Regensburg, 15. Juni 2023
Der 15. Juni – der Tag des Heiligen Vitus oder Veit – war schon immer ein wichtiger Wetterlostag. Einer der Gründe dafür ist unter anderem in der gregorianischen Kalenderreform zu finden. Sowohl die Lostage als auch viele der an Heiligengedenktagen festgemachten Wetterregeln stammen aus vorgregorianischer Zeit. Und das bedeutet, dass sie unserem Kalender genau zehn Tage hinterherhinken. So fiel der Tag des Heiligen Vitus bis zum Jahr 1582 auf den Tag der Sommersonnwende. Der offenbar sehr alte Spruch, der bis in unsere Tage überliefert ist, bezieht sich noch auf die Zeit vor der Kalenderreform: „St. Veit hat den längsten Tag, Luzia (13. Dezember) macht’s mit der Nacht ihm nach.“
Siedendes Öl
Der heilige Vitus wurde bereits als 12-jähriger durch seine Amme und seinen Lehrer Modestus zum Christentum bekehrt. Der Legende nach versuchte sein Vater, ihn zu Opferungen vor den römischen Göttern zu zwingen. Vitus weigerte sich, und den Folterknechten, die ihn schlugen „verdorrten die Arme“. Vitus heilte sie und andere durch seine Gebete. Obwohl er auch den Sohn Kaiser Diokletians von seiner Epilepsie heilte, ließ der Kaiser ihn foltern, unter anderem in einem Kessel mit siedendem Öl, dem Vitus unverletzt entstieg. Nach weiteren Martern starb Vitus.