News Bild Chrisammesse
Chrisammesse

Weihe der heiligen Öle

Home / News

Regensburg, 3. April 2023

Traditionell wird am Montagabend in der Karwoche die Missa chrismatis im Dom St. Peter in Regensburg gefeiert. In der Chrisammesse werden die heiligen Öle geweiht und die Priester im Bistum Regensburg erneuern ihre Weiherversprechen.

Bis auf den letzten Platz war die Kathedrale gefüllt. In den beiden Seitenschiffen wurden Bänke aufgestellt um den vielen Gläubigen Platz zu bieten. Darunter waren auch viele Kinder und Jugendliche aus dem ganzen Bistum Regensburg, die tagsüber am „U!14“Tag des Bischöflichen Jugendamtes teilgenommen hatten. Neben Bischof Rudolf Voderholzer konzelebrierten Generalvikar Dr. Roland Batz, Regens Martin Priller, Jugendpfarrer Ulrich Eigendorf und die acht Regionaldekane aus dem Bistum Regensburg. Musikalisch gestaltet wurde das Pontifikalamt durch die Band „Makaber“ aus der Pfarrei St. Jakobus in Regenstauf unter der Leitung von Kirchenmusiker Andreas Dengler.

Danke für euer Glaubenszeugnis

„Was für ein wunderbarer Anblick von hier vorne. Wunderbar, dass ihr so zahlreich zum U!14-Tag und in den Dom gekommen seid!“, sagte Bischof Rudolf Voderholzer in Richtung der vielen jungen Firmbewerber und Firmbewerberinnen. Er findet es toll, dass sich die jungen Christinnen und Christen an ihrem ersten Ferientag in die Feierlichkeiten der heiligen Woche hineinführen lassen um sich auf dem Weg zur Firmvorbereitung stärken zu lassen. Für die Kinder und Jugendlichen ist es auch eine tolle Sache „mitzuerleben, wenn der Chrisam geweiht wird, mit dem ihr dann bei der Firmung gesalbt werdet“, so Bischof Rudolf. Er sprach auch einen besonderen Dank an alle Begleiterinnen und Begleiter der Firmgruppen aus sowie an die fleißigen Helferinnen und Helfer des „U!14-Tages“ im Vorfeld der Chrisammesse. „Liebe Freunde, es wird immer deutlicher, welch großes Opfer ihr gebracht habt in den zurückliegenden drei Jahren der Coronapandemie um eure Eltern, Großeltern oder Urgroßeltern zu schützen“, so Bischof Rudolf. Gruppenstunden, Parties, Ausflüge, Jugendgottesdienste oder Abschlussfeiern konnten aufgrund der Coronamaßnahmen nicht stattfinden.

Persönlicher Kontakt weder durch Handy oder Internet zu ersetzen

Ebenso war der persönliche Kontakt mit den Mitmenschen durch viele Coronamaßnahmen sehr eingeschränkt. Der Regensburger Bischof gab den Jugendlichen mit auf den Weg, dass er diese Sorgen und Nöte der jungen Menschen „sehr wohl registriere und dass es mir auch von Herzen leidtut, für das, was hier vielleicht hätte besser laufen können“. In einer Bitte sagte er zu den jungen Menschen: „Umso mehr bitte ich euch, dass ihr die Angebote der Pfarreien, der Ministranten, der kirchlichen Jugendarbeit, der Verbandsarbeit umso energischer in Anspruch nehmt“. Die rund 470 jungen Christinnen und Christen im Dom sind für den Regensburger Oberhirten ein motivierendes und schönes Zeichen für die Zukunft der Kirche und des Glaubens. Bewusst ging er auch auf das Thema Mobbing unter Jugendlichen ein, das durch erschreckende Taten aktuell in den Schlagzeilen große Wellen geschlagen hat. Er sprach dieses Thema aus tiefer Sorge um die jungen Menschen an und appellierte daran, nicht gegeneinander zu sein, sondern mit seinen Mitmenschen in respektvoller Weise umzugehen, wie uns der Glaube lehrt. Fürsorge für andere zu tragen, das bekommen die jungen Firmbewerber durch den Heiligen Geist vermittelt, so Bischof Voderholzer. Als Beispiel für ein christliches Miteinander nannte er die goldene Regel von Jesus in der Bergpredigt: „Was du nicht willst, das man dir tut, das füg auch keinem anderen zu“.

Unmittelbar vor Ostern erneuern die Priester ihr Weiheversprechen, das sie bei ihrer Weihe vor dem Bischof abgegeben haben. „Zeugen der Auferstehungsbotschaft“, das wünscht sich Bischof Rudolf von seinen Priestern. Sie sollen den Gläubigen die Schönheit und Freude des Evangeliums vermitteln. Die große Anzahl an jungen Menschen im Dom ist für den Bischof und alle Priester ein Trost und eine Freude, „dass unser Dienst gebraucht wird und wir mit offenen Herzen und Ohren rechnen können, dass unser Dienst auch dankbar angenommen wird“, sagte Bischof Rudolf Voderholzer. In Richtung der Priester sagte er: „Sie wissen, dass ich Sie nicht in erster Linie für den Schreibtisch geweiht habe und zur Verwaltungsarbeit, sondern für den Altar und für die Seelsorge. Nicht die vielen toten Steine, für die wir sorgen müssen, sind das Wichtigste, sondern die lebendigen Steine, die auch hier im Dom so zahlreich versammelt sind“.

Die Ölweihe

In der Missa Chrismatis weiht Bischof Rudolf die drei heiligen Öle: Der Chrisam, das Katechumenenöl und das Öl für die Krankensalbung. Grundstoff aller Öle ist das Olivenöl, das bereits in der Antike eine wichtige Rolle gespielt hat. Dem Chrisam werden vor der Weihe wohlriechende Duftstoffe zugegeben. Mit diesem Öl werden die Neugetauften und die Firmlinge gesalbt, ebenso wird es bei der Priester- sowie der Altarweihe verwendet. Mit dem Katechumenenöl salbt man die Taufbewerber, mit dem Öl für die Krankensalbung Kranke und Sterbende. Alle gesegneten Öle werden ein Jahr lang bis zum nächsten Osterfest für die Spendung der Sakramente verwendet. Am Anschluss an die Missa chrismatis werden die heiligen Öle im Dom auf die einzelnen Dekanate und Pfarreien verteilt.

Text und Fotos: Christian Beirowski

 



Nachrichten