News Bild Weihbischof Reinhard Pappenberger feiert Pontifikalamt zum Fest des heiligen Erhard

Weihbischof Reinhard Pappenberger feiert Pontifikalamt zum Fest des heiligen Erhard

„Erhard, ein Bischof nach dem Herzen Gottes“

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Regensburg, 8. Januar 2025

Weihbischof Reinhard Pappenberger konnte am Mittwochabend zahlreiche Gläubige in Regensburg begrüßen, die am Festtag des Heiligen Bischof Erhard in die Niedermünsterkirche zum Pontifikalamt gekommen waren. In der Kirche des ehemaligen Damenstiftes wird sowohl das Haupt als auch das Grab des 3. Regensburger Bistumspatrons verehrt. An seinem Gedenktag, dem 8. Januar, werden die Gläubigen damit auch gesegnet. Mit Weihbischof Reinhard Pappenberger feierte sein bischöflicher Mitbruder Dr. Josef Graf sowie weitere Mitglieder des Domkapitels die Heilige Messe. Die Dompfarreiengemeinschaft St. Emmeram - St. Ulrich war vertreten durch Pfarrvikar Florent Mukalay Mukuba.

„Woran können wir uns orientieren?“

Mit dieser Frage eröffnete Weihbischof Reinhard Pappenberger seine Predigt, den Blick auf den Jahresbeginn werfend. Er holte die Gläubigen mit ins Jahr 1963, als in der Niedermünsterkirche eine Fußbodenheizung geplant wurde. Dabei stieß man bei Ausgrabungsarbeiten nicht nur auf Fundamente aus römischer Zeit, sondern auch auf Reste der drei Vorgängerkirchen an dieser Stelle. Bei allen Umbauten der Jahrhunderte war eine Stelle nicht nur unberührt geblieben, sondern sogar stets hervorgehoben worden, nämlich das Grab des Bischofs und Bekenners Erhard, der wohl aus Südfrankreich über das Elsass nach Regensburg an den Hof der bayerischen Herzöge aus dem Hause der Agilolfinger gekommen war. Bischof Erhard war als Glaubensbote Wegbereiter der Bistumsgründung im Jahre 739. Als herausragend und bedeutsam bezeichnen Archäologen diese Ausgrabungen, da sie uns in die frühe Geschichte Bayerns und des Christentums in unserer Heimat führen. Was sagt uns das aber heutzutage?

 

„Der Mensch braucht Gott!“

Ein frommer und zugleich zeitlos gültiger Satz. Und dann schlägt Weihbischof Reinhard einen Bogen zur Bayerischen Verfassung, die klar den Auftrag formuliert, dass sich die Gesellschaft um eine Charakter- und Herzensbildung bemühen soll. Denn die Geschichte lehrt uns, immer dann, wenn die Welt ohne Gott gedacht wurde, öffnete dies die Tore zur Hölle. Und noch ein Exkurs in die Geschichte der Niedermünsterkirche: Im Dezember 1280 öffnete Regensburgs Bischof Heinrich II. (†1296) das Grab des heiligen Erhard und entnahm das Haupt, das im Jahre 1653 in einer Silberkapsel gefasst wurde. Von ihm, so Weihbischof Reinhard, gehe eine Kraft aus, die sozusagen ein „bischöflicher Denkanstoß Erhards“ sei, „noch Tod oder Leben oder irgendetwas können Dich scheiden von der Liebe Gottes“. In diesem Heiligen Jahr 2025 sollten wir vertieft die Gelegenheit nutzen, unseren Glauben ernst zu nehmen und anderen Lust auf diesen Glauben zu machen, so wie es Erhard vor über 1.300 Jahren getan hat.

 

Segen mit dem Hauptreliquiar Erhards

Nach dem feierlichen Schlusssegen folgte die Erteilung des Einzelsegens durch die Auflegung des Hauptes des hl. Erhard. Erst segnete Pfarrvikar Florent Mukalay Mukuba Weihbischof Reinhard Pappenberger mit dem Hauptreliquiar und dann der Weihbischof die zahlreichen Konzelebranten, den Liturgischen Dienst und alle anwesenden Gläubigen. Dabei sprach er: „Auf die Fürbitte des Heiligen Bischofs und Bekenners Erhard segne dich der allmächtige Gott, der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. Amen.“ Im Anschluss an das Pontifikalamt lud die Dompfarreiengemeinschaft noch in den Niedermünstertreff zur Begegnung ein.

 

Heiliger Erhard von Regensburg

Um das Jahr 680 kam der wohl aus Frankreich stammende Wandermönch Erhard als Missionsbischof an den Hof der bayerischen Agilolfinger-Herzöge nach Regensburg. Noch bevor das Bistum Regensburg 739 durch den hl. Bonifatius kanonisch errichtet wurde, wirkte Erhard am Hofe von Herzog Theodo II. maßgeblich an der Christianisierung Bayerns mit. Heute befindet sich der Schädel des hl. Erhard in einer silbernen Kapsel aus dem Jahre 1653, die unter dem Reliquienschrein mit den restlichen Gebeinen im Nördlichen Nebenchor der Niedermünsterkirche ihren Platz gefunden hat. Neben dem hl. Bischof Wolfgang und dem hl. Bischof Emmeram ist er der dritte Bistumspatron. Erhard gilt als Helfer und Bewahrer vor Kopfweh und Augenleiden. Dargestellt wird er im bischöflichen Gewand mit einem Evangelienbuch, auf dem zwei Augen liegen. Sie weisen auf die Legende der Heilung der blindgeborenen Herzogstochter Odilia hin, der er in der Taufe nicht nur die Augen des Leibes, sondern auch des Herzens öffnete.

Fotos und Text: Carl B. Prämaßing
(jas)



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