Am kommenden Sonntag, 23. Oktober, ist Weltmissionssonntag
Missiogast aus Kenia reiste durch das Bistum
Regensburg, 20. Oktober 2022
Viele große Kirchen gebe es in Deutschland, so Father James Kimani Kairu, aber sie seien leer. In Kenia dagegen seien die Kirchen voll, an vielen Orten müssten die Menschen aber im Freien die Messe feiern, weil es gar keine Kirchengebäude gebe. Am liebsten würde er deshalb so manche Kirche aus Deutschland nach Kenia mitnehmen, fügte er mit schmunzelnd hinzu. Fünf Tage war der Priester aus dem Bistum Eldoret in Kenia auf Einladung des Internationalen Katholischen Hilfswerks missio München im Rahmen des Weltmissionsmonats Oktober zu Gast im Bistum Regensburg. Der geringe Gottesdienstbesuch hierzulande machte ihn nachdenklich. Dabei, so wusste er zu berichten, habe die deutsche Kirche in Kenia wichtige Missionsarbeit geleistet.
Hilfswerk missio fördert Frieden auf der Welt
Father James ist enger Mitarbeiter des Bischofs von Eldoret und zuständig für die Projektkoordination in seiner Diözese. Dazu gehört auch die Friedensarbeit unter verfeindeten Volksgruppen im Kerio-Tal. Benediktinermissionare aus St. Ottilien haben einst den Glauben dorthin gebracht und noch heute wirken Benediktinerinnen aus Tutzing vor Ort. Bei Begegnungsabenden in Arzberg, Mainburg und Böbrach erzählte Father James von seiner Arbeit und den Problemen in Kerio-Tal, wo gewaltsame Konflikte immer wieder Todesopfer fordern, auch unter Kindern. Beeindruckt zeigten sich dabei seine interessierten Zuhörerinnen und Zuhörer von den Erfolgen, die das von missio geförderte Projekt zur Befriedung der beiden Stämme inzwischen zeitigt. Seit mit der Versöhnungsarbeit begonnen wurde, kam es zu keinen tödlichen Auseinandersetzungen mehr.
Glauben stärken
Viele Fragen an Father James hatten auch die Schülerinnen und Schüler der Realschule Viechtach sowie der Mittelschule Bodenmais. Mit einem Kurzfilm und Fotos veranschaulichte der Gast dabei seine Ausführungen, die von der missio-Praktikantin Paula Traub, seinem „Schutzengel“, vom Englischen ins Deutsche übersetzt wurden. Zum Abschied gab er der Kirche in Deutschland einen großen Wunsch mit auf den Weg: Die Menschen hierzulande mögen ihren Glauben stärken und die Weltkirche nicht vergessen. Denn, so seine Analyse, was immer hier in Deutschland geschehe, habe Auswirkungen auf die Kirche anderswo und nicht zuletzt auch in Kenia.
Weltmissionssonntag 2022
Der Monat der Weltmission ist die größte Solidaritätsaktion der Katholikinnen und Katholiken weltweit und findet traditionell im Oktober statt. Höhepunkt des Monats der Weltmission ist in diesem Jahr derkommenden Sonntag. Er wird offiziell Weltmissionssonntag genannt. Alle Kollekten in den Gottesdiensten gehen vollständig an Projekte des Internationalen Katholischen Hilfswerks missio München. Weitere Informationen über das Hilfswerk missio, sowie alle Themen rund um das Thema Weltkirche finden Sie unter dem Link zur Fachstelle Weltkirche im Bistum Regensburg.
Text und Fotos: Dr. Thomas Rigl, Leiter Fachstelle Weltkirche im Bistum Regensburg