauche. „Auf meine Unterstützung könnt ihr zählen!“

Text und Fotos: Carl B. Prämaßing/jas



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