News Bild Still und doch bewegend: Die Jahreskrippen im Bistum Regensburg

Still und doch bewegend: Die Jahreskrippen im Bistum Regensburg

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"Schauen Sie doch einmal bei unserer Jahreskrippe vorbei!" Das schreiben die Mallersdorfer Schwestern auf ihrer <link http: www.mallersdorfer-schwestern.de kloster-mallersdorf unsere-jahreskrippe.html _blank external-link-new-window der mallersdorfer>Homepage im Internet gleich neben dem Menüpunkt "Ordensleitung". Mallersdorf ist vielerorts, denn an zahlreichen Orten im Bistum Regensburg verleihen Menschen ihrem Glauben einen deutlichen Ausdruck in dieser stillen und doch so sprechenden, ja vielsagenden Form.

 

Krippe ist nicht gleich Weihnachten. Denn Jahreskrippen zeigen Szenen aus dem Alten und Neuen Testament und zumeist richten sich die Themen nach dem Kirchenjahr. Ähnlich dem Glauben selbst sind die Jahreskrippen lebensnah, einfach und unaufdringlich. Die zentralen Aussagen der Glaubensbotschaft lassen sich hier am Rande finden, gar nicht immer übermäßig viel beachtet; manchmal nur aus einem Augenwinkel. Und oft kann der Betrachter die Stärke des Glaubens an der langen Tradition ablesen, die dahintersteht. Nochmals O-Ton Mallersdorfer Schwestern: "Der Ursprung der Jahreskrippe reicht in das Jahr 1902 zurück und wurde von Anfang an von unseren Mitschwestern betreut."

 

Verschiedene Krippen im Bistum Regensburg

Pfarrer Heinrich Weber in Alburg (Straubing) seinerseits freut sich über das stille Schauspiel, das sich in seiner Pfarrkirche St. Stefan zuträgt. Es gibt 13 Szenen, die etwa im Monatsrhythmus wechseln. Frau Andrea Wagner aus der Pfarrei hat den regelmäßigen Umbau vor Jahren übernommen und ist gut eingearbeitet. "Wir haben in unserem Alltag ganz viel mit bewegten Bildern zu tun", weiß Pfarrer Weber: "Die Jahreskrippe dagegen arbeitet mit stillen Bildern. Sie lädt zum stillen Verweilen ein." Ihm es ist wichtig, die biblischen Inhalte mit heute in Verbindung zu bringen. So erscheint in den Szenen der Jahreskrippe in der niederbayerischen Pfarrei parallel zur Hochzeit von Kana das Gäubodenfest, Attraktionspunkt für die ganze Gegend einmal im Jahr (2017: 11. bis 21. August). Die Szene des Letzten Abendmahls steht mit der Erstkommunion in Verbindung, die sich gleich neben dem Mahl zuträgt; und in der Darstellung des Pfingstereignisses figurieren nicht nur die Apostel, sondern überraschend, aber völlig passend: auch ein Firmling.

Ob verlorener Sohn, ob ungläubiger Thomas: "Ich fördere unsere Jahreskrippe, so gut ich kann", sagt Pfarrer Weber inzwischen, der aus Furth im Wald stammt, 1986 zum Priester geweiht wurde und die Jahreskrippe als eine effektive Form der Seelsorge sieht. Nicht zuletzt für Kommunikation ist diesbezüglich gut gesorgt: Der Pfarrbrief vermeldet jeden "Szenenwechsel", der stattfindet.

"Wir haben in Amberg auf unserem Mariahilfberg eine wunderbare Krippe", bekennt Willi Herdegen am Telefon im Rahmen meiner Recherche: "Sie ist weit über Amberg hinaus bekannt. Sie wird viel bestaunt!" Staunenswert ist sie fürwahr, auch insofern sie eine der ältesten Kirchenkrippen in Bayern ist. "In den Rechnungsbüchern der Bergkirche taucht 1722 zum ersten Mal ein Posten über Ausgaben für die Krippe auf", weiß W. Herdegen. "So wie wir die Krippe heute bestaunen können, wurde sie von dem Franziskaner Frater Vinzenz Hafner ab 1849 bis 1885 geschaffen."

Wie die Krippe auf dem Glaubensberg über Amberg konkret aussieht? "Auf einer Fläche von etwa 16 Quadratmetern haben wir um die 150 Figuren in der Größe zwischen 45 bis 50 Zentimetern", stellt Krippenbauer Herdegen fest. Dazu gesellt sich eine Vielzahl an Tieren, von den schier unzähligen Kleinteilen, die die diversesten Darstellungen des Glaubens im Jetzt unterstützen, einmal ganz abgesehen. Der Verein der Amberger Krippenfreunde hat die Betreuung der Krippe im Jahr 2001 übernommen, so Krippenfreund Herdegen. Die Szenerie wird vom Ersten Adventsonntag bis Ostern im Abstand von 14 Tagen jeweils neugestaltet. "Für uns Krippenfreunde ist diese Aufgabe zu einer Lebenseinstellung geworden. Es ist für uns jedesmal ein Erfolgserlebnis, wenn wir wieder eine Darstellung aus dem Leben Jesu zeigen können", erklärt Herr Herdegen.

Natürlich sind Beschaulichkeit, Stille und Bewegungslosigkeit entscheidende Momente aller Jahreskrippen. Allerdings kann auch das Durchbrechen dieser wichtigen Prinzipien gute Gründe haben und vor allem: gute Früchte bringen. In St. Stefan Alburg etwa kann Münzlein eingeworfen werden. Dann geht das Licht an, die Figur des segnenden Jesus kommt heraus und segnet die Kinder, die zu ihm gekommen sind. Die "Einnahmen" der kleinen Szene in der Szene dienen zur Hälfte dem Erhalt der Jahreskrippe. Die andere Hälfte geht in die Mission.



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