News Bild Bischof Rudolf Voderholzer feiert mit der Pfarrei Mettenbach Pontifikalgottesdienst

Bischof Rudolf Voderholzer feiert mit der Pfarrei Mettenbach Pontifikalgottesdienst

Die Freundschaft mit Jesus bestärken

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Mettenbach, 05. Mai 2024

Die Pfarrei Mettenbach bereitete Bischof Dr. Rudolf Voderholzer am Sonntagvormittag einen freundlichen Empfang. Mit einem herzlichen „Grüß Gott“ hieß ihn Kirchenpfleger Karl Wieselsberger mit den Vertretern der kirchlichen Gremien, Bürgermeister Dieter Neubauer, Marktgemeinderäten und den örtlichen Vereinen beim Kriegerdenkmal vor der Pfarrkirche willkommen. Sein Dank richtete der Regensburger Oberhirte an Pfarrer Daniel Schmid, an den Kirchenchor, den Katholischen Frauenbund, den Vereinen und Verbänden und nicht zuletzt den Eltern und Großeltern als die ersten „Missionare.“

Es habe sich gut gefügt, dass Mettenbach auf seinem heutigen Wolfgangsweg nach Gerabach liege. In seinem Bestreben, alle Pfarreien der Diözese persönlich kennen zu lernen, sei ihm dies „gerade recht gekommen“, erklärte Bischof Dr. Rudolf Voderholzer. Er freue sich, in der stattlichen Kirche St. Dionysius, in der es auch eine schöne St. Wolfgangsstatue gibt, Gottesdienst feiern zu dürfen. Der Bischof lobte die Kinder, die vor drei Wochen in dieser Kirche erstmals die heilige Kommunion empfangen durften und in ihren Alben gekommen waren, „Schön, dass ihr heute da seid, denn es soll ja nicht bei der Erstkommunion bleiben, sondern eine Zweit- und Drittkommunion werden.“

Freundschaft mit Jesus

In seiner Predigt legte der Bischof das Sonntagsevangelium (Joh 15, 9-15) aus, in dem es heißt: „Bleibet in meiner Liebe“. Jesus sagt: „Ich nenne euch nicht mehr Knechte; denn der Knecht weiß nicht, was sein Herr tut. Vielmehr habe ich euch Freunde genannt.“ Freundschaft spielte auch in der großen Literatur eine bedeutende Rolle, so der Bischof. Am schönsten werde sie in der Ballade von Friedrich v. Schiller verherrlicht, und er zitierte die ersten Verse aus „Die Bürgschaft“. Nach dem missglückten Tyrannenmord habe sich Damon drei Tage Aufschub für seine Hinrichtung erbeten und seinen Freund als Bürgen gegeben. Doch der Tyrann, so der Bischof, glaubte nicht, dass er zurückkehren würde, dass es Freundschaft bei Androhung des Todes überhaupt gebe. Die Rückkehr von Damon, durch viele Hindernisse wie ein Raubüberfall und Qualen der Hitze für den fast Verdursteten, die allesamt Damon fast zu spät kommen ließen, bewegte und bekehrte dann den Tyrannen so sehr, dass dieser um seine Aufnahme als Dritter im Freundesbund warb. Das Besondere der biblischen Botschaft  sei, dass sie es wage, den Begriff „Freundschaft“ auf die Beziehung von Gott und den Menschen auf Augenhöhe anzuwenden, so Bischof Rudolf. Jesus nennt seine Jünger, und damit auch uns alle, seine Freunde. Wichtig dabei ist, „dass nicht wir Menschen uns in diese Freundschaftsbeziehung mit Gott hineinschleichen, uns vielleicht selbst überschätzen und diese Augenhöhe von uns aus erobern“. Es verhält sich gerade umgekehrt: „Gott bietet uns seine Freundschaft an“. Gott holt die Menschen auf seine Ebene, so Bischof Rudolf.  Denn Jesus sagt ausdrücklich: „Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt.“ Diese Freundschaft auch zu Christus zu pflegen, legte er vor allem auch den Kommunionskindern ans Herz. Es lohne sich, sowohl durch den Gottesdienstbesuch als auch durch das Lesen der Bibel, Jesus als Freund besser kennen zu lernen. Gott brauche Freunde, damit seine Botschaft in die Welt hinausgetragen werde. Wie in Schillers Ballade, hat Jesus es für uns vorgemacht: „Er ist für uns ans Kreuz gegangen und hat das Letzte für uns auf sich aufgenommen.“

 

Missionare des Alltags

Bischof Voderholzer betonte, dass er es nicht versäumen will, Pfarrer Daniel Schmid, der in kurzer Zeit die Herzen vieler erobert habe, auch in Abwesenheit Dank zu sagen. Dieser feierte zeitgleich in dem zur Pfarreiengemeinschaft gehörigen Ort Mirskofen die heilige Erstkommunion. „Tun Sie ihn gut behandeln und kommen Sie auch, wenn er zum Gottesdienst einlädt“, trug er der Pfarrgemeinde auf. Auch wenn nicht mehr an jedem Ort ein Priester sein könne, solle Sorge dafür getragen werden, dass das kirchliche Leben erhalten bleibe. Ein herzliches „Vergelts Gott“ sagte er allen, die dafür einen Beitrag leisten. Er bedankte sich für den wunderbaren Gesang des Kirchenchores unter dem Chorleiter und Organisten Georg Neeß und für den Kirchenschmuck. Er dankte für das Kommen der Vereine und lobte ganz besonders den Katholischen Frauenbund. Er wisse, dass die Priester in den Pfarreien sehr auf die Unterstützung der Frauen angewiesen seien. Eine wichtige Aufgabe liege auch bei den Ministranten, selbst wenn diese bei der Freiwilligen Feuerwehr sind. „Dies sei keine Konkurrenz“. Seinen letzten, ihm am Herzen liegenden Dank, richtete Bischof Rudolf an die „ersten Missionare“. Daheim, wo Eltern und Großeltern das kirchliche Leben mitfeiern, sei die Wahrscheinlichkeit am größten, dass der Glaube weiterlebe. „Nehmen Sie den Auftrag der Taufe und Firmung ernst, auch wenn es nicht gerade einfach ist. Kinder lieben die Rituale des Tischgebetes, des Abendgebetes und des Haussegens. Lassen Sie sich nicht davon abbringen, das Weihwasser mitzunehmen und denken Sie an die vielen kleinen Zeichen im Alltag“, bestärkte der Bischof die Angesprochenen.

 

Viele Gespräche mit Bischof Rudolf

Am Ende des festlichen Pontifikalgottesdienstes dankte Pfarrgemeinderatssprecherin Sonja Wieselsberger dem Gast aus Regensburg für die Ehre seines Besuches und der Glaubensbestärkung. Als Andenken überreichte Mesnerin Waltraud Ableitner die Mettenbacher Kerze mit den drei Kirchen und das Heimatbuch der Ortschaft. Der Pfarrgemeinderat lud nach dem Gottesdienst zu einem Stehempfang am Kirchhof ein, wo Bischof Rudolf mit den Kirchgängern ins Gespräch kam. Er hörte vom aktiven Pfarrgeschehen, von Kirchenrenovierungen und Instandhaltungen. Nach der Erstkommunionfeier in Mirskofen und dem Sonntagsgottesdienst in der Pfarrei Essenbach konnten auch Pfarrer Daniel Schmid, Pater Nicholas Tudu, Gemeindereferent Erich Haberl und der ehemalige Pfarrer von Essenbach, BGR Stephan Heindl, beim Bischof sein.

Dabei ging es auch um die Thematik und Herausforderungen der zukünftigen Pfarreiengemeinschaften. Zum Abschluss seines Besuches ließ sich Bischof Rudolf von Pfarrer Daniel Schmid die St. Veitskirche, die Lieblingskirche der Mettenbacher, zeigen. Der Bischof würdigte viele besondere Details dieser alten Kirche, ganz besonders angetan war er von zwei großen Weihnachtsdarstellungen mit jeweils einem „gebundenen Lamm“ vor der Krippe als Hinweis auf die Passion und Ostern.  

Text und Fotos: Agnes Wimmer (SG und jas)



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