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Regensburger Marienschülerinnen tauchen ein in das Leben des heiligen Wolfgang

Wir feiern Geburtstag!

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Regensburg, 2. Juli 2024

Für die St. Marien-Schulen in Regensburg ist er quasi ein Nachbar, denn das ehemalige Kloster St. Emmeram – heute das fürstliche Schloss Thurn und Taxis – grenzt unmittelbar an Gymnasium und Realschule der früheren „Englischen Fräulein“. Für Domvikar Andreas Albert, der als Religionslehrer an der Marienschule wirkt, und die Schülerinnen der 5. Klassen ist deshalb klar: Wir feiern das 1.100. Geburtstagsjubiläum unseres Bistumspatrons, des heiligen Wolfgang!

 

Erst einmal galt es im „Reliunterricht“ in die scheinbar ferne Vergangenheit des hl. Wolfgang einzutauchen. Aber was da zu entdecken war, war alles andere als von gestern... Der junge Wolfgang ist durch Wissensdurst und Begabung aufgefallen, so dass er die berühmte Schule der Benediktiner auf der Reichenau besuchen durfte. Dort lernte er unter dem alten Grundsatz „ora et labora“ (Bete und arbeite!) die Grundlagen damaliger Erkenntnisse, weil dem unbedingt ein „et lege!“ (und lies/studiere!) hinzugefügt werden muss, wie Pfarrer Albert seinen wissbegierigen Schülerinnen erklärt. Dass Wolfgang dann so gescheit war, dass er seinen Lehrern Fragen stellte, auf die diese keine Antworten mehr wussten, gefällt den Mädchen genauso wie sie es ungerecht finden, dass Wolfgang deshalb von der Schule flog, weil er besser wurde als seine Lehrer. So jemand muss selbst unterrichten - und das tat Wolfgang in Trier.

 

 

Aber Karriere ist nicht alles, vermittelt der Religionslehrer Albert seinen Schülerinnen, und so schlug Wolfgang den angebotenen Aufstieg ins Bischofsamt aus, und wollte lieber im Kloster Einsiedeln in der Schweiz darüber nachdenken, wo Gott ihn eigentlich hingestellt haben möchte. Durchaus aktuell in einer Zeit, in der viele nicht recht wissen, was sie mit ihrem Leben anfangen sollen, da die Zukunft doch recht schwierig wirkt...! Dabei erkannte Wolfgang, dass die damaligen Feinde des deutschen Kaiserreichs heilig römischer Nation, das ruhelose Reitervolk der Ungarn, nicht militärisch zu besiegen sind, sondern durch die Botschaft Jesu gewonnen werden müsse. Und so geht Wolfgang dorthin, um das Evangelium zu verkünden – ein totaler Fehlschlag! Das gehört zum Leben, wissen schon die Kleinsten, aber an Wolfgang lässt sich lernen, dass manchmal aus scheinbaren Misserfolgen trotzdem etwas Gutes erwachsen kann: später wird Wolfgangs Schülerin Gisela, die er als Bischof in Regensburg unterrichten wird, Ungarns erste katholische Königin, und vollendet die Christianisierung ihres Volkes.

 

Wolfgang verzichtet immer wieder auf Macht: er trennt Tschechien von Regensburg und lässt dort einen Bischof einsetzen, der die Sprache der dortigen Menschen spricht; er will nicht länger zugleich der Abt, d.h. Leiter der Mönche in St. Emmeram sein, weil zu viel Verantwortung oft „schlecht“ für alle Beteiligten ist. Dass man Konflikten besser die Schärfe nimmt, erfahren die Schülerinnen an Wolfgangs „Aus-Zeit“ in Österreich, wohin er geht, um den Streit mit Herzog Heinrich dem Zänker aus dem Weg zu gehen, um derweil lieber Hand anzulegen und Häuser und Kirchen zu bauen, was mit der Legende vom „Wolfgangshackl“, Wolfgangs Erkennungszeichen, verbunden ist. Zugleich war diese Zeit und ihre Herausforderungen Voraussetzung dafür, dass Wolfgang später mit Getreidevorräten aus Österreich seinen Gläubigen in Regensburg bei einer Hungersnot aushelfen konnte.

 

Bei dem Exkurs in das Leben des heiligen Wolfgang durfte zum Abschluss auch ein Unterrichtsgang nach St. Emmeram freilich nicht fehlen, um den prachtvollen Reliquienschrein des Bistumspatrons zu sehen und damit zu lernen: Wer sein Leben Gott zur Verfügung stellt, erlangt zeitlosen Ruhm und die Heiligkeit bei Gott dafür!

Text und Fotos: St.-Marien-Schulen der Schulstiftung der Diözese Regensburg
(jas)



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