Wiedereröffnung der Steinacher Pfarrkirche - Kirche soll Mittelpunkt des Dorfes sein
"Zächäus, komm schnell herunter! Denn ich muss heute Gast in deinem Haus sein" zitierte Bischof Rudolf aus dem Sonntagsevangelium und meinte, es hätte nicht besser passen können. Der Sonntag war ein großer Tag für die Pfarrgemeinde Sankt Michael in Steinach (Landkreis Straubing-Bogen), denn die Wiedereröffnung der Pfarrkirche wurde gefeiert und dazu war auch Bischof Rudolf auf seinem Weg "Hinein ins Bistum" zum Pastoralbesuch gekommen. Innerhalb der letzten 11 Monate war der Innenraum des Gotteshauses saniert worden. Zu Beginn bekam Bischof Rudolf vorübergehend die "Schlüsselgewalt" für die Pfarrkirche - er öffnete damit die drei Eingangstüren und nach dem Einzug der Ministranten und Priester füllte sich die große Kirche schnell mit Pfarrangehörigen, Gästen und Vereinsabordnungen mit Fahnen.
Kirche mit Leben, Glauben, Gesang und Gebet füllen
Bischof Rudolf griff in seiner Predigt das Evangelium auf, in dem sich Jesus selbst beim unbeliebten Zöllner Zachäus eingeladen hatte und dieser feststellte: "Heute ist diesem Haus Heil widerfahren". Für Pfarrer Kilian Saum, seinen Vorgänger Pfarrer Wolfgang Reischl (jetzt Sankt Anton Regensburg), der die Renovierung in die Wege geleitet hatte, sowie Kirchenverwaltung und Pfarrgemeinde sei heute Erntedank, ein großer und freudiger Tag im Haus Gottes. Bischof Rudolf erinnerte daran, dass der Tabernakel noch offen stehe. Erst nach der Eucharistie werden die konsekrierten Hostien dort einziehen und das "Ewige Licht" entzündet werden. Der Bischof blickte auf Christus, der gegenwärtig ist im Brot des Lebens, aber auch in der Verkündigung. So galt sein Dank Pfarrer Kilian Saum und Diakon Helmut Pscheidl für die Verkündigung der Frohen Botschaft. Nun gelte es, die wunderschön renovierte Kirche zu nutzen, mit Leben, frohem Glauben, mit Gesang und Gebet zu füllen.
Nicht nur zu Zeiten der Gottesdienste, sondern auch um zu verweilen, Kerzen am neuen Marienaltar anzuzünden. "Tränen der Freude und Tränen der Trauer darf es in der Kirche geben" - als Mittelpunkt des Ortes. Sein Dank galt allen, die mithelfen, damit es schön ist in der Kirche: Ministranten, Lektoren, Kirchenmusik und Reinigungspersonal. Abschließend sprach der Bischof einen großen Dank, aber auch eine große Bitte aus: seine Erfahrung zeigt, dass die Pfarrkirche überall dort blüht und gedeiht, wo die Hauskirche lebt. Dort, wo daheim gebetet und sich über den Glauben ausgetauscht wird, dort werden die Grundlagen für Pfarrkirche, für Domkirche, für Weltkirche gelegt. So seien die Eltern und Großeltern auch die ersten Missionare, die Apostel in den Häusern für die Kinder und diese können Freude am Glauben erfahren und weitergeben.
Beim Stehempfang in der "Alten Schule" schilderte Architekt Michael Feil die Sanierung, die eine ganzheitliche Betrachtung des Gebäudebestandes notwendig machte . Die Empore, der abgetrennte Lagerraum und der Emporenaufgang wurden abgebrochen. Anstelle von vier Gestühlsblöcken wurde ein großer Block eingefügt. Die bestehende Ausstattung wurde mit durchgängigem und einheitlichem Material- und Farbkonzept erarbeitet, so beispielsweise das Gestühl und die Deckengestaltung mit weiß lasierten Holzoberflächen. Neu positioniert wurden die liturgischen Orte. Anstelle einer Warmluftheizung wurde eine Elektrobankheizung installiert. Neu ist die Beschallungsanlage, auch für außen, sowie die Beleuchtungssteuerung, ein Beichtzimmer, der neue Platz für den großen romanischen Taufstein sowie für die Marienverehrung. Die Kosten liegen bei 940.700 Euro, davon gab es fast die Hälfte Zuschuss von der Diözese, 94.000 Euro von der Gemeinde, sowie 410.975 Euro Eigenmittel und 24.751 Euro Eigenleistung der Pfarrei.