350. Wallfahrtsjubiläum in Lohwinden mit Bischof Rudolf gefeiert
Die Wallfahrt zu „Unserer lieben Frau“ in Lohwinden feiert in diesem Jahr ihr 350-jähriges Jubiläum. Höhepunkt der Feierlichkeiten mit vorhergehender Festwoche vom 27. Juni bis 3. Juli war am Sonntag das Pontifikalamt mit Bischof Dr. Rudolf Voderholzer mit rund 800 mitfeiernden Gläubigen im Festzelt am Hof der Familie Huber in Lohwinden. Zu diesem Jubiläum war auch Staatsminister Dr. Markus Söder gekommen, der in seinem Grußwort den christlichen Glauben als Kraftquell und verbindendes Element bezeichnete, der die Menschen, die sich darauf einlassen, ruhiger und gelassener machen würde.
Pfarrer Nowak erinnerte an den Wallfahrtsursprung
Pfarrer Dr. Przemyslaw Nowak, der erster Doktorrand von Bischof Rudolf an der Universität in Trier war, zeigte sich in seiner Begrüßung erfreut über den zweiten Besuch des Diözesanbischofs innerhalb weniger Monate in seinem Pfarrverband. Sein Dank galt auch den unzählig vielen Ehrenamtlichen und auch beim Markt Wolnzach für die Organisation und Durchführung dieses Jubiläums, das zeigt, dass die Wallfahrtsstätte hier in Lohwinden lebendig ist. Dr. Nowak erinnerte daran, dass die Wallfahrt in Lohwinden auf das Jahr 1966 zurückgeht. Damals hatte ein von Geburt an stummer Hirte mit dem Namen Johannes, der aus dem Salzburger Land stammte und beim Bauern Martin Schwegler in Lohwinden im Dienst war, durch häufiges Anbeten einer im Freien aufgestellten Figur der Mutter Gottes beim Beten des Ave Maria seine Sprache wieder erlangt. Bemerkenswert dabei war, dass der Hirte nicht den hiesigen oder Salzburger Dialekt, sondern reinstes Hochdeutsch sprach. Da sich die Kunde von der wunderbaren Heilung schnell ausbreitete, strömte das Volk aus der ganzen Umgebung herbei. 1679 wurde die erste Kapelle gebaut und im Jahre 1710 die heutige Wallfahrtskirche fertiggestellt.
Bischof Rudolf: Christlicher Glaube ist universal
Bischof Rudolf Voderholzerbedankte sich für die freundliche Begrüßung und betonte, dass er gerne nach Lohwinden gekommen sei, um seinen Weg eingereiht in die unzählige Zahl der Pilger und Beter hinein in das Bistum fortzusetzen. In seiner Predigt knüpfte Bischof Rudolf an in das Sonntagevangelium um die Erwählung und Sendung der 12 und dann der 72 Jünger an, mit der Jesus deutlich machte, dass er seine Botschaft in alle Völker bis an die Grenzen der Erde bringen möchte. Das Wunderbare an unserem Glauben ist das Zusammenführen aller Menschen über alle Nationen hinweg, die überall dort gelingt, wo die Verkündigung des Evangeliums in unseren Herzen Wurzeln geschlagen hat. Diese Universalität unseres Glaubens durfte er am vergangenen Dienstag bei der Feier des 65-jährigen Priesterjubiläums von Papst em. Benedikt XVI. in Rom erleben und wird beim Besuch großer Wallfahrtsorte, wie zum Beispiel in Lourdes, in besonderer Weise spürbar.
Bischof Rudolf nahm noch einmal Bezug auf die wunderbare Heilung des stummen Hirten Johannes beim Anbeten der Gottesmutter hier in Lohwinden: „Diese will uns auch sagen, dass auch wir in manchen Situationen nicht stumm bleiben sollen, sondern das Wort ergreifen und für unsere Sache einstehen müssen. Lohwinden ist ein Ort, wo man sich dieser Aufgabe bewusst ist.“ Dies zeige auch die Festwoche mit der dieses Jubiläum zum heutigen Pontifikalamt hin vorbereitet wurde. Daher gelte sein Dank allen, insbesondere Pfarrer Dr. Przemyslaw Nowak, die dieses Jubiläum vorbereitet und den Glauben in dieser Weise lebendig machen. Mit den Worten - „Mit dem neuen Pfarrer haben wir ihnen einen unserer Besten geschickt!“ – lobte Bischof Rudolf das in der Pfarrei anerkannte Wirken von Pfarrer Dr. Przemyslaw Nowak. Der Dank des Bischofs galt auch den Mitgliedern der Kirchenverwaltungen und des Pfarrgemeinderates sowie der gastgebenden Familie Huber. Ein Lob des Oberhirten der Diözese Regensburg bekamen auch die große mitfeiernde Ministrantenschar und der musikalische Leiter Martin Ott. An die mitfeiernden Eltern und Großeltern richtete Bischof Rudolf die Bitte, dass sie durch ihr gemeinsames Beten und christliches Vorleben bei ihren Kindern und Enkeln ein wichtiges Glaubensfundament legen.
Gäste aus Politik sprachen Grußworte
Bischof Rudolf zelebrierte mit Pfarrer Dr. Przemyslaw Nowak, Pfarrer Johann Braun aus Wolnzach und Pfarrer Karl Bräutigam aus Geroldshausen, assistiert von Diakon Nikolaus Lackermeier aus Wolnzach, das Messopfer. Zum Schluss des beeindruckenden Gottesdienstes wurde das Aufnahmegelöbnis der 1702 gegründeten Arme-Seelen-Bruderschaft erneuert. Grußworte sprachen neben Staatsminister Dr. Markus Söder auch der Bürgermeister des Marktes Wolnzach Jens Machold und der Pfarrgemeinderatssprecher Christian Hoferer. Bürgermeister Jens Machold überreichte an Bischof Rudolf dabei auch ein Kochbuch der Hallertau und für den Erstanwender auch eine Prise Hopfensalz. Mit einer Kirchenführung und einer feierlichen Marienandacht wurden die Feierlichkeiten anlässlich dieses 350. Wallfahrerjubiläums in Lohwinden abgeschlossen.