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Amtseinführung von Dr. Augustinus Kozdra in Neukirchen beim Heiligen Blut

Neuer Wind im Wallfahrtsort

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Neukirchen b. Hl. Blut, 3. Oktober 2023

Am Gedenktag des Hl. Franz von Assisi führte Bischof Dr. Rudolf Voderholzer Pater Dr. Augustinus Kozdra in den Dienst als Seelsorger für die Pfarrei Neukirchen b. Hl. Blut „Mariä Geburt“ mit Expositur Rittsteig „Sankt Anna“ ein. Alle Ministranten führten die Prozession der Geistlichen zum Portal der Pfarrkirche an. Dort begrüßte PGR-Sprecher Karl-Heinz Traurig im Namen der Pfarrgemeinde den Regensburger Oberhirten und verband damit den Dank für den neuen Pfarrer Augustinus, den Kirchenpfleger Michael Feigl willkommen hieß, im Versprechen auf gute Zusammenarbeit.

Im vollbesetzten Gotteshaus hatte sich die Pfarrgemeinde versammelt, die der Bischof dem künftigen Seelsorger am 3. Oktober im Rahmen eines festlichen Pontifikalgottesdienstes anvertraute. Vor dem Altar kniend sprach Augustinus das Gebet um Gottes Gnade für die Leitung der ihm anvertrauten Gemeinde. Prodekan Thomas Winderl freute sich über den Pastoralbesuch des Bischofs, der mit seinem Kommen seine Verbundenheit zu diesem wunderbaren Wallfahrtsort zum Ausdruck brachte. Er gewährte einen Blick in die Vita von Augustinus Kozdra, der 2001 in den Franziskanerorden eingetreten war und vor 15 Jahren in Krakau zum Priester geweiht wurde, ehe er von 2010 bis 2015 Philosophie in München studierte und promovierte. Dort arbeitete er als Seelsorger im Kloster St. Anna, in Amberg Maria Hilf und seit 2017 in Neukirchen b. Hl. Blut, wo er mit Dekret vom 6. März 2023 zum Pfarrer bestellt wurde.

Verkündigung nicht unbedingt vom großen Erfolg abhängig machen

In seinen einleitenden Worten spannte Bischof Rudolf den Bogen vom Tag der Deutschen Einheit mit Erinnerungen an den Fall des Eisernen Vorhangs, der auch für Neukirchen nachhaltige Folgen hatte, über den Katholikentag 2014, der die Region vom Rand in die Mitte Europas rückte, bis hin zum Sterbetag des Heiligen Franziskus, der nicht nur Vorbild und Richtschnur, sondern auch wichtiger Fürsprecher im Himmel ist. Vor der Verkündigung des Evangeliums erbat Pater Augustinus den Segen, den ihm Bischof Rudolf mit der Übergabe des Evangeliars erteilte, um seiner Pfarrgemeinde den Glauben aus vollem Herzen zu bezeugen. In seiner Predigt nahm Bischof Voderholzer Bezug auf das Tagesevangelium und setzte es aktuell in Bezug zu Pfarrer Augustinus: Der betende Jesus ist wichtiges Vorbild auch für einen Priester. Es ist ein gutes Zeichen, dass in der Herzmitte der Pfarrei eine betende Gemeinschaft vorhanden ist. Auch Jesus, der Überzeugendste aller Prediger, der in vollkommener Klarheit verkündete, musste Misserfolge ertragen. „Machen Sie ihre Verkündigung nicht unbedingt vom großen Erfolg abhängig, sondern vom Vorhaben, Ihrem Herrn und dem Evangelium treu zu sein“, bat der Bischof, denn der Pfarrer ist nicht da, um nur Beifall zu ernten. „Sie kennen den neuen Pfarrer schon“, wandte er sich an die Gläubigen „Jetzt ist er nicht mehr nur Pater Augustinus, sondern Ihr neuer Pfarrer!“ Jesus preist die Armen und Unmündigen im Geiste, die zutiefst wissen, dass es auf Gottes Wort ankommt. Und wenn das Wort durch die Sinne, Herz und Verstand gegangen ist, dann soll es auch über die Lippen kommen – als Zeugnis des eigenen Glaubens. „Wir freuen uns, dass Pater Augustinus den Auftrag und die Bitte angenommen hat, jetzt auch hier in Neukirchen die Pfarrstelle zu übernehmen und die Nachfolge von Monsignore Englmeier zu übernehmen. Keine leichte Aufgabe, doch mit Unterstützung und offenen Herzen wird er es schaffen!“

Auch Dr. Michael Rummel, Pfarrer der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Furth im Wald, gratulierte dem neuen Seelsorger.

Franziskaner unterstützen seit 1656 die Wallfahrt

Zur eigentlichen Amtseinführung wandte sich Bischof Rudolf an den künftigen Hirten der Pfarrei Neukirchen b. Hl. Blut, der in Anlehnung an sein Weiheversprechen das ihm übertragene Amt mit Gottes Hilfe ausüben will. Diese Aussage unterstrich der Heilig-Geist-Hymnus „Veni Creator Spiritus“. Im Anschluss daran folgte die Ausdeutung des Amtes durch die Hinführung zu den liturgischen Funktionsorten wie dem Priestersitz, dem Ambo und zum Altar.  Nach der Communio-Bezeigung vor dem Volksaltar gab Bischof Rudolf dem neuen Pfarrer den Friedensgruß, dem sich die Mitbrüder im Dekanat, Priester und Vertreter der Pfarrgemeinde anschlossen. Auch Dr. Michael Rummel, Pfarrer der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Furth im Wald, reichte seinem Amtsbruder die Hand und bat um ein brüderliches Verhältnis in ökumenischer Verbundenheit. Beide Pfarrseelsorger bekundeten ihre Bereitschaft zu gegenseitiger Zusammenarbeit, die ein überreichtes Kreuz symbolisieren sollte. Brillante Klänge des Bläserquintetts aus Roding unter der Leitung von Georg Kerscher sowie des Kirchenchors mit Kirchenorchester unter der Leitung von Thomas Schmatz und Gereon Schlepütz an der Orgel gestalteten die Feier musikalisch. Seitens der Marktgemeinde gratulierte Bürgermeister und Vizelandrat Markus Müller dem „Pfarrer aus der eigenen Mitte“, der an einem so traditionsreichen Wallfahrtsort wirken wird. Seit 1656 unterstützt der Franziskanerorden die Seelsorge und Wallfahrt in Neukirchen b. Hl. Blut. Nun übernimmt mit Pater Augustinus einer der Patres das Amt des Gemeindepfarrers.

Text und Fotos: Helga Brandl / jas



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