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Dekanatsbesuch Straubing-Bogen

Klinik & Justland: Einsatz für Kranke und Benachteiligte

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Regensburg, 20. Juli 2023

Am gestrigen Mittwoch machte sich Bischof Rudolf Voderholzer auf zu einem 2-tägigen Besuch ins Dekanat Straubing-Bogen. Nach dem Morgenlob in der Wallfahrtskirche „Maria Dolorosa“ in Weißenberg besichtigte er zusammen mit Landrat Josef Laumer und Andrea Probst, Bogens Bürgermeisterin (beide CSU) und weiteren Begleitern die Klink Bogen und besuchte dort Patienten. Im Anschluss informierte er sich über die Bogener Firma Justland. Sie leistet einen wertvollen Beitrag für die Region, als Arbeitgeber wie auch als Ausbildungsbetrieb für Jugendliche mit besonderem Unterstützungsbedarf.

Der Empfang auf dem Vorplatz der Klinik Bogen, die mit der Klinik Mallersdorf einen Zusammenschluss bildet, war herzlich: Landrat Laumer, Verwaltungsratsvorsitzender der beiden Kreiskliniken, begrüßte den Bischof, der in Begleitung von Regionaldekan Msgr. BGR Johannes Hofmann, Dekan Johannes Plank und Prodekan Martin Müller gekommen war. Er dankte allen Anwesenden für Ihr Interesse an der Arbeit des Krankenhauses. Die Krankenhausvorstände Robert Betz und sein Stellvertreter Christian Schwarz stellten die Klinik vor. Ebenfalls an der Führung nahm der Vorsitzende des Fördervereins Wilhelm Lindinger teil. Die Chefärzte der Abteilungen lieferten umfangreiches Hintergrundwissen zu den Arbeitsabläufen und den Arbeitsbedingungen an einer Klinik. Als erste Station besichtigte Bischof Voderholzer die interdisziplinäre Notaufnahme INA und segnete die neue, von den Azubis des Krankenhauses eingerichtete Spielecke für Kinder im Wartebereich. Susanne Konrad, die ärztliche Leitung und Kerstin Kanzlsperger, die pflegerische Leitung, berichteten von der Herausforderung, kleine Patienten bis solche in hohem Alter und oft mit multimorbidem Hintergrund in ländlichem Raum und wohnortnah zu versorgen. Gerade bei den älteren Menschen sei die interdisziplinäre Arbeit sehr wichtig. Ärzte verschiedener Fachbereiche könnten gemeinsam auf den Patienten schauen und so besser den Krankheitsbildern auf den Grund gehen.  

„Die Probleme im Gesundheitssektor wurden von Berlin nicht fertig gedacht!“

Bischof Rudolf zeigte Verständnis für die Sorgen der im Krankenhaus Tätigen, denen vor allem die bevorstehende Krankenhausreform Sorge bereitet. Im Frühjahr 2020 hatte die Klinik Bogen mit enormem personellen, materiellen und organisatorischen Einsatz als Covid-Spezialklinik die schwerpunktmäßige Versorgung aller Coronapatienten und -verdachtsfällen übernommen, um die Notfallversorgung an den anderen Klinikstandorten der Region aufrechterhalten zu können. Obwohl das nun schon einige Zeit zurück liegt hat sich die Klinik nicht vollständig von den wirtschaftlichen Folgen erholt. „Wir sind damals intensiv in Verbindung gekommen mit Corona, die Bekämpfung hat uns viel Geld gekostet, sie hat uns auch viel Personal gekostet und wir haben seither (wie viele andere kleinere Krankenhäuser auch) nicht mehr die gleiche Patientenzahl wie zuvor“, so der Vorstandsvorsitzende Robert Betz. Als kleine, wohnortnahe Klinik könne man kaum wirtschaftlich arbeiten, nun erschwere die bevorstehende Krankenhausreform die Situation. Landrat Laumer ist jedoch bemüht, Ressourcen zu bündeln und Perspektiven zu finden: „Auch unsere Patienten bitten uns immer wieder inständig: Bitte gebt die Bogener Klinik nicht auf, dort wird so gut gearbeitet!“

In der Radiologie konnten sich der Bischof und die anderen Teilnehmer der Führung einen Eindruck verschaffen von den Möglichkeiten, Krankheiten mittels bildgebender Verfahren zu erkennen wie dem Röntgen, der Computertomographie (CT) und der Kernspintomographie (MRT). Chefarzt Dr. med. Mathias Grohmann gab dem Bischof Einblick in seine Arbeit in der Endoskopie. Ein Seelsorger wäre kein solcher, würde er beim Besuch eines Krankenhauses nicht auch Patienten besuchen. So drückte Bischof Rudolf viele Hände, sprach mit Kranken und spendete ihnen Trost im Gebet. Zum Abschluss des Besuchs besichtigte er die Kapelle des Krankenhauses und sang mit allen Anwesenden ein Marienlied.

Für eine gerechtere Welt: Justland – Jugendhilfe in Stadt und Land

Nach der Klinik besuchte Bischof Voderholzer den Betrieb Justland in Bogen. Der Name leitet sich zwar nicht vom lateinischen iustus (= gerecht) ab, wie viele denken mögen, der Betrieb trägt aber genau dazu bei: zu einer gerechteren Welt mit besseren Teilhabemöglichkeiten für benachteiligte junge Menschen. Die mittlerweile drei GmbHs Justland, Justland Plus und Justland Wohnen sind ein sozialintegratives Wirtschaftsunternehmen, das über eine Schreinerei, eine Bioland Staudengärtnerei mit Gemüseanbau und Hofladen, eine Sparte Garten- und Landschaftsbau und eine eigene Werbeagentur mit Druckerei verfügt. Herkommend von der Jugendhilfe in den frühen 80ern integrieren die Unternehmen Jugendliche in den Arbeitsmarkt, die mehr Unterstützungsbedarf haben und den Weg in den Beruf über eine Ausbildung nicht alleine bewältigen würden. Die Ausbildung geht besonders auf die jungen Leute ein und unterstützt sie sowohl in der täglichen Arbeit als auch im Schulunterricht und durch sozialpädagogische Maßnahmen. Aber Justland verhilft nicht nur Jugendlichen dazu, im Arbeitsleben bestehen zu können, Justland stellt selbst immer wieder Abgänger ein. Außerdem bietet Justland betreutes Wohnen im privaten Umfeld für benachteiligte junge Menschen als eigenständige Jugendhilfemaßnahme an.

Text und Fotos: Silke Schötz

Gruppenfoto vor der Klinik:

vordere Reihe v.l.: Silvana Reppin (Praxisanleiterin),Tanja Mahnken (Praxisanleiterin), Kerstin Kanzelsperger (Pflegerische Leitung Notaufnahme), Wilhelm Lindinger (1. Vorsitzender der Freunde und Förderer der Klinik Bogen e. V.), Bischof Rudolf, Vorstand Robert Betz, 1. Bürgermeisterin Andrea Probst, Dekan Johannes Plank, Prodekan Martin Müller, stellv. Vorstand Christian Schwarz; hintere Reieh v.l.: Regionaldekan Msgr. BGR Johannes Hofmann, Landrat Josef Laumer, Pflege-Bereichsleitung Silvia Huber-Stickl

(SSC)

Weitere Infos

Weitere Berichte über den Besuch des Bischofs im Dekanat Straubing-Bogen finden Sie hier:

Besuch des Seniorenwohnheims Keltenhof

Besuch des Klosters Aiterhofen



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