Umzug des Bischöflichen Ordinariats nach Sanierungsmaßnahmen im Juli 2014
Im Juli 2014 wird das Ordinariat des Bistums Regensburg wieder zurückziehen in die Gebäude an der Niedermünstergasse. Das teilte Baudirektor Paul Höschl den kirchlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern am vergangenen Mittwoch in Regensburg mit. Im Juli 2014 werden die Sanierungsarbeiten des Bischöflichen Ordinariats in der Niedermünstergasse 1, Unter den Schwibbögen 4,6 und 8 und der Erhardigasse 4 nach fast dreijähriger Bauzeit abgeschlossen sein. Während der Baumaßnahme wurde eine Übergangslösung im ehemaligen Bürgerzentrum in der Maximilianstraße 26 geschaffen. Die Sanierungsmaßnahme schafft zeitgemäße Arbeitsplätze für 130 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Die Gesamtkosten des Projektes belaufen sich auf 22 Millionen Euro. Anlass der Sanierungsmaßnahme war zunächst die Notwendigkeit, die Gebäude des alten Niedermünsterstiftes zu erhalten. Seine Substanz war durch erhebliche Schäden im Mauerwerk und Dachstuhl gefährdet. Im Zuge dieser Grundsanierung sollten weitere wichtige Ziele erreicht werden:
die energetische Optimierung im Sinne des Projektes Energiewende,
die Einhaltung der Auflagen des Denkmalschutzes,
nahezu vollständige Barrierefreiheit für Menschen mit Behinderung,
die Schaffung zeitgemäßer und funktionaler Arbeitsplätze.
Das Projekt umfasst auch die Dienstwohnung des Bischofs von Regensburg. Sie wurde im Innenhof des Niedermünsterstiftes neu errichtet. Auf sie entfällt ein Kostenanteil von 865.000 Euro.
Klaus Hofbauer aus Cham, ehrenamtliches und gewähltes Mitglied im Diözesansteuerausschuss, erläutert die Planungs- und Entscheidungsschritte:
„Im Juli 2011 bewilligte der Diözesansteuerausschuss für die Sanierung des Niedermünsterstiftes einen ersten Teilbetrag von 10 Millionen Euro. Es handelte sich dabei um die Bauabschnitte I und II, die die Instandsetzung des Daches und die Sanierung des Gebäudes Niedermünstergasse 1 inklusive der Errichtung einer neuen Bischofswohnung beinhaltete. Ein damals noch ausstehender Bauabschnitt III konnte seinerzeit noch nicht belastbar beziffert werden. Zu diesem Zeitpunkt war aber dem gesamten Gremium bereits bewusst, dass bei einer Umstrukturierung des Gebäudes im Sinne einer neuen Verteilung der Abteilungen und der damit verbundenen Arbeitsplätze sich der bauliche Aufwand erweitert. Im Februar 2012 wurde dem Diözesansteuerausschuss eine aktualisierte Planung mit einer belastbaren Kostenberechnung aller im Zusammenhang mit der Baumaßnahme stehenden Kosten zur Entscheidung vorgelegt. Im weiteren Verlauf der Planung war deutlich geworden, dass zusätzliche Büroflächen in den kirchlichen Gebäuden geschaffen werden müssen, die sich in der Gasse Unter den Schwibbögen 4, 6 und 8 und in der Erhardigasse 4 befinden. Die Sanierung dieser Gebäude wurde in das Bauprojekt zusätzlich miteingebunden. Insgesamt bewilligte der Diözesansteuerausschuss für die Gesamtmaßnahme einen Betrag von 22 Millionen Euro. Die Umzugs- und Mietkosten für das Ausweichobjekt in der Maximilianstraße in Höhe von einer knappen Million Euro sind darin schon enthalten.“
Die Baumaßnahme wird nach heutigem Stand innerhalb des freigegebenen Kostenrahmens bleiben. Die Sanierung und Umstrukturierung des Gebäudebestandes war notwendig geworden, weil bisher wesentliche bauordungsrechtliche Anforderungen nicht erfüllt waren. Die Statik der Deckenkonstruktionen sowie der erforderliche bauliche Brandschutz und die damit verbundenen notwendigen Flucht- und Rettungswege entsprachen nicht mehr den heutigen Kriterien. Auch zur Erfüllung der Vorgaben der Arbeitsstättenrichtlinie waren Nachbesserungen erforderlich. Die Gesamtmaßnahme umfasst eine Bruttogeschossfläche von knapp 12.700 Quadratmetern. Das entspricht einem Umbau- und Sanierungsvolumen von etwa 52.600 Kubikmetern.
Alle Gewerke des Projektes wurden soweit möglich an Unternehmen aus der Oberpfalz und aus Niederbayern vergeben. Die ausführenden Architekten Brückner und Brückner stammen aus Tirschenreuth. Bei der Auswahl der Materialien wurden regionale Baustoffe bevorzugt.
Generalvikar Michael Fuchs: „Das Projekt sichert den nachhaltigen Bestand wichtiger Bauwerke in der Regensburger Altstadt. Die Sanierung ist ein Pilotprojekt, das zeigt, wie man eine alte Bausubstanz in ihrer Bedeutung für das Stadtbild erhält und gleichzeitig mitarbeiterfreundliche, energieeffiziente, funktionale, architektursensible und nahezu barrierefreie Räume schafft. Es ist bereits jetzt deutlich, dass sich zukünftige Bauvorhaben des Bistums an den gewonnenen Erfahrungen orientieren werden. Mittelfristig werden wir auf diese Weise den Energieverbrauch des Bistums um mehr als ein Drittel senken.“
Der Diözesansteuerausschuss
wird alle sechs Jahre bestellt und besteht aus 16 Mitgliedern. Vorsitzender ist der Diözesanbischof. Der Bischöfliche Finanzdirektor ist der stellvertretende Vorsitzende. Drei Priester werden von den Seelsorgsgeistlichen gewählt. Neun Vertreter bestimmen die Kirchenverwaltungen der Pfarreien. Dazu wird die Diözese in neun Wahlbezirke eingeteilt. Zwei weitere Mitglieder beruft der Bischof.
Hauptaufgabe ist die Verabschiedung des Bistumshaushalts und die Kontrolle der Ausgaben der Diözese. Die Haushaltsmittel stammen zu rund 80% aus Kirchensteuermitteln. Somit entscheidet der Diözesansteuerausschuss über die Verwendung der Kirchensteuer im Bistum. Das Gremium ist dafür verantwortlich, nur einen ausgeglichenen Haushalt zu bewilligen.