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Schule des Monats: Maristengymnasium Furth

Modern, weltoffen, katholisch

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Furth, 3. März 2023

Wir beginnen an dieser Stelle eine weitere Rubrik – die „Schule des Monats“ (zusätzlich zu den Rubriken „Person der Woche“ und „Unsere Pfarrei des Monats“). Erneut werden zunächst die Strukturen, vor allem aber vielmehr noch der Geist und das eigentliche Ethos der jeweiligen Einrichtung in den Blick genommen und umfassend porträtiert sowie die Personen, die hier in vielerlei Hinsicht wirken. Das Maristengymnasium Furth bei Landshut macht den Anfang; es ist eine von 13 Schulen in der Schulstiftung der Diözese Regensburg. Für ein ausführliches Gespräch hatte sich Oberstudiendirektor Christoph Müller Zeit genommen, die Bilder hat Herr Matthias Spanrad, Mitglied der erweiterten Schulleitung, ausgesucht und zur Verfügung gestellt.

Wer von außen kommend zu Beginn eines Interviews mit Schulleiter Christoph Müller allgemein fragt, wo das Maristen-Gymnasium Furth „derzeit“ steht, erfährt rasch, dass es sich im Nordwesten Landshuts befindet. „Ein bisschen außerhalb von Landshut“, nennt das Oberstudiendirektor Müller, der Leiter dieser „Versorgerschule“, die allen Kindern und Jugendlichen der Region ein „Angebot“ macht. Und fügt an: „Unser Gymnasium ist in einen wunderbaren grünen Schulcampus eingebettet.“ Ganz praktisch also beschreibt der Pädagoge die Zugänge. Denn mit einem solchen Schulcampus steht so manches in Verbindung, ist zu erfahren: ein eigener Versorgungsbetrieb mit Mensa, damit das Verpflegungsangebot ganztags steht, ein großer Park mit einem kleinen Weiher, zahlreiche Spielmöglichkeiten bis hin zum Beachvolleyball und noch vieles mehr. Auf alle Fälle ist die gesamte Schulanlage in einen schönen natürlichen Rahmen eingebettet, und das in idyllischer Landschaft. Konkret heißt das: Schüler und Schülerinnen gehen aus dem Unterricht und können gleich, zum Beispiel, „im Rondell“ Zeit verbringen.

Maristische Pädagogik

Bereits hier zeichnet sich eine besondere (maristische oder maristisch grundierte) Pädagogik ab, die die Schüler fördert und, gemäß christlichem Menschenbild, nicht weniger fordert. Die christliche Ausrichtung, ja Prägung des Knapp-1000-Schüler-Gymnasiums ist nicht nur unverkennbar, sondern deutlich verwirklicht, stellt sich im Lauf unseres Gesprächs heraus – es gibt nämlich gleich am Campus auch das ehemalige Kloster der Maristen, das von der politischen Gemeinde zurückgekauft wurde und die Nähe der Schule zum christlich-maristischen Gedanken buchstäblich verkörpert: „An diesem unserem Further Bildungshügel pflegen wir eine eigene Bildungstradition, die sich im Übrigen immer auch weiterentwickelt“, erklärt Direktor Müller dabei. Dynamik lässt sich bestens mit „katholischer Schule“ vereinbaren. Wobei, wie sich hier bereits abzeichnet, Schule im Verständnis der Verantwortlichen der Einrichtung wie auch der tragenden Schulstiftung in enger Verbindung mit Kultur und insbesondere regionaler Kultur zu verstehen ist: „Unterhalb der Schule finden sich Braustube und Schaubrennerei und eine angemessen aufbereitete Geschichte der Maristen in Furth plus Infos zu dem weltweit agierenden maristischen Netzwerk“, sagt Müller weiter. Er denkt und meint die Dinge vernetzt und möchte gestalten und andere, die dies ebenfalls tun möchten, „mitnehmen“.

Bestmögliche Bildung, Erziehung auf christlichem Menschenbild

Damit ist schon einiges Maßgebliche des Maristengymnasiums Furth benannt. Die Antwort auf die Frage, wo die Schule steht, lautet, zusammenfassend, aus dem Mund des Schulleiters: „Wir sind eine moderne, weltoffene, katholische Schule. Wir versuchen, für die Kinder und Jugendlichen der Region Landshut – nicht nur in, um und bei Furth – eine bestmögliche Bildung und Erziehung, auf dem christlichen Menschenbild fußend, anzubieten.“ Außerdem nennt der Verantwortliche die „internationale Ausrichtung unseres Gymnasiums, das insgesamt dem Ansatz und der Spiritualität des Ordensgründers verpflichtet ist“. Konkret bedeutet dieses Netzwerk der Maristen in der ganzen Welt „gegenseitige Besuche“ (USA, Spanien etc.) und Kongresse, die übrigens bisher schon und nicht zuletzt in Furth stattgefunden haben.

Vormittagsschule und gebundene Ganztagsschule

Für die oben genannten beinahe 1000 Kinder auf dem „Further Bildungshügel“ sind die 70 Lehrer und 20 Mitarbeiter da. „Wir sind eine große Schule; neben der Vormittagsschule obendrein eine gut besuchte gebundene Ganztagsschule, wo die Kinder und Jugendlichen in rhythmisiertem Plan den Unterricht erleben“, entfaltet Direktor Müller sein Statement.

Robotik, Tischtennis, Golf, Feuerwehr

Derweil hören die Einrichtungen und Möglichkeiten durchaus nicht beim geschätzten Maristenteam auf. Integriert ins Gesamtkonzept sind unter vielem anderem Kurse zu den Themen Robotik, Tischtennis, Golf, Feuerwehr (in Zusammenarbeit mit der lokalen Feuerwehr) – „um Kinder mit einer Werteerziehung auszustatten, können sie nicht den ganzen Tag stillsitzen“, beschreibt C. Müller den Ansatz, und sagt, selbst dynamisch und mit Blick auf viel Dynamik: „Das ist katholische Bildung.“

Liebe zur Arbeit pflegen, Familiensinn stärken

Recht hat er. Gewiss ist diese Bildung kein Aktionismus, sondern gründet in der Erklärung über die christliche Erziehung des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-65), die den anfangsbezogenen Titel trägt: „Gravissimum educationis“. Demnach geht es um eine ganzheitliche Entwicklung der Person, zusammen mit ihrer Einfügung in die menschliche Gemeinschaft und mit ihrer Sensibilisierung dafür, dass sie sich für das Gemeinwohl und die kirchliche Gemeinschaft engagiert. Das Erbe des Ordensgründers der Maristenschulbrüder, des Marcellin Champagnat, 1999 heiliggesprochen, lautet dann in der Entfaltung: Bildung für alle Kinder und Jugendlichen ermöglichen. Heißt: alle Kinder lieben (C. Müller: „Wir sind nicht sozial exklusiv!“), die Liebe zur Arbeit pflegen und den Familiensinn stärken. Ganz in diesem Sinne ist das Maristengymnasium eine „hochtechnisierte Schule mit trotzdem familiärem Charakter“. Und der Auftrag Champagnats, „in der Weise Mariens“ zu wirken? Es gelte über alledem, mit eigenen Eitelkeiten in dienender Funktion zurückzustehen. Da braucht nicht eigens erwähnt zu werden, dass sich dies auf einem hohen gymnasialen Niveau vollzieht, wie Verantwortlicher Müller den nicht geringen Anspruch eingängig formuliert.

Den Erweiterungsbau erhalten

So wie es aussieht, gehen die Letztverantwortlichen in der Kirche von Regensburg, aber auch Verantwortungsträger in der Politik diesen anspruchsvollen Weg ideell und vor allem praktisch-materiell mit. Vor wenigen Jahren nämlich, erst 2016, habe das Gymnasium den Erweiterungsbau erhalten, „für die Ertüchtigung der Ganztagsschule, mit Mensa und Aufenthaltsräumen mit Kletterwand“, erinnert Schulleiter Müller. Der „Altbau“ stammt aus den 1990ern, ist laut den Ausführungen technisch auf gleichem Stand und bietet ausnehmend gute Bedingungen. Zum Beginn der Erweiterung 2014 war Bischof Dr. Rudolf Voderholzer gerne aus Regensburg gekommen. Den Erweiterungsbau wiederum hat der Landkreis Landshut unterstützt, schließlich ist das Angebot wichtiger Bestandteil der Region, die, und das ist keine Übertreibung zu sagen, ihrerseits von Engagement und Schwung der Schulgemeinschaft „profitiert“. Man denke allein an die zahlreichen Partnerschaften, die mit Unternehmen in der Gegend unterhalten werden. Und an das „Forum Europa“ des Gymnasiums, das seit acht Jahren besteht und als Plattform intensive Kontakte zur Politik pflegen lässt bzw. ermöglicht. Das bedeutet, dass Politiker und Politikerinnen in hochkarätigen Veranstaltungen über Europa nicht nur informieren, sondern seinen Wert untermauern. Christoph Müller gießt das Gemeinte in die Worte „Demokratieerziehung ist bewusst verstandene Friedenserziehung“. Fügt allerdings sofort wieder an: „Wir begreifen uns als katholische kirchliche Schule.“

Politisch günstig vernetzt

Der vielseitig tätige und politisch günstig vernetzte Herr Müller war zunächst zum Deutsch- und Englischlehrer ausgebildet worden, wirkte alsdann als Lehrer an einem Gymnasium in Landshut, war im Kultusministerium tätig, etwa als Persönlicher Referent und Stellvertretender Büroleiter des damaligen Staatssekretärs Bernd Sibler, um nur ein Weniges anzusprechen. Seit 2012 war er Stellvertretender und ab dem Schuljahr 2014/15 ist er Leiter der Schule. Der gebürtige Bad Griesbacher aus der Gegend von Passau hatte im Übrigen selbst das Maristengymnasium Fürstenzell besucht und steht dadurch in einer guten Maristentradition.

Stets eine gewisse Portion Kritik

Um vorwärts zu kommen, stellt sich die Schule Qualitätsprüfungen, die ja stets eine gewisse Portion Kritik bedeuten, nimmt man sie denn ernst. Die externe Evaluation jeweils nach etwa fünf Jahren durch das Katholische Schulwerk in Bayern ist selbstverständlich. Dadurch wurde, um dies zu illustrieren, der Bereich der Schulpastoral (in der Durchführung dann mit Unterstützung der Diözese) neu akzentuiert; überhaupt im Zuge erstrebter Optimierung die „erweiterte Schulleitung“ eingeführt. Diese erweiterte Schulleitung, an der elf Personen teilhaben, ist prozessorientiert und stützt sich auf jeweils angebrachte Querschnittsthemen, die fokussiert werden; als da sind: Marketing, Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit etc. Müller: „Wir sind ständig im Fluss und versuchen uns weiterzuentwickeln.“ Dass Dinge, die an der Schule passieren, intensiv in die Öffentlichkeit kommuniziert werden, braucht nicht weiter verwundern; auch nicht, dass es eine bedeutende Anzahl an Projekten gibt, die hier gar nicht alle aufgeführt werden können.

Bistum und „Further Bildungshügel“

Zum Schluss des Gesprächs bitte ich noch Herrn Schulleiter, was ihm über das bis dahin Gesagte wichtig ist, mitzuteilen. Schlicht sagt der vielseitig engagierte Pädagoge, Ideale und Inhalte, für die Diözese und Bischof stehen, und Inhalte, die am „Further Bildungshügel“ bestimmend sind, ergänzten und unterstützten sich gegenseitig. Das ist natürlich wichtig und begrüßenswert, wenn auch abstrakt. Wir sind aber gleich wieder bei Konkretionen der Arbeiten und Projekte an der Schule, insofern es heißt, Kontakte gebe es auch nach Irland. Weitere Netzwerk-Aktionen sind bereits in Planung.

Die Schule gibt viel mit

Fazit: Eine Schule mit klarem Wertekompass geht praktisch-konkret wie auch dynamisch in die zu gestaltende Zukunft. Und dürfte somit Region, Kirche und den jungen Menschen, die ihr anvertraut sind, viel (mit)geben.

Text: Prof. Dr. Veit Neumann, Bilder: Maristengymnasium Furth

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