Berlin, 15. November 2024
„Armut darf nicht als selbstverständlich hingenommen werden. Es ist Aufgabe der Politik, eine chancengerechte demokratische Gesellschaft zu erhalten.“ Mit diesem Appell zum Welttag der Armen wendet sich heute der Deutsche Caritasverband (DCV) e.V. mit seinen Fachverbänden SKM Bundesverband e.V. und SkF Gesamtverein e.V. an die Politik.
Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa: „Wir brauchen eine Sozialpolitik für alle, die präventiv darauf ausgerichtet ist, Armut zu vermeiden. Es braucht das Netz sozialer Dienste und Einrichtungen - von der Schuldnerberatung bis zum offenen Jugendtreff, von den Frühen Hilfen bis zum Besuchsdienst für Senioren -, damit sich Notlagen nicht verfestigen und Menschen in Lebenskrisen wirksam geholfen wird.“
Caritas fordert politische Teilhabe armutserfahrener Menschen
Mit dem Welttag der Armen am 17. November gehen die Caritas-Armutswochen zu Ende, die in diesem Jahr unter dem Motto „Frieden beginnt beim Zuhören – politische Beteiligung armutserfahrener Menschen“ standen. 40 Menschen mit Armutserfahrung aus ganz Deutschland waren der Einladung von DCV, SKM und SkF gefolgt, und erarbeiteten in einer Zukunftswerkstatt Lösungsansätze für die politische Teilhabe armutserfahrener Menschen. Die Teilnehmer:innen übergaben ihre Forderungen am 17. Oktober im Rahmen eines Parlamentarischen Frühstücks an Abgeordnete des Bundestages. Kernanliegen waren Mitspracherechte in sozialpolitisch relevanten Gremien sowie die Feststellung, dass politische Beteiligung ohne Geld und Ressourcen nicht möglich sind.
Stephan Buttgereit, Generalsekretär SKM Bundesverband e.V.: „Die Einbindung von armutserfahrenen Menschen und deren Beratung aufgrund ihrer Erfahrungen muss in der Gremienarbeit von Sozialpolitiker:innen eine Selbstverständlichkeit werden. Dies gilt auch für unsere Arbeit in der Wohlfahrt, denn: Der Mensch am Rand ist unsere Mitte.“
Yvonne Fritz, Vorständin SkF Gesamtverein e.V.: „Die Zukunftswerkstatt mit den armutserfahrenen Teilnehmenden hat gezeigt, wie sehr sie Expert:innen in eigener Sache sind. Nur wenn Politik den Menschen zuhört und erfährt, was sie brauchen, wird es auch möglich sein, Armut und Ausgrenzung in unserer Gesellschaft zu überwinden.“
Text: SkF Gesamtverein e.V.
(kw)