News Bild Start der Bischöflichen Gebets- und Glaubensinitiative „fiat“ - Weihe Russlands und der Ukraine an die Gottesmutter

Start der Bischöflichen Gebets- und Glaubensinitiative „fiat“ - Weihe Russlands und der Ukraine an die Gottesmutter

Betende Kirche

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Der 25. März im Jahr 2022 war nicht nur ein besonderer Tag auf Grund des Hochfestes der Verkündigung des Herrn. Es war ein wichtiger Tag für alle Gebetskreise im Bistum Regensburg, für die Ukraine, für Russland und für die ganze Menschheit.
 

Die leuchtende Maria und der lachende Engel

Bis in die hintersten Reihen war der durch Kerzenschein erhellte Dom gefüllt. Der Blick fiel sofort auf die an diesem Tag besonders beleuchteten Statuen der Jungfrau Maria und des „lachenden Engels“. Das Motiv der Verkündigungsgruppe steht symbolhaft für die bischöfliche Gebets- und Glaubensinitiative „fiat“, die Bischof Rudolf Voderholzer mit diesem Pontifikalamt eröffnete. „Das Gebet ist nicht die einzige Lebensäußerung der Kirche, doch wohl die Quelle, aus der sich auch Glaube, Hoffnung und Liebe nähren“, betonte der Bischof.

Voll gefüllte Dom zu Regensburg

Über 90 Gebetsgruppen aus dem Bistum waren der Einladung von Bischof Rudolf in den Dom gefolgt, von der Glaubens-Wahlfach-Gruppe Amberg im Norden bis zum Bibelkreis im Klarissinnenkloster Dingolfing im Süden des Bistums. Anwesend war auch Weihbischof Reinhard Pappenberger, der an diesem Tag sein 15-jähriges Jubiläum der Bischofsweihe feierte. Die Regensburger Domspatzen unter der Leitung von Kathrin Giehl und Domorganist Prof. Franz Josef Stoiber trugen zur schönen Gebetsatmosphäre bei.

Lachender Engel

„Freue Dich“

 „Einer der schönsten und bewegendsten Illustrationen zum Evangelium von der Verkündigung des Herrn ist hier im Regensburger Dom zu sehen“, begann der Bischof seine Predigt. Die Verkündigungsgruppe besteht aus der Marienstatue, dem „lachenden Engel“ und dem sie verbindenden Gewölbebogen. Der Engel sei ein freudestrahlender Engel. Zur Gottesmutter Maria sagte der Engel schließlich auch im griechischen Urtext des Evangeliums „Freue dich“, so Bischof Rudolf. „Eine Freude, die den Schmerz und die Trauer nicht ignoriert, sondern vollkommen auf Gott und seine Initiative richtet.“ Gott erwählte Maria, damit ihr Ja-Wort, mit der Kraft des Heiligen Geistes, Gottes Verheißung „Ich bin der Ich-bin-da“ erfüllt. Das „Chaire“ („Freue dich“) wurde später als Ave („Sei gegrüßt“) übersetzt, was rückwärts gelesen den Namen Eva ergibt. Somit entstand eine Brücke zwischen Sündenfall und Vergebung. „Maria ist die neue Eva“, erklärte der Bischof. Sie bringt uns den neuen und endgültigen Adam zur Welt. In der Freude darüber können wir mitsingen und mitbeten.

Dom zu Regensburg

„Darum ist das heutige Hochfest ein guter Tag für den Beginn der Gebetsinitiative im Bistum Regensburg“, fuhr der Bischof fort. So wie Jesus aus seiner Verbindung zum Vater heraus gebetet habe oder Maria im Magnifikat Gott preise, so sei es auch für die Zukunft der Kirche von entscheidender Bedeutung, dass das Gebet sie trägt. Die vielen verschiedenen Gebetsformen, von liturgischen Gebeten an den Feiertagen über die alltäglichen Gebete bis zur eucharistischen Anbetung und dem kontemplativen Gebet, alle sind sie bedeutsam. Besonders auch Gebete für den Frieden in der Ukraine. „Ich bin dankbar für den großen Reichtum und bitte die einzelnen Gebetsgemeinschaften herzlich, einladend zu sein, offen zu sein“.

Bischof von Regensburg

Verkündigungs-Figurengruppen für die Gebetskreise

Mit der auf Dauer angelegten Gebets- und Glaubensinitiative hofft Bischof Voderholzer, in einer großen Gebetsgemeinschaft mit den vielen vielfältigen Gruppen des Bistums verbunden zu bleiben und sich gegenseitig zu stärken. Als sichtbares Zeichen dieser Verbundenheit segnete der Bischof nach der Predigt Miniaturnachbildungen der Verkündigungsgruppe, die er am Ende der Liturgie an die Vertreter der Gebetskreise, Anbetungsteams, Fürbittkreise und Lobpreisgruppen überreichte. „Der Blick auf den Engel und die Jungfrau Maria möge vielen Menschen, die ihren Glauben in diesen kleinen geistlichen Zellen unserer Kirche vertiefen, leben und feiern, das Vertrauen in die Verheißung Jesu erneuern: ‚Seid gewiss: Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt‘ (Mt 28,20)“, hatte der Bischof bei seiner Einladung an die Gebetsgruppen geschrieben.

Zukünftig soll es quartalsweise ein Gebetsanliegen des Bischofs und jedes Jahr am 25. März ein großes Fest der Gebets- und Glaubensinitiative geben. Dort können die vielen verschiedenartigen Gebetsgruppen im Bistum sich versammeln und gegenseitig stärken. „Bleiben Sie empfänglich wie Maria, so dass auch durch Sie das göttliche Wort täglich Fleisch werden kann,“ ermutigte der Bischof.

Übergabe durch Bischof

„Gib, dass der Krieg aufhört und schenke der Welt den Frieden.“

Nach dem Schlusssegen zog Bischof Rudolf Voderholzer mit seinen Konzelebranten zum Marienaltar. Dort folgte er der Bitte von Papst Franziskus und weihte am gleichen Abend wie der Papst die Menschheit, insbesondere Russland und die Ukraine, dem Unbefleckten Herzen Mariens. Es war ein „Akt der Weltkirche“, den viele Bischöfe weltweit zusammen mit dem Papst vollzogen. Eine Weltkirche, „die in diesem dramatischen Augenblick durch die Mutter Jesu, die auch unsere Mutter ist, den Schmerzensschrei aller, die leiden und ein Ende der Gewalt herbeisehnen, vor Gott trägt. Zugleich vertraut sie die Zukunft der Menschheit der Königin des Friedens an“ (Papst Franziskus).

Marienaltar

Alle Bilder: © Uwe Moosburger / altrofoto.de



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