Bonn/Regensburg, 27. November 2024
Egal, welchen Lebensbereich des Menschen wir uns anschauen, fast überall sind der Kampf gegen den Klimawandel oder ein nachhaltiges Leben als Themen aktuell. Warum der Mensch für die Schöpfung Verantwortung trägt und wie uns der heilige Franziskus hierfür ein Vorbild sein kann.
Der heilige Franz von Assisi (1181/82-1226), Gründer des bis heute bestehenden Franziskanerordens, war bekannt für seine Liebe zur Natur. Den Schöpfungsauftrag Gottes nahm er sehr ernst, denn für ihn waren alle Lebewesen, angefangen bei den Pflanzen bis hin zu den Tieren sowie alle Elemente Geschöpfe Gottes. Sein „Sonnengesang“ fließt über vom Lob Gottes und dem Dank für Sonne, Mond, Wind und alle anderen Gestirne – sie betitelt er mit „Bruder“ und „Schwester“. Zu dieser authentischen Ehrfurcht vor der Natur als Gottes Schöpfung sollte der Mensch wieder zurückkehren, denn das harmonische Verhältnis des Menschen zu seiner Umwelt führt zu einer guten Beziehung zu seinem Schöpfer.
Franziskus ist arm vor Gott und sagt seinem Reichtum ab
Franz, der aus einer wohlhabenden Familie stammte, hatte sich nach einer Vision, in der er von Jesus aufgefordert wurde, „sein Haus wieder aufzubauen“ vom Reichtum seiner Eltern losgesagt und begonnen, als Einsiedler von Haus zu Haus zu ziehen. Sich rein auf die Vorsehung Gottes verlassend, folgte er Jesus Christus auf eine sehr radikale Weise nach.
Die Armut, die der heilige Franz von Assisi auch seine „Herrin“ nannte, war sein Weg, um Gott näher zu erfahren. Daraus ergibt sich etwa die Möglichkeit, heute einen bewussteren Umgang mit Ressourcen zu pflegen und auf ausufernden Konsum zu verzichten. Wenn man so will, könnte der heilige Franz von Assisi für eine Lebensart stehen, die sich durch Achtsamkeit gegenüber der Natur und Nachhaltigkeit auszeichnet.
Wir brauchen im Leben überhaupt nicht viel, würde uns der Hl. Franz von Assisi heute sagen, als die Natur um uns herum und den Glauben daran, dass Gott uns im Werk seiner Schöpfung behütet. Auf die heutigen Herausforderungen des Klimawandels angesprochen, wäre der Heilige mit Sicherheit nicht verlegen, uns an das wirklich Wichtige im Leben zu erinnern – nicht Reichtum ist es, sondern Demut, Respekt und hin und wieder Bewunderung für das, was uns täglich umgibt. Wir sollten, so würde er uns ermahnen, wieder in die Einfachheit zurückkehren, um von dort aus in die Tiefe zu sehen. In das, was uns verbindet, unsere gemeinsame Lebensgrundlage, die es zu schützen gilt.