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Brauchtum in Ostbayern: Blasius

Ein „stürmischer“ Heiliger

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Regensburg, 2. Februar 2023

Am 3. Februar steht der Gedenktag des heiligen Blasius im Heiligenkalender. Der Legende nach lebte der Heilige im 4. Jahrhundert als Arzt und Bischof in Sebaste in der heutigen Türkei. Die bekannteste Geschichte über ihn erzählt, wie er einem Kind, das an einer Fischgräte zu ersticken drohte, nur durch sein Gebet geholfen hat. Durch sie wurde Blasius zum Schutzheiligen gegen Halskrankheiten, Husten und Zahnschmerzen. Seit dem 16. Jahrhundert gibt es in der katholischen Kirche den Blasiussegen.

Und noch heute gehen die Gläubigen an seinem Gedenktag in die Kirche zum „Einblasln“. Der Pfarrer hält jedem einzelnen zwei übereinander gekreuzte brennenden Kerzen in Form des Andreaskreuzes vor das Gesicht und spricht die Segensworte: „Auf die Fürsprache des heiligen Bischofs und Märtyrers Blasius bewahre dich der Herr vor Halskrankheiten und allem Bösen“.
 

Mehr über den Blasiussegen erfahren Sie von Prälat Alois Möstl hier im Video
 

Blasiuswasser gegen Halsweh

Früher war mit dem Tag zahlreiches Brauchtum verbunden. In vielen Orten brachten die Menschen „Blasiusbrote“ zum Segnen in die Kirche. Sie sollten die Äcker vor Ungeziefer und die Menschen vor Krankheiten schützen. Vor allem in der Oberpfalz gab es die „Blasiuszöpfla“, die als besonders wirksam gegen Halsschmerzen galten. Geweiht wurden an diesem Tag auch das Blasiuswasser und die Blasiuskerzen. Bei Halskrankheiten berührte man mit den geweihten Kerzen den Hals des Kranken oder gab ihm das Blasiuswasser zu trinken.
 

Der „stürmische“ Heilige

Auch als Wetterpatron hatte der heilige Blasius eine besondere Bedeutung. „Sankt Blasius stößt dem Winter die Hörner ab“, heißt es in einer alten Bauernregel. Der Blasiustag bringt das Ende des Winters, aber auch schwere Stürme, glaubte man. Die waren an diesem Tag besonders gefürchtet, denn „weht es an St. Blasius“ gibt es das ganze Jahr über viel Wind, sagt die Wetterregel. Zum Wetterpatron wurde Blasius vermutlich, weil sein Name früher mit dem Blasen des Windes in Verbindung gebracht wurde.
 

Patron der Blasmusiker

Durch seinen Namen wurde der Heilige auch zum Patron der Windmüller und Blasmusiker. Aber auch die Ärzte und zahlreiche Handwerker haben ihn zum Schutzpatron erwählt: Wollhändler, Schuhmacher, Schneider, Wachszieher, Gipser, Weber, Gerber, Bäcker, Mauerer und Schuhmacher. Daneben ist er auch Patron der Haustiere und Pferde.
 

Patron der Meteorologen

Der Heilige Blasius gehört zu den 14 Nothelfern und wurde, wiederum auf Grund seines Namens, bei Blasenkrankheiten angerufen. Auch bei Blutungen, Geschwüren, Zahnkrankheiten und sogar gegen die Pest vertrauten die Gläubigen auf seine Hilfe. Er gilt als Wetterpatron bei Wind und Sturmschäden und hat es sogar zum Patron der Meteorologen gebracht. Aber auch Angstgeplagte und von Gewissensbissen Heimgesuchte dürfen sich vertrauensvoll an den Heiligen wenden.

Doch im Gedächtnis der Menschen ist er als Helfer bei Halskrankheiten bis in die heutige Zeit lebendig.

 

Judith Kumpfmüller

Weitere Infos

Einladung in die Regensburger Niedermünsterkirche:
Heute Abend, 2. Februar, um 18 Uhr feiert Bischof Rudolf ein
Pontifikalamt zum Fest Darstellung des Herrn mit Kerzenweihe und Blasiussegen
 

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(mk)



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