News Bild „Das Weihwasser ist das beste Wasser…“

„Das Weihwasser ist das beste Wasser…“

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Und welches Wasser ist das Beste? Leitungswasser, Donauwasser oder unser Weiherwasser? Na doch hoffentlich das Leitungswasser, wie alle richtig tippten. Den ganzen Vormittag konnten sich die Schüler des PRMZ rund um gesundes Trinken, die richtige Ernährung und eine gesunde Lebensweise informieren – ein Projekttag verbunden mit dem Gewinn des Adelholzener Förderpreises „Gesundes Trinken!“. Und weil sich die Einrichtung der Katholischen Jugendfürsorge mit dem Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro nicht nur selbst etwas Gutes tun will, veranstaltete man zusätzlich unter der Schirmherrschaft von Dr. Clemens Prokop einen Spendenlauf zugunsten der Partnerschule Centre St. Josef in Haiti.

„Wer will einen Knieguss, wer will ein Armbad?“ Kinderhände schnellen in die Höhe und Uta Hildt vom Regensburger Kneippverein hält schon die Gieskanne mit frischem Wasser bereit. Eine Kneipp’sche Wasseranwendung, wie es im Fachjargon heißt, für Daniel, eine für Maxi, dann ist Jovis an der Reihe. „Und immer schön ausatmen, wenn das kalte Wasser kommt“, rät Uta Hildt. Mit diesem Trick kommt man laut ihr garantiert in den kältesten Baggerweiher rein.
Im langen Schulgang duftet es derweil nach leckerem Essen. „Die Kartoffel, eine tolle Knolle“ hängt als kleines Schildchen an der Therapieküche. Hier entstehen Kartoffelstangen und kleine Pizzen, viele fleißige Hände kneten, formen, schneiden und belegen – Schwerstarbeit für einige der Kinder mit motorischen Defiziten und trotzdem mit Feuereifer bei der Sache. Hinter dem Schulgebäude haben schon ältere Schüler größere Berge Teig vor sich. Hier entsteht selbst gemachtes Brot, das in den hauseigenen neolithischen Lehmbackofen kommt, später mit frischen Botaufstrichen angeboten wird.
Im kühlen Schatten einiger Obstbäume hat sich eine andere Gruppe versammelt. Mit kleinen chemischen und physikalischen Experimenten wird hier die Wasserqualität von Donau, Leitungswasser und dem Schulweiher bestimmt. Vorher geben die Schüler ihre Tipps ab. Klar, Leitungswasser wird die beste Qualität haben, es sei denn, man würde auch noch Weihwasser testen, „denn das ist bestimmt das Beste“, ist sich ein Schüler sicher.

„Was trinke ich da eigentlich?“

An diesem Tag wurde aber nicht nur praktisch ausprobiert, was gut tut, in speziellen Unterrichtseinheiten zum Teil mit externen Fachkräften wurde auch theoretisches Hintergrundwissen vermittelt. Der Verbraucherservice der Stadt Regensburg informierte über Alkopops und Trendgetränke, eine Referentin der AOK sprach über Kinderlebensmittel, der Wasserverbrauch in Deutschland wurde im Vergleich zu Haiti analysiert und die Schüler fanden heraus, was in den verschiedenen Getränken eigentlich steckt: Wasser, Vitamine, Kohlensäure, Mineralstoffe, Säfte und in den schlechteren Fällen Zucker und Süßstoff. An einem Teststand konnten die Schüler ihren Geruchs- und Geschmackssinn testen, Bäckermeister Ulrich Weber ließ die Kinder und Jugendlichen Korn in seinen verschiedenen Bearbeitungsschritten auf dem Weg zum Brot probieren. Der Hauptsponsor des Tages, die REWAG, informierte über Wasserqualität, -sicherung und –kontrolle, organisierte außerdem einen Luftballonwettbewerb. Der Preisstifter Adelholzener versorgte die gesamte Schule mit gesunden Getränken. 5.000 Euro gehen an das PRMZ, das davon ein paar Häkchen auf der langen Wunschliste machen will: Sportgeräte, PCs und ein Geheft zum Projekttag soll es geben, damit er auch nachhaltig wirken kann.

Gelaufen oder gerollt – alles für den guten Zweck

Schließlich konnten die Schüler an diesem Tag auch noch Journalist spielen. In einer Pressekonferenz durften sie Fragen an das Dreigestirn auf dem Podium richten, bestehend aus Reinhard Mehringer, dem Einrichtungsleiter, Dr. Harald Lettl, dem Hausarzt und passioniertem Halbmarathonläufer sowie Dr. Clemens Prokop, Vizepräsident des Nationalen Olympischen Komitees, der mit dem weitesten Satz seiner Karriere von 7,93 m für Bewunderung sorgte. Was ist die richtige Ernährung für einen Sportler, sind Energydrinks zu empfehlen oder was gegen Muskelkater tun, fragten die Schüler, aber auch manch andere Sache kam ans Tageslicht. So gestand Dr. Prokop seine Leidenschaft für Puffreis und Gummibärchen und räumte ein, dass sich nach der aktiven Karriere schon das ein oder andere Kilo festgesetzt habe. Hauschef Mehringer, der alljährlich 130 Kilometer nach Altötting zu Fuß bestreitet, gab zu, dass bei aller gesunden Ernährung der „klassische Schweinsbraten mit Knödel halt schon immer noch gut schmecke“.
Runter kamen die Kilos beim anschließenden Spendenlauf zugunsten der Partnerschule in Haiti. Die Bediensteten machten den Anfang, der stellvertretende Schulleiter und Organisator des Tages Johann Listl ließ es langsam angehen, nach einer kleinen Pause aber ging er mit gutem Beispiel voran: Er legte gleich mehrere Runden zurück, genauso wie Halbmarathonläufer Lettl – der allerdings ohne Pausen. Dann traten die einzelnen Klassen an. Pro Stadionrunde – gelaufen, gegangen, geschoben oder gerollt, gaben verschiedene Sponsoren drei Euro in die Spendenkasse.

Franziska Tschiderer, Erzieherin und Krankenschwester am PRMZ, betont, wie wichtig derartige Projekttage für die Schüler der Einrichtung für Körperbehinderte sind. „Unsere Schüler bekommen so das Gefühl „Ich bin wer, ich kann was“. Das gibt Selbstsicherheit und damit Selbstwertgefühl“.



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