Regensburg, 4. August 2022
Vor 80 Jahren, am 9. August 1942, wurde Edith Stein gemeinsam mit ihrer Schwester in den Gaskammern des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau ermordet. Die jüdische Philosophin, die 1922 zum Christentum konvertierte und 1933 in den Orden der unbeschuhten Karmeliten eintrat, ist großes Vorbild für jüdisch-christliches Zusammenleben: Nach ihrer Konversion blieb sie dem Judentum in Liebe verbunden – auch und gerade dann, als dies durch das Erstarken des menschenverachtenden NS-Regimes immer gefährlicher wurde. Edith Stein, eine begnadete Wissenschaftlerin, ist außerdem ein lebendiges Zeichen für die Vereinbarkeit von Glaube und Wissenschaft. Erfahren Sie mehr:
Heilige Edith Stein: Sie vereint Glaube und Wissenschaft
Edith Stein - mit Ordensnamen Theresia Benedikta vom Kreuz - wurde von Papst Johannes Paul II. 1987 selig und 1998 heilig gesprochen. 1999 wurde sie zur Patronin Europas erklärt.
Bei ihrer Seligsprechung am 1. Mai 1987 in Köln sagte Johannes Paul II:
„Die Kirche stellt uns heute Schwester Teresia Benedicta vom Kreuz als selige Märtyrerin, als Beispiel heroischer Christusnachfolge zur Verehrung und Nachahmung vor Augen. Öffnen wir uns für ihre Botschaft an uns als Frau des Geistes und der Wissenschaft, die in der Kreuzeswissenschaft den Gipfel aller Weisheit erkannte, als große Tochter des jüdischen Volkes und gläubigen Christin inmitten von Millionen unschuldig gemarterter Mitmenschen. Sie sah das Kreuz mit aller Unerbittlichkeit auf sich zukommen; sie ist in allem Schrecken nicht vor ihm geflohen, sondern hat es in christlicher Hoffnung mit letzter Liebe und Hingabe umfangen und im Geheimnis des Osterglaubens sogar begrüßt: „Ave Crux, spes unica!“
Maria König
Titelbild: © Joachim Schäfer - Ökumenisches Heiligenlexikon