News Bild Resl von Konnersreuth vor 125 Jahren geboren

Resl von Konnersreuth vor 125 Jahren geboren

Domvikar Schwager: Das Interesse nimmt zu

Home / News

Konnersreuth / Regensburg, Karsamstag, 8. April 2023

Vor 125 Jahren, in der damaligen Nacht vom Karfreitag, 8., auf Karsamstag, 9. April 1898, ist die Dienerin Gottes Therese Neumann, genannt Resl von Konnersreuth, geboren worden. Sie wurde wohl um Mitternacht geboren. Vor mehr als 18 Jahren, am 13. Februar 2005, gab Bischof Dr. Gerhard Ludwig Müller während eines Pontifikalamtes die Eröffnung des Seligsprechungsprozesses für Resl Neumann bekannt. Der Kongregation für Selig- und Heiligsprechungsprozesse in Rom wurde mitgeteilt, dass der Eröffnung des Verfahrens nichts im Wege stehe.

Krankenschwester in den afrikanischen Missionen

Die Resl war das älteste von zehn Kindern. Bis zum 20. Lebensjahr diente sie als Magd. Ihr Sehnen war es, Krankenschwester in den afrikanischen Missionen zu werden. Beim Löschen eines Brandes verunglückte sie 1918 und wurde blind und lahm. Sie nahm ihre Zuflucht zur „Leidensblume von Lisieux“, zur späteren heiligen Theresia vom Kinde Jesu, Thérèse de Lisieux. An deren Seligsprechungstag, am 29. April 1923, wurde sie von der Blindheit geheilt. Am Tag der Heiligsprechung, dem 17. Mai 1925, wurde sie auch von ihrer Lähmung geheilt. Sie war bereit, neues Leid im Geist der Sühne geduldig zu tragen. Seit 1926 waren an ihr die Wundmale Christi, die Stigmata, sichtbar.

Die jahrelangen Forschungen machen Fortschritte

Im Gespräch mit der Bischöflichen Presse- und Medienabteilung Regensburg teilte Domvikar Monsignore Georg Schwager, Leiter der Abteilung für Seligsprechungs- und Heiligsprechungsprozesse des Bistums, mit: „Wir sind mit dem Verfahren noch immer auf der diözesanen Ebene. Aber die jahrelangen Forschungen machen Fortschritte. Wir konnten einen Großteil der Zeugen vernehmen.“ Wenn jemand noch etwas zu sagen hätte, bittet Monsignore Schwager, könne er sich melden, „wenn es sachliche Dinge zu sagen gibt, die Therese Neumann betreffen“. Auch hat der Domvikar festgestellt, dass ein „sehr großes Interesse“ an der Causa der Resl Neumann besteht. „Es nimmt weltweit zu. Vor allem aus dem Ausland erhalte ich mehrfach täglich Anfragen, Aussagen und Bitten um Reliquienbildchen.“ Die Causa errege weltweit ein großes Interesse, „mindestens so viel wie bei uns an Ort und Stelle“; und das nicht zuletzt unter jungen Leuten, wie man z.B. an den Anfragen erkennen kann, die per E-Mail eingehen. Junge Menschen erhoffen sich durch Resl von Konnersreuth demnach eine Stärkung ihres Glaubens.

Die Menschen verfolgen die Causa mit großem Interesse

Auch würdigte der Leiter der Abteilung für Seligsprechungs- und Heiligsprechungsprozesse des Bistums das 2022 in Konnersreuth eröffnete Museum, das sich im ehemaligen Schafferhof, in einem alten Bauernhof im Ortszentrum in der unmittelbaren Nachbarschaft des Geburtshauses der Resl, befindet. „Es ist sehr schön restauriert worden, und das in Zusammenarbeit mit der Marktgemeinde.“ Auch gehört zu dem Museum ein Informations- und Begegnungszentrum. Das Museum werde von der Verehrerschaft sehr gut angenommen. Wichtig sei es und daran zu ersehen, dass die Causa der Dienerin Gottes nach wie vor sehr gut in der Bevölkerung verankert sei. Msgr. Schwager: „Die Menschen verfolgen die Causa mit großem Interesse.“ Dass derzeit das Geburtshaus, das Neumann-Haus renoviert wird, wertet der Domvikar ebenfalls als ein Zeichen, dass es „vorangeht und dass sich alles gut fügt“.

Publizist Fritz Gerlich als glühender Verteidiger

Domvikar Schwager gab außerdem die Einschätzung: „Wir können nur wünschen, dass die Resl somit in der Bevölkerung gut angenommen wird, dass sie Trost spenden, Orientierung geben und Interesse an der Kirche befördern kann.“ Hier könne man nämlich auch einmal die positiven Dinge der Kirche sehen. Von hoher Bedeutung ist Resl Neumann von Konnersreuth auch insofern für die Kirche und den katholischen Glauben, als sie Ende der 1920er Jahre einen Intellektuellenzirkel um sich herum versammelte und ihn zum Widerstand gegen die Nationalsozialisten unterstützte. Sie sagte: „Helfen wird's ja nichts, aber Ihr müsst es tun.“ Zu der widerständigen Gruppe gehörte der Münchner Publizist Fritz Gerlich. Er war 1927 nach Konnersreuth gefahren, um den angeblichen Schwindel dort aufzudecken. Unter dem Eindruck der Begegnung mit Therese Neumann verwandelte er sich zu einem ihrer glühendsten Verteidiger. Der Calvinist konvertierte bekanntlich zum katholischen Glauben. Wichtige Lebensentscheidungen traf er seither nicht mehr, ohne Resl zu befragen. Auf ihr Geheiß fuhr Gerlich mit seiner Wochenzeitung „Der gerade Weg“ bald heftige Attacken gegen die Nationalsozialen. Diese verhafteten ihn noch am Tag ihrer Machtübernahme in Bayern und ermordeten ihn im Sommer 1934.

Text: Prof. Dr. Veit Neumann, Bilder: Bischöfliche Presse- und Medienabteilung der Diözese Regensburg



Nachrichten