Prälat Emmeram H. Ritter ist heimgegangen
Sein Leben stand im Zeichen der Heiligen- und Marienverehrung
Am 17. April 2021 ist BGR Prälat Emmeram Hermann Ritter heimgerufen worden.
Nachdem Prälat Ritter am Donnerstag in Ebersberg bei München beigesetzt wurde, war es Bischof Dr. Rudolf Voderholzer ein persönliches Anliegen, auch in Regensburg einen Gedenkgottesdienst zu feiern, wo Ritter in seiner zweiten Lebenshälfte lebte und wirkte. In der Niedermünsterkirche standen am Freitagmorgen mit ihm am Altar der Vorsitzende des Institutum Marianum Domkapitular Dr. Josef Kreiml und Caritasdirektor Diakon Michael Weißmann.
Prälat Ritter sei ein Mann des Gebetes und der Arbeit gewesen, sagte Bischof Voderholzer und hob seinen „unendlichen Fleiß, die Kompetenz und die Hingabe“ hervor. Sein Einsatz im Referat für Selig- und Heiligsprechungen sowie im Institutum Marianum Regensburg hat reiche Früchte hervorgebracht. Bis zuletzt ertrug er sein Krankenlager mit großer „Gottergebenheit und Freundlichkeit“.
Emmeram H. Ritter wurde am 02. Oktober 1927, am Schutzengelfest, in München geboren. In Kempten verbrachte er gemeinsam mit seinen Eltern und seinem Bruder trotz wirtschaftlich und politisch schwieriger Zeiten glückliche Kindheitsjahre. Eine überstandene schwere Krankheit sowie die Erfahrungen von Krieg und französischer Gefangenschaft stärkten in ihm das Vertrauen in seinen Schutzengel.
Sein Leben stellte er auch und besonders unter den Schutz der Gottesmutter. Es ist bezeichnend, dass er 1953 an dem großen österreichischen Marienwallfahrtsort Mariazell zum Priester geweiht wurde. Als ihn später der Weg wieder in seine geliebte bayerische Heimat führte, hat er als geborener Münchner stets daran erinnert, dass Bayern Marienland sei. Die Verehrung der Patrona Bavariae, der Schutzfrau Bayerns, war ihm ein besonderes Herzensanliegen.
1970 lernte der damalige Regensburger Bischof Dr. Rudolf Graber Emmeram H. Ritter in Österreich kennen. Nach einem regen Gedankenaustausch berief Bischof Graber ihn nach Regensburg, wo er das Referat für Selig- und Heiligsprechungsprozesse beim Bischöflichen Offizialat aufbaute, zu deren Leiter Ritter bald ernannt wurde. Insgesamt betreute er sieben Causen. Der Höhepunkt seiner Amtszeit war sicherlich die Seligsprechung Anna Schäffers.
Gemeinsam mit Dr. A. Treiber übernahm er die Redaktion des „Bote von Fatima“ mit einer Auflage von 20.000. Diese Tätigkeit sowie die wissenschaftliche Mitarbeit im Institutum Marianum Regensburg übte Ritter 25 Jahre lang ehrenamtlich aus. Ihm ist der Aufbau einer wertvollen Fachbibliothek und viele marianische Publikationen, nicht zuletzt im Marienlexikon, zu verdanken. Seine Bibliographie, die fast 600 Titel verzeichnet, weist über 80 Arbeiten zu marianischen Themen auf.
Bei seinem 60-jährigen Priesterjubiläum, das er 2013 noch mit dem langjährigen Vorsitzenden des Institutum Marianum, Weihbischof Vinzenz Guggenberger, begehen konnte, ließ er auf das Gedenkbildchen neben der Bitte um den weiteren Schutz der Patronin Bayerns ein Gebet abdrucken, das ihm seit seiner Priesterweihe teuer geworden ist:
„Ewiges Wort, eingeborener Sohn Gottes!
Lehre mich die wahre Großmut.
Lehre mich Dir dienen, wie Du es verdienst,
Geben, ohne zu zählen,
Beten, ohne zu ermüden,
Arbeiten, ohne Ruhe zu suchen,
mich zu opfern, ohne einen anderen Lohn zu erwarten als das Bewusstsein, Deinen Willen erfüllt zu haben. Amen.“
Ab 2018 ersuchte Prälat Ritter wegen einer fortschreitenden Parkinson-Erkrankung um die Aufnahme in das Caritas-Pflegeheim Elisabethinum in Regensburg. Am 17. April 2021 verstarb Ritter. Das Requiem und die Beerdigung fanden in Ebersberg statt. Es zelebrierte der stellvertretende Vorsitzende des Institutum Marianum Offizial Prälat Dr. Josef Ammer.