Zehnte Station der Wolfgangsspuren: Von Oberwinkling nach Breitenhausen mit Bischof Dr. Voderholzer
Heiliger Wolfgang: Glaubensverkünder aus Leidenschaft
Oberwinkling, 22. September 2024
An der Randterrasse des Donautales, entlang der Ausläufer des Bayerischen Waldes, haben sich am Sonntag rund 60 Teilnehmer der Pfarrei St. Wolfgang Oberwinkling zusammen mit Bischof Dr. Rudolf Voderholzer auf die „Wolfgangsspuren“ begeben. Der zehnte Pilgergang führte von Oberwinkling nach Breitenhausen und wieder zurück.
Segen für den Wolfgangsstab am Pfarrheim
„Herzlich willkommen in unserer Mitte“, so begrüßte Pfarrer Franz Wiesner Bischof Rudolf Voderholzer – den 65. Nachfolger von Bischof Wolfgang auf dem Regensburger Bischofsstuhl, zusammen mit der Kirchenverwaltung um Kirchenpfleger Xaver Gilch und dem Pfarrgemeinderat. „Sie haben vor sieben Jahren das Pfarrheim eingeweiht und gesagt: da muss ein christliches Zeichen dran sein, man muss erkennen, dass es ein christliches Haus ist.“ Die Gemeinde folgte dem bischöflichen Rat. So wurde für das Haus ein bronzener Hirtenstab mit den Symbolen des Heiligen Wolfgang entworfen und im vergangenen Jahr installiert. Das Jubiläumsjahr hatte man nicht wirklich im Blick, wie Pfarrer Franz Wiesner verriet. „Aber jetzt fügt sich das Ganze zusammen“, lachte er. Bischof Rudolf segnete das weithin erkennbare zentrale Bischofsattribut, gefertigt von Künstler Manfred Mayerle, das links neben der Eingangstüre des Pfarrheims St. Wolfgang an der Wand fixiert ist. „Es ist mir sehr wichtig, dass wir diese alte Tradition weiter pflegen, so dass man unsere Häuser auch von außen erkennt“, unterstrich der Diözesanbischof. Auch nach außen sichtbar ist die Ausstellung im Pfarrheim rund um den Heiligen Wolfgang.
Bestes Pilgerwetter für rund 60 Teilnehmer
Bei spätsommerlichen Temperaturen zog die Pilgerschar mit dem Kreuz voran zur Schule, zur ersten Station – Wolfgang, dem Lehrer. Die Einführung übernahm Gemeindereferentin Christina Schneider, die Lesung Katharina Altschäffl. Der Pilgerweg führte anschließend aus Niederwinkling hinaus in die Natur. Eingebettet ins Grün des Waldes richtete sich der Blick, nach Hinweis von Pfarrer Wiesner, auf den Ulrichsberg, auf dem die namensgebende Wallfahrtskirche St. Ulrich weithin sichtbar über Deggendorf wacht. Dort wurde während des Weges an Wolfgang, den Priester, erinnert. Der Weg zur zweiten Station, rund fünf Kilometer über geteerte Straßen und Feldwege, wurde von der Breitenhausener Feuerwehr abgesichert. Mit Einzug der Pilgerschar läuteten die Glocken der Filialkirche Mariä Himmelfahrt in Breitenhausen. Hier, an der dritten Station, lernten die Pilger den Heiligen Wolfgang als Bischof kennen, die Einführung und Lesung übernahm Wolfgang Knon, die musikalische Begleitung Organistin Andrea Stadler zusammen mit dem Breitenhausener Chor. Der Heilige Wolfgang ist auch in Breitenhausen zu finden – links außen neben dem Heiligen Sebastian und der Muttergottes im Zentrum der ihr gewidmeten Filialkirche. Auf demselben Weg ging es zurück in Richtung Niederwinkling, inmitten der Felder stand das Wegkreuz. Auf der vierten Station lernten die Teilnehmer dann Wolfgang als Hirten kennen. Die Einführung übernahm Rita Gilch, die Lesung Josef Stadler.
Die Winklinger und Wolfgang: seit 1107 verbunden
Die Pfarrkirche St. Wolfgang in Breitenhausen ist noch relativ „jung“ und hat eine Besonderheit: zwei Patronate aus der Historie heraus. Im Gemeindegebiet gab es anfangs zwei Kirchen in Oberwinkling, St. Wolfgang und eine in Niederwinkling, St. Johannes Baptist. Nachdem beide zu klein wurden, wurde der Bau einer größeren Kirche beschlossen, die zwischen Nieder- und Oberwinkling angesiedelt wurde. Die Grundsteinlegung begann 1908. Die Fertigstellung erfolgte 1910 und die alten Kirchen wurden 1914 abgebrochen. Die Kirche vereinigt beide Patronate auf sich, links und rechts des Altarbildes sind beide zu sehen. Der Heilige Wolfgang ist mit Krummstab und Kirche abgebildet, sein Beil liegt vor ihm. Die heutige Kirche ist der Nachfolger einer weit längeren Verbundenheit der Winklinger zum Heiligen Wolfgang: Das erste Kirchlein zu Ehren des Heiligen Wolfgang wurde bereits im Jahr 1107 erbaut – knapp ein halbes Jahrhundert nach seiner Heiligsprechung. Die Darstellung des Heiligen Wolfgang mit der Pfarrkirche in der Hand findet sich auf der Stola von Pfarrer Franz Wiesner.
„Wir sind am Ziel unseres Wolfgangsweges angekommen“, sagte der Diözesanbischof in der Pfarrkirche St. Wolfgang, Oberwinkling, nachdem die Pilger aus Breitenhausen wieder zurückgekommen waren. „Sie haben wirklich eine gute Kondition!“, bestätigte er den Teilnehmern des rund zweistündigen zehn Kilometer langen Weges. „Den Mitgliedern einer Wolfgangs-Pfarrei etwas Neues über den Heiligen Wolfgang zu erzählen – das ist wahrscheinlich kaum möglich“. Dennoch hatte der Regensburger Bischof wieder viele neue Informationen über den Heiligen Wolfgang, die er den interessierten Zuhörern vermittelte
Mit der Reliquie des Heiligen Wolfgang, ausgeliehen aus der Pfarrei Matting, eingebettet in eine kunstvolle barocke Reliquienmonstranz, empfingen die Teilnehmer der Andacht abschließend den Segen durch Bischof Rudolf Voderholzer.
Text und Fotos: Sabrina Melis
(jas und SG)