Regensburg/Eggenfelden, 7. April 2025
Mit dem Spatenstich für den Ersatzneubau der Förderstätte beginnt ein großes Kapitel innerhalb der Modernisierung der Eggenfeldener Werkstätten St. Rupert: Es entsteht ein Ort, der Menschen mit sehr hohem Förderbedarf die Möglichkeit eröffnet, sich am Arbeitsleben zu beteiligen.
Domkapitular Michael Dreßel, der Vorsitzende der Katholischen Jugendfürsorge der Diözese Regensburg e. V. (KJF), sprach zum Auftakt der Bauarbeiten ein Segensgebet und Dankesworte: „Für die KJF sind die Themen Integration und Teilhabe von entscheidender Bedeutung. Menschen mit Behinderung sollen nicht verwahrt, sondern so gefördert werden, dass sie ihre Begabungen und Talente zur Entfaltung bringen können: auch in der Welt der Arbeit. Denn Arbeit hat mit unserem Menschensein und unserer Würde zu tun. Allen, die dazu beitragen, dass sich die KJF in diesem wichtigen Bereich engagieren kann, danke ich sehr herzlich“, so Domkapitular Michael Dreßel.
So wird die Förderstelle künftig aussehen
Die aktuelle Modernisierung umfasst 20 Fördergruppenplätze sowie sieben Arbeitsplätze für das Fachpersonal. Auf einer Fläche von 700 Quadratmetern stehen zwei große Gruppenräume mit mehreren angeschlossenen Nebenräumen zur Verfügung, geeignet für Kleingruppen- oder Einzelbeschäftigung, die sich um ein Foyer herum anordnen. Hinzu kommen drei Therapie-Räume, ein neu gestalteter Außenbereich sowie ein sehr funktionaler Sanitärbereich mit gut ausgestatteten Pflegeräumen. Die Fertigstellung ist für 2026 geplant.
Ein wichtiger Schritt für die soziale Infrastruktur der Stadt Eggenfelden
Eggenfeldens Bürgermeister Martin Biber würdigte den Ersatzneubau der Förderstätte als „wichtigen Schritt für die soziale Infrastruktur“ der Stadt: „Es ist ein Zeichen der Verantwortung, der Solidarität und des menschlichen Miteinanders, das Eggenfelden seit jeher auszeichnet.“ In seinem Grußwort erinnerte er an das Wirken von Franz Randak, dem ehemaligen und inzwischen verstorbenen Vorsitzendenden der Aktionsgemeinschaft Kind in Not. Dessen Engagement spielte eine wichtige Rolle für die Gründung der Eggenfeldener Werkstätten St. Rupert, das Heilpädagogische Zentrum Rottal-Inn oder die Wohngemeinschaften St. Benedikt.
Über den Rupertihilfe e. V. fördert die Aktionsgemeinschaft Kind in Not den Ersatzneubau mit 400.000 Euro. Josef Auer, Vorsitzender der beiden Organisationen, sprach allen, die zum Betrieb dieser Einrichtung beitragen, seinen Respekt aus: „Es ist uns ein Anliegen, Menschen in der Region zu unterstützen. Die Förderstätte verbessert die Lebenssituation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ganz entscheidend. Sie ermöglicht ihnen nicht nur eine sinnstiftende Tätigkeit, sondern auch ein soziales Miteinander. Deshalb unterstützen wir dieses Projekt sehr gerne und aus Überzeugung.“
Die Geschäftsführerin der KJF Werkstätten gemeinnützige GmbH, Evi Feldmeier, betonte gemeinsam mit Bianka Widl, der Vorsitzenden des Werkstattrats, das Recht von Menschen mit erhöhtem Förderbedarf auf Teilhabe am Arbeitsleben: „Jeder Mensch kann einen Beitrag zur Wertschöpfung leisten. Doch oftmals sind Menschen mit erhöhtem Förderbedarf von qualifizierten Tätigkeiten ausgeschlossen. In unseren Förderstätten finden sie passgenaue Unterstützung, um ihnen Zugang zum Arbeitsleben zu ermöglichen. So verstehen wir Inklusion, dafür setzen wir uns ein.“
„Unser Standort, mitten im Stadtzentrum von Eggenfelden, bietet uns eine hervorragende Basis für unsere Arbeit: Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ermöglichen“, sagt Alfred Miller, Leiter der Eggenfeldener Werkstätten. „Der Ersatzneubau entsteht in unmittelbarer Nähe zu unseren weiteren Förderstättenbereichen, damit entsteht auch räumlich eine Einheit. Das bringt Synergieeffekte, die allen unseren Mitarbeitern zugutekommen.“
Zum Abschluss des Festakts besichtigten die zahlreichen Gäste die aktuelle Förderstätte: Heilerziehungspflegerin Sandra Eger und Gruppenhelfer Herbert Aigner informierten sie über den Tagesablauf der Mitarbeiter und erklärten, welche Aufträge derzeit abgearbeitet werden.