Schuelerinnen in Kirchenbaenken

Pontifikalmesse mit Schülern und Lehrern der Ursulinen-Realschule Straubing

Berufen, Licht der Welt zu sein


Regensburg, 22. Oktober 2025

Am vergangenen Montag, 20. Oktober 2025, feierten knapp 700 Schüler und Lehrer der Ursulinenrealschule in Straubing anlässlich des Ursula-Tages eine feierliche Messe mit Bischof Dr. Rudolf Voderholzer im Regensburger Dom. 

Jedes Jahr um den 21. Oktober herum, dem Gedenktag der Heiligen Ursula, feiern die Schulen in der Trägerschaft der Straubinger Ursulinen-Schulstiftung (Ursulinen-Gymnasium, Fachakademie für Sozialpädagogik und Realschule) ihre Ordenspatronin.

Der Ursula-Tag zählt zu den besonderen Höhepunkten im Schuljahr der Ursulinen-Schulen. Nach der Tradition beginnt der Festtag mit einer heiligen Messe – entweder in St. Jakob in Straubing oder in der kleinen Schulkirche, wo normalerweise drei Gottesdienste nacheinander gefeiert werden. In diesem Jahr wurde der Ursula-Tag erstmals zentral in Regensburg begangen. Schulseelsorger Pater Philipp Schmidbauer, der auch die Eucharistiefeier mitzelebrierte, organisierte den Tag und begleitete die Schülerinnen und Schüler. 621 Schülerinnen und Schüler und rund 40 Lehrerinnen und Lehrer reisten mit 10 Bussen aus Straubing an, um gemeinsam mit Bischof Rudolf Voderholzer die Heilige Messe im Regensburger Dom zu feiern.

Ein besonders feierlicher Akzent war die Mitwirkung der 58 Ministrantinnen und Ministranten, die den Gottesdienst aktiv mitgestalteten. Für die musikalische Gestaltung sorgten Luca Juric an der Domorgel sowie die Schola der Ursulinen-Realschule, die mit ihrem Gesang eine feierliche Atmosphäre schufen.

Im Anschluss an die Messe erkundeten die Schülerinnen und Schüler bei einer Stadtführung die Geschichte und Kultur der Regensburger Altstadt. So wurde der Ursula-Tag nicht nur ein religiöses, sondern auch ein kulturell bereicherndes Gemeinschaftserlebnis für die gesamte Schulfamilie.

Die junge Kirche: Überzeugungskraft von Glaube, Hoffnung und Liebe

In seiner Predigt ging der Regensburger Oberhirte auf die Bedeutung der Heiligen Ursula ein: Die Heilige und ihre 11.000 Gefährtinnen stünden für die „Kraft der jungen Kirche der ersten drei bis vier Jahrhunderte, für eine kleine Gemeinschaft an Christen, die allein durch die Überzeugungskraft ihres Glaubens und die Strahlkraft ihrer Liebe die antike Welt christlich gemacht haben.“ Sie stünden für die vielen namentlich bekannten und besonders die vielen unbekannten Märtyrer dieser Zeit. Über 1.000 Jahre später habe dann die Heilige Angela Merici für die von ihr gegründete Ordensgemeinschaft der Ursulinen den Namen der Heiligen gewählt. Dafür, dass dieser Orden sich seit nunmehr 335 Jahren um die Ausbildung junger Mädchen und Frauen in Straubing kümmert, dankte Bischof Rudolf aufrichtig: „Ich bin außerordentlich dankbar für all das Engagement über die vielen Jahrhunderte hinweg. Das möchte ich an dieser Stelle ausdrücklich sagen. (…) Danke für all den Unterricht, für alles Vorbild, für alles Weitergeben an Glauben und Wissen!“ Bischof Rudolf wünschte den Schülern, sie sollen „auf ihre Weise Gefährten der heiligen Ursula werden, Jüngerinnen und Jünger unseres Herrn Jesus Christus“. Sie sollen wie die junge Christenheit in den ersten drei, vier Jahrhunderten und später die Gesellschaft mit ihrem Salz und mit ihrem Licht geschmackvoll und hell erleuchten: „So seid ihr berufen, Salz der Erde, Licht der Welt zu sein, um als frohe junge Christinnen und Christen hineinzuwirken in diese Gesellschaft, damit ihr die Freude und die Lust am Leben nicht ausgehen.“

Das Schicksal der Heiligen Ursula und ihrer 11.000 Gefährtinnen 

Der Überlieferung nach kam die Heilige Ursula mit ihren 11.000 Gefährtinnen von einer Wallfahrt aus Rom zurück, als sie in Köln vom Hunnenkönig mit Pfeil und Bogen erschossen wurde. Dieser hatte erfolglos um sie geworben, Ursula aber verweigerte sich, da sie sich ganz Christus schenken wollte. Ihre Gefährtinnen erlitten dasselbe Schicksal. 

Die Ursulinen in Straubing

Im Januar 1691 kamen die ersten Ursulinen aus Landshut nach Straubing und begannen noch im selben Jahr mit dem Unterricht für Mädchen. Heute sind in der Trägerschaft der Ursulinen-Schulstiftung das Ursulinen-Gymnasium, die Fachakademie für Sozialpädagogik und die Realschule.

Die Ursulinen-Realschule

Die Ursulinen-Realschule wurde vor 75 Jahren gegründet. Eine grundsätzliche Neuerung seit dem aktuellen Schuljahr 2025/26 ist die koedukative Reform, also die Aufnahme von Buben an die Schule. Das Lehrerkollegium umfasst rund 50 Lehrerinnen und Lehrer. Aktuell besuchen 621 Schülerinnen und Schüler die Schule. Ab der 7. Klasse können diese zwischen einem mathematischen, einem wirtschaftlichen, einem sprachlichen (Französisch) und einem hauswirtschaftlichen Zweig wählen.

Text und Fotos: Silke Schötz



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