Regensburg, 4. Oktober 2024
Ein Arbeiter im Weinberg des Herrn - dieses Gleichnis passte diese Woche nicht nur theoretisch für Bischof Rudolf, sondern es traf auch bildlich zu. Nicht nur in den Weinbergen der deutschen Winzer, sondern auch im Bischofsgarten des Ordinariates in Regensburg, begann diese Woche die Weinlese. Aus den Trauben, vorwiegend handelt es sich um Rieslingreben, wird der "Niedermünster Kreuzgang" gewonnen. Der Weißwein wird von Bischof Rudolf zu besonderen Anlässen ausgeschenkt.
„Leben kann man nicht davon, aber genießen kann man es“, so Bischof Rudolf mit einem Schmunzeln bei der diesjährigen Weinlese im . Zu seiner Bischofsweihe bekam der Regensburger Oberhirte Weinreben geschenkt, die im Bischofsgarten angepflanzt wurden und seither mit viel Liebe und Muße gehegt und gepflegt werden. 2022 konnte der erste Wein aus den Reben gekeltert werden. In diesem Jahr kann der zweite Jahrgang des „Niedermünster Kreuzgangs“ abgefüllt werden. Voraussichtlich wird es rund ein halbes Jahr dauern, bis der Wein in die Flaschen abgefüllt werden kann. Diese Aufgabe übernimmt die Winzerhalle Carl Klein aus dem fränkischen Kitzingen. Dorthin wurden die gelesenen Trauben vom Straubinger „SIGMA Inklusionsbetrieb“ gebracht. Der inklusive Betrieb gehört zur Katholischen Jugendfürsorge im Bistum Regensburg und kümmert sich seit diesem Jahr um die Weinlese im Bischofsgarten. Das wirtschaftlich selbstständige Unternehmen "SIGMA Inklusionsbetrieb gemeinnützige GmbH" bietet inklusive Arbeitsplätze und beschäftigt Menschen mit und ohne Behinderung. Rund 55 Prozent der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben eine anerkannte Behinderung.
In diesem Jahr konnten wieder rund 140 kg Rieslingtrauben gelesen werden. „Wir freuen uns, dass es heuer wieder gut gegangen ist. Das Frühjahr war für unsere Verhältnisse sehr gut, wir konnten den Mehltau gut im Griff behalten, auch der Frost hat uns keine Probleme gemacht. Im Sommer waren dann einige sehr, sehr schöne Tage die doch ein bisschen für ein paar Öchslegrade gesorgt haben“, so Bischof Rudolf nach der Weinlese. Mit dem Öchslegrad wird das Mostgewicht des unvergorenen Traubensafts gemessen. Und das Mostgewicht zeigt an, wie viel Zucker im Verhältnis zu Wasser im Traubensaft enthalten ist. Mit diesen Messwerten kann der Reifegrad der Trauben gemessen werden. Der Riesling „Niedermünster Kreuzgang“ wird zu besonderen Anlässen ausgeschenkt, sei es eine Geburtstagsfeier eines Mitglieds des Domkapitels oder wenn Bischof Rudolf besondere Gäste empfängt. Jetzt freuen sich alle Beteiligten auf einen guten Jahrgang „Niedermünster Kreuzgang 2024“.
Text und Fotos: Christian Beirowski
