Tausende von Gläubigen feierten mit Bischof Gerhard Ludwig Müller Ostern - „Jesus Christus bringt die Wärme und das Leben. Er ist der Ursprung unseres Lebens mit Gott“
(pdr) Mehr als 2000 Gläubige kamen in der Osternacht in den Hohen Dom St. Peter, um mit Bischof Gerhard Ludwig Müller die Auferstehung Jesu Christi zu feiern. Die Feier der Osternacht begann auf dem Domplatz vor dem Hauptportal, an dem ein Feuer die Nacht erhellte. Bischof Gerhard Ludwig segnete das Feuer und entzündete die Osterkerze. Danach zog der Regensburger Oberhirte in die dunkle, völlig lichtlose Kathedrale ein. Dreimal rief der Diakon „Lumen Christi“. Beim ersten Ruf entzündete der Bischof seine Kerze an dem Feuer der Osterkerze. Nach den drei Lesungen stimmte der Bischof das Gloria an: Als Zeichen, dass Jesus Christus Licht in unser Leben bringt, erstrahlten die Lichter im Dom.
In seiner Predigt sprach der Bischof über die theologische Bedeutung der Osterfeier: „Jesus Christus bringt die Wärme und das Leben. Er ist der Ursprung unseres Lebens mit Gott, der ihn von den Toten auferweckt hat!“ Vom lebendigen Gott gehe alles aus, er habe seinen Sohn in diese Welt gesandt, damit er unser Leben teile bis hin zum Tod. So erweise sich Gott von der Schöpfung her als der Herr des Lebens, „aber er ist auch der Urheber der Erlösung, er ist derjenige, der uns das ewige Leben schenkt“, sagte der Bischof.
Die Taufe sei der Ursprung des ewigen Lebens und führe in die Gemeinschaft der Kirche. „Die Kirche, das ist Christus selber, sofern wir ihm angehören als lebendige Glieder seines Leibes durch die Taufe, die Firmung.“ Die Kirche erhalte die Glaubwürdigkeit ihrer Verkündigung und ihres Zeugnisses von Jesus Christus her“, stellte der Bischof fest. Gott habe den Menschen die Freiheit geschenkt und alle zu Brüdern und Schwestern gemacht. „Die Kirche ist kein zusammen gewürfelter Haufen, sondern der Leib Christi, ein Organismus, der aus der Taufe hervorgeht, gezeugt zum ewigen Leben mit dem lebendigen Gott. Kirche sind wir alle, die wir durch die Gnade der Taufe zu Jesus Christus gehören.“
Bezug nehmend auf die zwei Taufen in der Osternacht sagte der Bischof: „Eine Kindertaufe ist nichts, was einem Kind aufgepfropft wird, obwohl es sich noch nicht entscheiden kann. Gott hat sich schon für das Kind entschieden, für uns alle, indem wir zum ewigen Leben gezeugt und geboren werden.“ Als erwachsener Mensch getauft zu werden bedeute, die Berufung zu erfahren, die Gott uns Menschen schenkt, so Bischof Gerhard Ludwig. Im Anschluss an die Predigt taufte der Bischof das Baby Linus Schmitt und die Amerikanerin Guinevere Freeman, die zugleich das Sakrament der Firmung erhielt und erstmals in der Osternacht die hl. Kommunion empfangen durfte. Zu den Klängen des Taufbundliedes besprengte er die in großer Zahl anwesenden Gläubigen mit dem geweihten Wasser als Zeichen des Lebens. Am Ende der Feier der Osternacht segnete Bischof Gerhard Ludwig die mitgebrachten Speisen und rief den Segen Gottes auf die festliche Gemeinde herab.