"Die Kirche sorgt sich um die Lebensbedingungen der Menschen"
(pdr) Zu Beginn seines Pastoralbesuches in der Region Amberg-Schwandorf wurde Bischof Gerhard Ludwig vom Amberger Landrat Armin Nentwig begrüßt. „Es ist für uns eine große Freude und Ehre, dass Sie in Amberg Ihren Pastoralbesuch beginnen“, so Nentwig vor 30 Vertretern aus Kirche, Politik und dem gesellschaftlichen Leben, die zu einer Gesprächsrunde mit dem Bischof gekommen waren. Der Bischof dankte für die freundliche Begrüßung. „Diese Pastoralreise soll deutlich machen, dass das die Kirche von Regensburg nicht an die Stadtgrenzen Regensburgs endet. Überall dort, wo an einem Altar das Wort Gottes verkündet wird, wo Menschen aus dem Glauben Leben, ist die Ortskirche von Regensburg. In Einheit mit dem Bischof dienen die Priester vor Ort dem Auftrag der Kirche in Verkündigung und Seelsorge“. Gerade in der Region Amberg hätten die Menschen vielfältige Sorgen und Probleme. „Der Wegfall ganzer Industriezweige stellt viele Familien vor existenzielle Fragen. Hier sieht sich Kirche gefragt. Wir verstehen sich nicht nur als eine auf sich selber bezogene Religionsgemeinschaft, die ihre eigenen Riten lebt. Die Kirche versteht sich auch als eine Gemeinschaft, die hinaus gesandt ist in die Welt. Wir wollen einen positiven Beitrag zum Aufbau der Gesellschaft, des gemeinschaftlichen Lebens leisten. Daher müssen wir auch das Arbeitsleben der Menschen in den Blick nehmen. Der Strukturwandel, die mangelnde Zahl von Ausbildungsplätzen, auch dafür muss sich die Kirche interessieren. Die Kirche als Gemeinschaft sorgt sich um die Lebensbedingungen der Menschen.“
Als weiteres Beispiel kirchlichen Engagements nannte Bischof Gerhard Ludwig die Kindererziehung. „Die Kirche betrachtet es als ihre ureigene Aufgabe, Kinder zu bilden und zu fördern. In unserem Bistum gibt es 65 Schulen in kirchlicher Trägerschaft mit ungefähr 18.000 Schülerinnen und Schülern“. Die von Bischof Gerhard Ludwig gegründete Diözesan-Schulstiftung hatte erst vor kurzem die Schule der Dominikanerinnen in Schwandorf übernommen und damit deren Erhalt und Ausbau gesichert.
Bischof Gerhard Ludwig dankte allen, die sich im kirchlichen, religiösen oder politischem Raum für das Gemeinwohl einsetzten und so einen Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenleben leisten. „Wir können als Christen hoffnungsvoll nach vorne schauen, trotz unserer Probleme. Ich wünsche allen Menschen die hier leben die Grunderfahrung, dass am Ende Gott denen, die ihn lieben, alles zum Guten gereichen lässt.“
Landrat Nentwig überreichte dem Regensburger Bischof ein „Tragerl“ mir Bierspezialitäten aus dem Amberger Raum. „Ich kann nichts Spirituoses geben, sondern etwas Spirituelles“ bedankte sich der Bischof und übergab das Buch „An der Seite der Armen“, das er gemeinsam mit dem südamerikanischen Befreiungstheologen Gustavo Gutierrez im vergangenen Jahr veröffentlich hat, sowie eine CD der Regensburger Domspatzen.