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Zur Neuigkeit
Person der Woche: Sabine Heiß
Supervision und Coaching
Regensburg, 28. November 2025
Im Rahmen unserer Reihe „Person der Woche” stellen wir jede Woche interessante Persönlichkeiten aus dem Bistum Regensburg und darüber hinaus vor. In diesem Interview geht es um die Themen "Supervision und Coaching". Die Fachstelle Supervision & Coaching für die Mitarbeiter des Bistums Regensburg bietet seit 30 Jahren kurzfristige Intervention und langfristige Beratung an. Wer diese Beratung in Anspruch nehmen kann und warum dieses Angebot der Fachstelle immer mehr an Bedeutung gewinnt, darüber haben wir mit Sabine Heiß, stellvertretende Leiterin der Fachstelle Supervision und Coaching gesprochen:
Frau Heiß, welches Angebot bietet die Fachstelle Supervision & Coaching für die Mitarbeiter des Bistums Regensburg?
Die Fachstelle Supervision und Coaching bietet Mitarbeitern des Bistums Unterstützung bei der Ausübung ihres Dienstes. Das reicht von eher themenorientierter Beratung im Zusammenhang mit einer konkreten Fragestellung - z.B. zur Gestaltung des Übergangs bei einem Stellenwechsel - über die Klärung von Zielen, Rollen und Zuständigkeiten bis hin zur Intervention und Begleitung in Krisen. Das Angebot ist kostenlos und i.d.R. freiwillig. Die Supervisions- und Coachingprozesse unterliegen grundsätzlich der Schweigepflicht.
Wie definiert die Fachstelle den Zweck von Supervision und Coaching im kirchlichen Arbeitskontext – eher als akute Unterstützung oder als präventive, langfristige Begleitung?
Wir bieten beides an: kurzfristige Intervention, wenn sich jemand z.B. in der Gefahr eines Burnouts befindet oder in einem Team ein Konflikt auftritt, den die Beteiligten nicht selbst lösen können. Langfristige Begleitung findet z.B. in der Berufseinführung der verschiedenen pastoralen Berufe statt, die in dieser Zeit Gruppen-Supervision haben, um die Themen zu bearbeiten, die am Beginn des Berufslebens auftreten. Supervision ist darüber hinaus auch eine Form der Qualitätssicherung z.B. für Führungspersonen, die hier den Raum haben, ihre Arbeit zu reflektieren, beispielsweise bei Fragen der Führung von Mitarbeitern oder ihre Rolle als Führungskraft zu finden. Sie können schwierige Situationen sozusagen auf dem Trockenen durchdenken, bevor sie diese im Alltag umsetzen. Das hilft, Konflikte zu vermeiden oder konstruktiv zu lösen. Ein wichtiges Thema ist auch der Umgang mit ehrenamtlichen Mitarbeitern. Pflicht-Supervision kann in einzelnen Fällen vom Arbeitgeber angeordnet werden, wenn Probleme auftauchen, die eine intensivere Begleitung erfordern.
Welche Zielgruppen innerhalb des Bistums können die Angebote der Fachstelle in Anspruch nehmen, und warum ist dieser Adressatenkreis wichtig?
Unserer Zielgruppen sind vorrangig die pastoralen Dienste, also Gemeinde- und Pastoralreferenten, Diakone und Priester in ihren verschiedenen Einsatzgebieten in den Pfarreien oder der kategorialen Seelsorge. Die Religionslehrer und Religionslehrerinnen waren bei der Einführung des Angebots vor 30 Jahren die erste Zielgruppe und sind es bis heute. In den letzten Jahren wurde das Angebot auch auf Führungskräfte des Bischöflichen Ordinariats ausgeweitet.
Der Fokus auf die pastoralen Dienste und Lehrkräfte hat zum einen etwas mit der Entstehungsgeschichte der Fachstelle zu tun, zum anderen arbeiten diese Berufsgruppen vorrangig mit Menschen, was eine besonders hohe Anforderung an die Fähigkeit zur Reflexion des eigenen Handelns erfordert. Diese Mitarbeiter bei ihrer anspruchsvollen Tätigkeit gut zu begleiten ist eine wichtige Form der Qualitätssicherung und der Prävention.
Grundsätzlich sind Supervision und Coaching jedoch nicht an bestimmte Berufsgruppen gebunden, sondern ein Angebot für alle Menschen in Arbeitssituationen. Daher wäre es wünschenswert, das Angebot im Bistum auf längere Sicht auch für andere Mitarbeiter zu öffnen.
Warum spielt Supervision eine besondere Rolle angesichts der strukturellen, gesellschaftlichen und pastoralen Veränderungen, die das Bistum aktuell betreffen?
Die Pastorale Entwicklung 2034 ist bereits seit einiger Zeit in der Umsetzung. Anhand von demografischen Prognosen den Zuschnitt von Pfarreien neu zu organisieren ist dabei nur ein Aspekt. Vor Ort müssen die Menschen sich auf die Veränderungen einstellen, was oft nicht nur mit dem Verschwinden von Gebäuden, Gottesdienstorten oder Personal einhergeht, sondern Identität und Beheimatung betrifft. Dieser emotionale Prozess wird leicht vergessen, sorgt aber für die größten Konflikte. Die Verantwortlichen in den Pfarreiengemeinschaften müssen diese Prozesse moderieren und mit den Konsequenzen umgehen. Hinzu kommt eine zunehmende Arbeitsbelastung und eine Gesellschaft, die sich immer mehr von der Kirche entfremdet. Die Fachleute von der Gemeinde- und Organisationsberatung stehen hier mit ihrer Kompetenz für die Begleitung der organisatorischen Prozesse zur Verfügung. Supervision kann darüber hinaus Pfarrteams dabei unterstützen, die Spannungen nicht unter den Teppich zu kehren, sondern gut zu bearbeiten und so in diesem Prozess hilfreich zu sein zu können.
Welche Bedeutung hat der niedrigschwellige Zugang – inklusive kostenfreier Nutzung und freiwilliger Teilnahme – für die Wirksamkeit der Fachstelle?
Wenn Supervision und Coaching als Werkzeuge zur Personalentwicklung und Qualitätssicherung gesehen werden, dann ist es eigentlich nur konsequent, diese Werkzeuge möglichst niederschwellig anzubieten. Wir wollen ja, dass möglichst viele Mitarbeiter dieses Angebot nutzen! Und wir wünschen uns, dass noch mehr Pastoralteams dieses Angebot nutzen, denn in den Einzelsupervisionen gehören Konflikte mit den Kollegen und Vorgesetzten zu den häufigeren Themen. Man kann solche Konflikte auch in der Einzelsupervision bearbeiten, sinnvoller wäre es jedoch, wenn das Team diese Themen gemeinsam angehen würde. Das findet in einzelnen Teams schon statt, ist aber noch die Ausnahme.
Spannungen, unterschiedliche Sichtweisen und Charaktere sind in Gruppen normal, sie gehören dazu. Werden sie ignoriert oder unterdrückt, entstehen sehr schnell größere Konflikte, die dann viel Energie und Zeit kosten und oft großen Schaden anrichten. Daher möchten wir von der Fachstelle vor allem die Dienstvorgesetzten ermutigen, Team-Supervision mit oder auch ohne Anlass in Anspruch zu nehmen, v.a. wenn Teams neu zusammenfinden müssen.
Wie ist die Fachstelle organisatorisch im Bistum eingebettet, und welchen Mehrwert bietet diese Einbindung für Personalentwicklung und Organisationskultur?
Die Fachstelle ist in der Hauptabteilung Pastorales Personal/Pfarreienunterstützung angesiedelt, was sich aus unseren Zielgruppen ableitet. Wir haben jedoch Überschneidungen mit den anderen Unterstützungssystemen des Bistums, z.B. der Gemeinde- und Organisationsberatung, der Fortbildung sowie der geistlichen Begleitung und stehen mit diesen Abteilungen auch im regelmäßigen Austausch. Die Personal- und Organisationsentwicklung der Hauptabteilung Personal hat einen ähnlichen Schwerpunkt, der Fokus liegt jedoch hauptsächlich auf den Mitarbeitern des Bischöflichen Ordinariats. Die gute Zusammenarbeit dieser Unterstützungssysteme kann damit wesentlich zu einer zeitgemäßen und kirchenspezifischen Organisationskultur beitragen, die auch in die Gesellschaft hinein wirkt.
Interview: Stefan Groß
Foto: Sabine Heiß
(chb)
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