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Weihnachten in dunklen Zeiten: „Die Ausstellung ist bedeutsam“

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(pbm). „Die Ausstellung ist bedeutsam. Sie zeigt den feinen Unterschied zwischen Ideologie und Glauben.“ Bischof Gerhard Ludwig Müller ist von der Dokumentation „Weihnachten in dunklen Zeiten“ im Museum Obermünster beeindruckt. „Die Botschaft vom Frieden Gottes auf Erden lässt sich nicht instrumentalisieren“ – doch haben die Machthaber der Kriege im 20. Jahrhundert es immer wieder versucht.

Eine weltweit einzigartige Zusammenstellung zeigt bis 11. Januar im Museum Obermünster den Missbrauch des Festes von der Feier „für Kaiser und Reich“ über den „artgerecht“ mit Hitlerbildern und Runenmotiven geschmückte Lichterbaum zum Julfest der Nazis bis zur linientreuen Bäuerin statt einem Engel als Motiv auf Liederbüchern der DDR. Weihnachten in dunklen Zeiten auch in Ostbayern: Die Volkskundlerinnen Esther Gajek und Christine Oßwald haben mit einer Regensburger Spurensuche die Sammlung Breuer mit Berichten von Zeitzeugen, Zeitungsartikeln und Dokumenten beeindruckend ergänzt. Die Berichterstattung der Kriegsjahre lässt die Stimmung jener Zeit wieder erschreckend lebendig werden. So verkünden die braunen Weihnachtsmänner im Regensburger Anzeiger vom 24. Dezember 1940: „Unsere Weihnachtsparole: Sieg!“ Fünf Jahre später heißt es in der Mittelbayerischen Zeitung: „Hat je zu einer anderen Stunde der Geschichte unser Volk dieser Weihnachtsbotschaft vom Frieden auf Erden so sehnsuchtsbang entgegengeharrt als in unseren Tagen?“

„Für mich sehr beeindruckend, es ging mir ‚ein Licht’ auf. Viele Dinge übernahm ich früher ohne zu hinterfragen“, „eine sehr sehenswerte Ausstellung, die zum Nachdenken anregt“, „wirklich sehr schön, für mich aber auch sehr traurig. 1944 schickte mein Bruder noch Geschenke von der Front in die Heimat. 1945 war alles aus.“ – Die Ausstellung „Weihnachten in dunklen Zeiten“ bewegt. Das zeigen die zahlreichen Einträge ins Gästebuch. Über 800 Besucher machten sich bereits ihr Bild von Weihnachten in der politischen Propaganda.

Die Präsentation von den kleinen Zeugnissen der einmal groß gedachten Geschichte, veranstaltet von den Katholischen Bildungswerken Regensburg-Stadt und -Land, dem Diözesanmuseum und dem Staatlichen Schulamt, unter der Schirmherrschaft von Regierungspräsident Wilhelm Weidinger ist im Museum Obermünster, Emmeramsplatz 1, zu sehen bis 11. Januar 2004 – geöffnet Dienstag bis Samstag von 10 bis 16 Uhr, Donnerstag von 10 bis 19 Uhr und am Sonntag von 11 bis 16 Uhr. Jeweils Sonntags um 14 Uhr wird eine öffentliche Führung durch die Ausstellung angeboten. Führungen für Schulklassen und Gruppen nach Anmeldung beim Katholischen Bildungswerk, Tel. 0941/597 2231.



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