News Bild "Wir haben seinen Stern aufgehen sehen und sind gekommen, um ihm zu huldigen" - Bischof Rudolf Voderholzer feiert Pontifikalamt am Hochfest Erscheinung des Herrn

"Wir haben seinen Stern aufgehen sehen und sind gekommen, um ihm zu huldigen" - Bischof Rudolf Voderholzer feiert Pontifikalamt am Hochfest Erscheinung des Herrn

Home / News

Am Hochfest der Erscheinung des Herrn (Epiphanie) feierte Bischof Dr. Rudolf Voderholzer im Hohen Dom St. Peter in Regensburg ein Pontifikalamt mit zahlreichen Gläubigen. Er begrüßte diese zum "zweiten Weihnachtsfest" und wies darauf hin, dass der 6. Januar noch vor der Festlegung des Weihnachtstermins auf den 25. Dezember bereits im 2. Jahrhundert in Ägypten als Geburtsfest des Herrn gefeiert worden war. "Gott sei Dank schützt der bayerische Staat diesen Tag", so Bischof Rudolf weiter, "dass wir ihn feiern können und das dann auch gerne tun". Mit ihm zelebrierten die beiden Weihbischöfe Reinhard Pappenberger und Dr. Josef Graf sowie Mitglieder des Domkapitels diese Festmesse.

 

"Ein gewaltiges Hoffnungszeichen gegen die Gottlosigkeit Europas"

In seiner Festpredigt griff Bischof Dr. Rudolf Voderholzer noch einmal den Gedanken vom "zweiten Weihnachtsfest" auf, in dem er die beiden Evangelien miteinander verglich. Machte der Evangelist Lukas am Weihnachtsfest deutlich, das arme Kind in der Krippe ist der wahre Heilsbringer der Welt, der Messias ist eingebettet in die Geschichte und die Hirten aus dem Volk Gottes sind Zeugen der Menschwerdung, so wird im Matthäus-Evangelium am Hochfest der Erscheinung des Herrn deutlich: Gottes Sohn kam in die Welt für alle Menschen, für alle Völker der Erde. Eben diese werden durch die Magier aus dem Morgenland repräsentiert - "Weihnachten ist mehr als ein Kindergeburtstag, betrifft nicht nur das Volk Gottes, sondern die ganze Welt".

 

Vom Kölner Dom, dem jahrhundertealten Ort der Verehrung der sog. Heiligen Drei Könige, schlug der Bischof eine Brücke zu den aktuellen Geschehnissen am benachbarten Kölner Hauptbahnhof in der Silvesternacht. Unabhängig von der Frage nach Schuld und Motiven dränge sich die Frage nach unserer öffentlichen Feierkultur auf. Sei diese in der Lage, so der Bischof, die Werte des Abendlandes zu vermitteln, habe sie die Kraft, andere zu prägen, zu kultivieren und zu integrieren? Im Blick auf das aktuelle Titelbild der französischen Satirezeitschrift Charlie Hebdo, das der Bischof als eine "unverantwortliche Polarisierung" bezeichnete, "ein Signal der Gottlosigkeit Europas", freue er sich andererseits über ein gewaltiges Hoffnungszeichen, das ebenfalls von Köln und den Heiligen Drei Königen ausgehe.

350.000 Sternsinger, die Jahr für Jahr bei Wind und Wetter die Botschaft von der Menschwerdung des Gottessohnes zu den Menschen bringen, stellten weltweit die größte Hilfsaktion von Kindern für Kinder dar. Wohl nicht umsonst sei diese Aktion 2015 zum geistigen Weltkulturerbe erklärt worden, weil sie den Respekt für Hilfsbedürftige und das Dasein für andere in den Mittelpunkt stelle. "Das sind die Fundamente des christlichen Abendlandes", so Bischof Rudolf zum Abschluss seiner Predigt, "die Sternsinger sind eine Aktion, die uns Hoffnung gibt".

 

Segnung von Wasser und Salz, Weihrauch und Kreide

Nach der Predigt segnete Bischof Rudolf Wasser und Salz, Weihrauch und Kreide. Das sogenannte Dreikönigswasser erinnert an die Taufe Jesu im Jordan, mit der sein öffentliches Wirken begann, mit ihm wurde dann anschließend das Salz vermischt. Weihrauch und Kreide werden auch von den zahlreichen Sternsingern genutzt, die in diesen Tagen den Segen in die Häuser bringen. Danach schrieb der Bischof selbst den Segen an das Südportal des Domes: "20 C + M + B 16" - "Christus mansionem benedicat" - "Christus segne dieses Haus".

In diesen Tagen taten es ihm bundesweit 350.000 Sternsinger gleich. Alleine bei der gemeinsamen Aussendungsfeier der Bistümer Regensburg und Pilsen im böhmischen Kloster Kladrau vor einigen Tagen, waren 650 Regensburger Sternsinger in die tschechische Partnerdiözese gereist. In den anschließenden Fürbitten wurde auch für jene orthodoxe Christen gebetet, die nach dem alten, julianischen Kalender, die Geburt Jesu Christi erst an unserem 6. (orthodoxer Heiligabend) und 7. Januar (orthodoxes Weihnachten) feiern.



Nachrichten