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Bischof firmt 46 Mädchen und Buben in Straubing-Ittling

Entdeckt Eure Talente und Charismen

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Ittling, 14. November 2023.

„Der Heilige Geist möchte das innere Licht sein.“ Das hat Bischof Dr. Rudolf Voderholzer am vergangenen Samstagvormittag in der Pfarrkirche Sankt Johannes in Ittling gesagt. Dorthin war er gekommen, um den 46 Firmbewerbern aus der Straubinger Pfarrei das Sakrament der Firmung zu spenden. Er verwies auf die brennenden Apostelleuchter in der Kirche, an deren Stelle die Kirche so wie der Altar gesalbt wurden und auf deren Säulen die Kirche ruht. So wie die zwölf Apostel in der Nachfolge Christi der Welt das Evangelium verkündeten, so sollen auch diese jungen Christen sich innerlich anstecken, ergreifen lassen. In der Nachfolge Christi soll ihr Leben gelingen.

Auch die Farbe rot sprach der Bischof an, die aus diesem Anlass in den liturgischen Gewändern, aber auch bei so manchem Kirchenbesucher zu sehen war. Rot zeige heute ein Bekenntnis zum Glauben, zum Feuer des Heiligen Geistes. „Ihr sollt begeisterte junge Christen werden“, rief der Bischof den 23 Mädchen und 23 Buben zu. Sein Dank galt schon vorab Gemeindereferentin Barbara Iberer, die unter dem Thema „Setz dein Segel in den Wind“ die Firmvorbereitung mit vielfältigen Angeboten, Aktionen, Gottesdiensten, dem Basteln von Windrädern und Firmkerzen umgesetzt hatte und die somit spüren ließ: Gottes Geist treibt mein Lebensboot an und bringt es voran! Die Jugendlichen hatten Möglichkeiten kennengelernt, wie sie ihr „Lebenssegel“ öffnen können für das Wirken des Heiligen Geistes in ihrem Leben. „Vergelts Gott für Ihr großes Engagement und die große Kreativität“, lobte Bischof Rudolf. Begrüßt worden war Bischof Rudolf zunächst von Pfarrer Stefan Altschäffel, der die über 500 Jahre alte Pfarrei Sankt Johannes im Gäuboden vorstellte und auf das Schiff im Gotteshaus, die Segel, die Windräder und nicht zuletzt auf das Kreuz zeigte, das die Segel hält.   

Einmal Muttersprache, immer Muttersprache

In seiner Predigt, die Bischof Rudolf inmitten der Firmlinge, Paten und Eltern im Kirchenraum hielt, blickte Bischof Rudolf auf die 46 Firmlinge. Es sei etwa elf bis zwölf Jahre her, dass diese Firmbewerber, meist im Babyalter, ihre Taufe empfangen haben. „Dabei seid ihr nicht gefragt worden, ob ihr das wollt“, resümierte der Bischof. Aber vieles andere auch sei von den Eltern vorentschieden worden: der Name, der Wohnort, der Kindergarten, die Muttersprache. „Wir könnten gar nicht ins Leben hineinkommen, wir könnten uns gar nicht bewähren, wenn unsere Eltern und Großeltern nicht einiges vorentschieden hätten“, fasste Bischof Dr. Voderholzer zusammen und blickte dabei auch auf den Glauben, für den sich die Eltern bei der Taufe ihrer Kinder entschieden haben. Heute sei nun der Tag der eigenen Entscheidung, der Bekräftigung für die Vorgabe der Eltern gekommen. „Ja, ich glaube“, diese Worte sollten deshalb laut und vernehmlich in der Kirche zu hören sein. So bringen die Firmlinge öffentlich zum Ausdruck, dass sie nach dem Hineinwachsen in die Glaubensgemeinschaft nun selbst „unterschreiben“ und sich bewusst für die Firmung entschieden haben. „Der große und heilige Gott hat deinen Namen in sein Herz geschrieben, er hält seine schützende Hand über dich. Ein Leben lang“, versicherte der Bischof von Regensburg den jungen Christen eindringlich. Firmung heiße „gestärkt werden im heiligen Geist“, zumal in enger Freundschaft mit Jesus, der uns immer begleitet. All dies werde beim Glaubensbekenntnis bekräftigt. Und dieser Glaube soll kräftig bekannt werden. Der Heilige Geist sei das Feuer und zeige die Stärken jedes Einzelnen, den Weg hinein ins Leben und die ganz persönlichen Aufgaben in der Welt. Es gelte, Erfüllung zu finden, den richtigen Beruf zu ergreifen, seine Talente und Charismen zu entdecken.

Ein bisschen wie Martin sein

„Der Heilige Geist ist die Kraft in Euch“, erklärte der Bischof. Er bat darum, den Kontakt zu halten und zu beten. So könne das Leben gelingen und man könne sich auf jeden nächsten Tag freuen. Der Heilige Geist helfe auch, sich in andere Menschen hineinzuversetzen, er mache liebesfähig. Heute sei der Festtag des heiligen Martin. Er war auf dem Weg zur Taufe und Firmung, als er den Bettler sah und seinen Mantel teilte. „Die Firmung hilft euch, ein bisschen so wie Martin zu sein“, sagte der Bischof. Kälte werde nicht nur in Grad gemessen, es gebe auch die gesellschaftliche, die menschliche Kälte. Eindringlich warnte Bischof Rudolf vor Mobbing und „blöd über andere daherreden“, auch in den sozialen Medien. Bischof Rudolf erläuterte ebenfalls die Handlungen bei der Firmung: die Handauflegung, die Salbung mit Chrisam, das Nennen des Namens.

Die zwei wichtigsten Geschenke

Als wichtigstes Geschenk dieses Tages bezeichnete der Bischof die Zusage „Sei besiegelt mit der Gabe Gottes, dem Heiligen Geist“. Er soll den Weg zeigen, er soll helfen, wo man sich einbringen kann in der Pfarrei und überhaupt im Leben. Das zweitwichtigste Geschenk seien die Personen, „die heute hinter euch stehen, euer Pate, eure Patin“. Sie würden damit zeigen: „Ich bin da für dich, wenn du mich brauchst.“ So dankte Bischof Rudolf den Paten und auch den Eltern, die diese Jugendlichen beim Prozess des Erwachsenwerdens mit der Lebenserfahrung und Glaubensfreude begleiten. „Vielen Dank, dass es spürbar wird, dass Sie da sind für die Jugendlichen.“ Gemeinsam solle man mit dem Glaubenszeugnis helfen, dass religiöse Fragen beantwortet werden. „Dort, wo die Hauskirche, die Familie lebt, da lebt auch die Pfarrkirche“, resümierte der Bischof und ermunterte die Jugendlichen, sich als Ministranten, im Kirchenchor, im Jugendverband, in der Schule und später am Arbeitsplatz einzubringen. „Überall werden Christen gebraucht“, stellte der Bischof abschließend fest.

Dankesworte der Firmlinge                     

Nach dem Glaubensbekenntnis betete der Bischof mit ausgebreiteten Armen für die Firmlinge und bat um den Geist der Weisheit und der Einsicht, des Rates, der Erkenntnis und der Stärke, den Geist der Frömmigkeit und der Gottesfurcht. Nach dem gemeinsamen Amen traten die Firmlinge und ihre Paten nach vorne. Bischof Rudolf zeichnete mit dem geweihten Chrisam das Kreuzzeichen auf die Stirn des Firmlings, sprach den Vornamen des Firmlings und sagte: „Sei besiegelt mit der Gabe Gottes, dem Heiligen Geist.“ Die Eucharistie feierte Bischof Rudolf gemeinsam mit Pfarrer Stefan Altschäffel unter der Assistenz von Diakon Willi Poiger am Altar und mit der ganzen Gemeinde im Gotteshaus. Die Firmlinge waren durch den Lektorendienst in die liturgische Gestaltung eingebunden. Den musikalischen Bestandteil der Liturgiefeier gestaltete die Gruppe „Effata“ mit Kirchenmusiker Stefan Seyfried. Ihnen galt dann auch das Lob und der Dank am Ende der Feier. Mit einer Schmankerlkiste aus dem Gäuboden sprachen die Firmlinge ihren Dank an Bischof Rudolf aus.

Text und Bilder: Irmgard Hilmer / ven

 



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