Bild BASILIUS und GREGOR VON NAZIANZ: Theologen, Bischöfe, Freunde

BASILIUS und GREGOR VON NAZIANZ: Theologen, Bischöfe, Freunde

  • 02.
    Januar
    2035
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Regensburg, 2. Januar 2024

„Die heilige Familie“: Bei diesem Titel denkt man eher an Josef, Maria und das Jesuskind. Die Familie des heiligen Bischofs Basilius von Caesarea hätte diesen Titel aber durchaus verdient: Die Großmutter wurde heiliggesprochen, beide Eltern und mit Basilius noch drei weitere Geschwister – eine heilige Familie. Basilius wurde vermutlich um 330 nach Christus in Caesarea geboren, das liegt in der Provinz Kappadokien, heute Teil von Zentralanatolien in der Türkei.

Vater des Mönchtums

Basilius wurde klassisch ausgebildet und konnte in verschiedenen Städten studieren. Nach dem Studium zog es ihn zum Mönchsleben. Er reiste nach seiner Taufe, die damals noch im Erwachsenenalter erfolgte, obwohl Basilius aus einer christlichen Familie stammte, nach Syrien, Ägypten, Mesopotamien und Palästina, um das Mönchsleben kennenzulernen. Schon während seines Studiums hatte er einen Freund fürs Leben gewonnen: Gregor von Nazianz, mit ihm verfasste er Mönchsregeln, die für die Mönche der Ostkirche bis heute gelten. Auch die Regel des heiligen Benedikt, die im westlichen Christentum stark verbreitet wurde, ist vermutlich von dieser Basilius-Regel inspiriert.

Metropolit von Caesarea

Basilius lebte in einem Kloster, verließ das aber wieder, um sich zum Priester weihen zu lassen. Der beliebte Prediger wurde 370 Erzbischof von Caesarea und damit Vorsteher einer gewaltigen Kirchenprovinz: 50 Bischöfe waren von ihm abhängig. Basilius wurde in einer schwierigen Zeit Erzbischof. Denn die Streitigkeiten mit dem Arianismus waren noch nicht ganz beigelegt. Die grundlegende Frage in dieser theologischen Auseinandersetzung war die Trinität, die Dreifaltigkeit. Ein Teil der Christen und Bischöfe vertrat die trinitarische Position, die sich im Lauf der Geschichte auch durchgesetzt hat und eigentlich so auf dem Konzil von Nizäa 325 auch beschlossen worden war. Immer noch konnten sich allerdings arianische Positionen halten.

Arianismus versus Trinität

Diese gingen auf den Theologen Arius zurück, der durch die Trinitätslehre den Monotheismus in Gefahr sah. Seine Lehre ordnete Jesus Christus Gott unter. Die trinitarische Position hat sich durchgesetzt. Zur Zeit des Basilius waren die theologischen Kämpfe aber noch nicht beigelegt. Sie hatten darüber hinaus nicht nur für den akademischen Bereich Konsequenzen: Basilius sollte sogar einmal vom Kaiser abgesetzt werden, weil dieser die arianische, nicht die trinitarische Position teilte.

Mitkämpfer des Basilius

In diesem Kampf standen ihm zwei weitere Bischöfe zur Seite: Gregor von Nyssa, Bruder des Basilius, und Gregor von Nazianz, sein Studienfreund. Gemeinsam nennt man sie „die drei Kappadokier“. Gregor von Nazianz ist wohl auch um 330 geboren. Sein Vater war Bischof in Nazianz, Gregor folgte ihm in dieser Position. Sein Kampf gegen die Arianer wurde so bekannt, dass er extra dafür nach Konstantinopel gerufen wurde. Dort siegte 381 endgültig die trinitarische Position und Gregor wurde zum Bischof von Konstantinopel gewählt. Gregor von Nazianz war nicht nur ein begabter Kirchenpolitiker und Theologe, sondern auch ein Dichter. Die Kirche feiert die beiden Studien- und Bischofsfreunde Basilius und Gregor gemeinsam. Denn auch gemeinsam haben sie sich der theologischen Irrlehre des Arianismus entgegengestellt – und letztlich gewonnen.

Abbildungen: Joachim Schäfer - Ökumenisches Heiligenlexikon

(SSC)