News Bild Pontifikalmesse zur Altarweihe und zum Abschluss der Renovierung der Filialkirche Mariä Himmelfahrt in Zandt
Pontifikalmesse zur Altarweihe und zum Abschluss der Renovierung der Filialkirche Mariä Himmelfahrt in Zandt

Bischof Voderholzer: „Altar ist die Schnittstelle des Bleibens"

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Zandt, 27. April 2024

Nach Abschluss der gelungenen Außen- und Innensanierung der Filialkirche Mariä Himmelfahrt in Zandt wurde am vergangenen Sonntag nun auch der neue Altar mit Ambo und Taufstein durch den Diözesanbischof Dr. Rudolf Voderholzer geweiht.

Bereits vor elf Jahren startete das Projekt „Innen- und Außenrenovierung der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt“ in Zandt. Im Mai 2022 begann die Firma Wutz aus Cham mit den Renovierungsarbeiten der Außenseite. Nach der stiftungsaufsichtlichen Genehmigung erfolgten dann im April 2023 durch die Firma Altmann aus Chamerau die Baumeisterarbeiten im Innenbereich. Finanziert wurde das 1,9 Millionen Euro teure Projekt mit Zuschüssen der bischöflichen Finanzkammer in Höhe von 960.000 Euro, die Restsumme konnte von der Kirchenstiftung Zandt und aus Spendeneinnahmen unter anderem auch von der Gemeinde finanziert werden, so Kirchenpfleger Alexander Miedaner.

Viele Menschen wollten bei der feierlichen Weihe durch Bischof Rudolf dabei sein

Der Platz in der Kirche reichte nicht für alle aus, die bei der feierlichen Weihe, zelebriert von Bischof Dr. Rudolf Voderholzer, dabei sein wollten. Und so waren auch die Bänke, die vor dem Gotteshaus aufgestellt waren, im Nu mit Angehörigen der verschiedenen Gruppierungen und Vereine des Ortes gefüllt. Sie verfolgten den Gottesdienst akustisch über den Lautsprecher.  Der Zandter Kirchenchor unter der Leitung von Dominik Heigl gab dazu – zusammen mit einer Bläsergruppe – einen herrlich festlich-musikalischen Rahmen.

 

Sie alle – und ganz besonders Bischof Rudolf – hieß Monsignore Pfarrer BGR Augustin Sperl in der Kirche willkommen. Er rezitierte das Eingangslied „Ein Haus voll Glorie schauet“, welches inhaltlich so wunderbar zu der strahlenden, frisch renovierten Kirche passte. Das sich das Wetter nach zehn eiskalten Tagen an diesem Sonntag von seiner sonnigsten Seite zeigte, freute ihn sehr. Zahlreiche kommunale Vertreter waren gekommen. Unter ihnen Landrat Franz Löffler und sein Vorgänger, Altlandrat Theo Zellner, Bürgermeister Hans Laumer sowie Mitglieder der kommunalen und kirchlichen Gremien und natürlich die Mitzelebranten, Pfarrvikar Matthias Thann, Diakon Martin Peintinger und Gemeindereferent Franz Strigl. Die Vereine und Gruppierungen der Pfarreiengemeinschaft gaben sich samt Fahnenabordnungen ebenfalls die Ehre. 

Regensburger Oberhirte dankte allen für das neue Schmuckstück

Bischof Rudolf zeigte sich erfreut über das „Schmuckstück, das in neuem Glanz erstrahlt“ und gratulierte zur äußerst gelungenen Gestaltung des Gotteshauses. Sein Dank galt auch den beteiligten Künstlern, Architekten und nicht zuletzt den Geldgebern. Denn: „Es war keine ganz billige Angelegenheit“, ließ er durchblicken und dankte dabei besonders auch denjenigen, die „treu ihre Kirchensteuer zahlen“. „Genau wie eine Person wird die Kirche an diesem Festtag behandelt“, erklärte er in Richtung der zahlreichen Ministrantinnen.

 

 

Zunächst taufte er deshalb den neuen Ambo mit geweihtem Wasser und sprach ein Segensgebet. Der Lektorin überreichte er anschließend feierlich das Lektionar und sie verkündete die erste Lesung am neuen Ambo aus Stein. Es folgte die zweite Lesung und das Evangelium, das Diakon Peintinger vortrug.

„Der Altar ist die Schnittstelle des Bleibens“

Danach übernahm Bischof Rudolf selbst das Mikrofon und fragte die Festgäste „Wodurch wird ein Gebäude zur Kirche?“, und er schlug gleich ein paar Antworten vor, die ihm immer wieder gegeben werden: Am Kirchturm? An den Glocken? Nein, alles wichtig, aber nicht zwingend notwendig. Vielleicht durch die Heiligenfiguren, die an den Wänden hängen oder durch die Leuchter und Bilder? Alles schön und gut, aber nicht genug, um wahrhaftig eine Kirche zu sein. Nach spannenden Minuten löste er das Rätsel: „Der Altar ist das Wichtigste! Ohne Altar wäre die Kirche keine“. Und deswegen „feiert die Kirche mit großer Sinnhaftigkeit und großer Liturgie die Konsekration, die Weihe eines Altars“. „Der Altar“, so der Bischof weiter, „ist die Schnittstelle des Bleibens. Jesus Christus bleibt bei uns und wir bleiben in ihm.“ Das wichtigste Wort im Tagesevangelium (Johannes 15, 1–8) vom Weinstock und den Reben ist das Bleiben, das achtmal erwähnt wird. „Das Bleiben erinnert uns an das Zentrum unseres Glaubens. Jesus ist nie weggegangenen, er ist vom Vater gesandt worden, er hat gepredigt und geheilt. Und er ist am Kreuz für uns gestorben. Mit seiner Auferstehung hat er das Tor des Himmels für uns aufgestoßen“, sagte der Bischof mit Hinblick auf Christi Himmelfahrt. „Als der Gekreuzigte-Auferstandene ist er zum himmlischen Vater heimgekehrt, aber er bleibt bei uns alle Tage unseres Lebens bis zum Ende der Welt. Er bleibt bei uns mit seinem Wort – daher ist auch der Ambo so wichtig als der Ort seiner Verkündigung.“

 

Bischof Rudolf erklärte anschließend nun die folgende symbolträchtige Zeremonie, die den Altarraum wieder zu dem macht, der er fortan sein wird. Denn zu Beginn der Weihe war der Tabernakel noch leer, die Kerzen unberührt und außer den einfallenden Sonnenstrahlen war kein Lichtschein in der Kirche.

Zunächst wurden feierlich die Reliquien der heiligen Anna Schäffer und des Hl. Bischof Wolfgang am Fuß des neuen Altars eingesetzt. Dann besprengte Bischof Rudolf den Altar rundherum mit geweihtem Wasser und reinigte ihn damit von allem Weltlichen. Dies stand für die Taufe. Im Anschluss goss er das Chrisam-Öl auf den Altar und salbte ihn gründlich und eigenhändig damit, das stand für die Firmung des Altars. Im immer noch unbeleuchteten Altarraum entzündete der Bischof schließlich in der Mitte des Altars eine Schale mit Weihrauch, der seinen Duft verbreitete und durch die vier kleineren, brennenden Kerzenschiffchen an den Ecken eine ganz besondere Stimmung erzeugte.

 

„Es werde Licht!“

Nach der Konsekration und der festlich vorgetragenen Heiligenlitanei wurde der Altartisch gründlich von der stellvertretenden Pfarrgemeinderatssprecherin Erna Baumgartner poliert und anschließend feierlich „gedeckt“. Mit dem Altartuch, herrlichem Blumenschmuck und Kerzen, die mit dem Feuer der Osterkerze entzündet wurden. Damit wurde der Altar vom Bischof „wie ein Kind aufgenommen in die Kirche“. Auf den bischöflichen Ruf „Es werde Licht!“ erwachte die Beleuchtung im Gotteshaus und alle anderen Kerzen wurden entzündet.

Auch das Ewige Licht am Tabernakel brannte nun wieder verhieß damit: „Du bist nicht allein! Der Herr ist gegenwärtig.“ Nachdem die Gaben zum frisch geweihten Altar gebracht worden waren, empfingen die Gottesdienstbesucher die Kommunion.

Mit dem großen „Te Deum“, zu dem auch alle Glocken läuteten und der Chor „Großer Gott, wir loben dich“ anstimmte, endete die feierliche Liturgie zur Weihe des Altares mit strahlenden Gesichtern. Bischof Rudolf übergab nun die offizielle Urkunde zur Weihe des neuen Volksaltars an Monsignore Pfarrer BGR Augustin Sperl, der sie voller Freude entgegennahm.

Bischof Rudolf bedankte sich bei allen Beteiligten für die wertschätzenden Zeichen zur Feier der Liturgie und alle Beiträge zu diesem wunderbaren Fest. Nach dem Segen zogen die Ehrengäste, angeführt von einem Blechbläser-Ensemble unter dem Applaus der Kirchgänger, zum Pfarrheim, wo sich die weltliche Feier anschloss.

Text und Fotos: Christine Wendl
(SG)



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