Bild PERPETUA und FELICITAS: Märtyrer Jesu Christi

PERPETUA und FELICITAS: Märtyrer Jesu Christi

  • 07.
    März
    2035
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Über viele Heilige der frühen Kirche sind uns nur Legenden überliefert. Das gilt vor allem für die frühen christlichen Märtyrer: Dass im römischen Reich Christenverfolgungen stattfanden, ist unbestritten, auch, dass in ihnen zahlreiche gläubige Christen starben. Die Historizität einzelner Heiliger ist dabei aber kaum auszumachen. Eine besondere Ausnahme bilden die heilige Perpetua und die heilige Felicitas.

Beide Frauen starben um 203 in Karthago den Märtyrertod. Überliefert ist ein Bericht über das Martyrium. Er enthält im Kern die Darstellungen von Perpetua selbst, die sie im Kerker anfertigte. Ein Redakteur hat diesen Bericht dann um die Schilderung des eigentlichen Martyriums ergänzt. Dieser Text ist mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit sehr alt, dass Perpetua ihn wirklich selbst in Teilen geschrieben hat, zumindest möglich. Diese „Märtyrerakten“ bieten einen tiefen Blick in das Leben der frühen, verfolgten Christen.

Eine enge, schmale Leiter zum Himmel

Einige Christen wurden in Karthago gefangengenommen. Unter ihnen ist Perpetua, die eine junge Frau und Mutter ist. Sie stillt ihr kleines Kind noch. Unter ihnen ist ebenfalls Felicitas, die hochschwanger ist. Nach der Gefangennahme kommt es zum Verhör: Die Christen sollen öffentlich ihrem Glauben abschwören und den Abfall vom Christentum durch ein Opfer für die heidnischen Götter beweisen. Perpetua wird von ihrem Vater angefleht, sie solle das heidnische Opfer darbringen – und sei es nur um ihres Kindes willen. Die Heilige lehnt ab. Im Gefängnis selbst hat sie eine Vision: Sie sieht eine enge und schmale Leiter, die zum Himmel führt und offenbar für die eingesperrten Christen bereitsteht. Unter ihr aber lauert ein Drache, der die Christen vom Betreten dieser Leiter abhalten will. Perpetua will sich dem Martyrium stellen, die Leiter besteigen, den Drachen überwinden – und bekennt sich öffentlich zum Christentum, wissend, dass dies das Todesurteil bedeuten muss. Die kleine Gruppe von Christen wird zum Tod verurteilt und soll zur Belustigung der Volksmassen den wilden Tieren vorgeworfen werden, um so den Geburtstag des Kaisersohnes zu feiern.

Noch im Gefängnis gebiert Felicitas ihr Kind. Dessen Leben konnte sie so retten, ihr eigenes hingegen nicht. Die Christen werden den wilden Tieren vorgeworfen. Der Bericht der Märtyrerakten schildert die Freude, mit denen die Christen dem Tod entgegensehen, den sie zum Zeugnis Jesu sterben sollen: „Der Tag des Sieges schien auf und sie schritten aus dem Gefängnis in das Amphitheater wie in den Himmel – fröhlich, mit strahlendem Gesicht.“ Die christliche Gemeinde sieht in ihrem Tod nicht den Tag der Niederlage, sondern den Tag ihres Sieges. Grausam sterben sie allesamt. Der Bericht schließt: „Oh ihr glücklichen und seligen Märtyrer! Oh ihr wahrhaft zur Herrlichkeit unseres Herrn Jesus Christus Berufenen und Auserwählten!“

Blick auf die Verfolgten unserer Zeit

Das Schicksal der heiligen Perpetua und Felicitas ereilte in der Antike zahlreiche Christen, die während der Verfolgung nicht nachgaben und lieber starben, als den Glauben an Jesus Christus zu verraten. Das Schicksal ereilt aber noch heute zahlreiche Christen auf der ganzen Welt, die um ihres Glaubens willen verfolgt werden. Ihr Glaube provoziert noch heute. Der Blick auf die Heiligen der frühen Kirche fordert uns den Blick auch auf die Heiligen unserer Zeit ab: Das Gebet, den Einsatz gegen ihr Leid, die Solidarität.

Die Kirche feiert die heilige Perpetua und die heilige Felicitas am 7. März.

Text: Benedikt Bögle

Felicitas, Maria mit dem Kind und Perpetua

Felicitas, Maria mit dem Kind und Perpetua.