News Bild Person der Woche: die engagierte Pfarrsekretärin Barbara Bachmeier in Straubing

Person der Woche: die engagierte Pfarrsekretärin Barbara Bachmeier in Straubing

Verwaltung und Spiritualität

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Straubing, 10. März 2023

Für die Rubrik „Person der Woche“ hat diesmal Pfarrsekretärin Barbara Bachmeier Auskunft gegeben. Sie wirkt in der Pfarrei St. Elisabeth in Straubing und arbeitet für „eine Kirche mit frohen Gesichtern“.

Barbara Bachmeier liebt diese Morgenstunde, als wir um 7.30 Uhr telefonieren: „Da kann ich noch was wegarbeiten“, sagt die Pfarrsekretärin der Pfarrei St. Elisabeth in Straubing, die üblicherweise bereits um 6.45 Uhr ihre Tätigkeit beginnt. Sie kommt dann schon aus Kirchroth östlich von Straubing. Seit 2006 wirkt Frau Bachmeier in der großen Pfarrei im Osten von Straubing, der Dekan Johannes Plank als Pfarrer vorsteht.

Mittlerweilen ist die Schreibmaschine abgebaut

In den nun mehr als 17 Jahren hat sich „viel verändert“, sagt die rührige Sekretärin und erinnert sich: „Anfangs haben wir noch mit Karteikarten gearbeitet. Dann hat zusehends die Technik im Büro Einzug erhalten.“ Mittlerweilen ist die Schreibmaschine abgebaut, „und auch das Fax haben wir nicht mehr“.

Allein vom Hören könnte einem etwas schwindlig werden …

Was macht eigentlich eine Pfarrsekretärin? Jedenfalls vieles, das nicht unbedingt auf den ersten Blick sichtbar wird. Als da sind: die Organisation der Termine des Dekans und der Gremien, die Datenpflege, auch was das Dekanat betrifft, die Erfassungen der Erstkommunion- und der Kinder für die Firmung, der Beerdigungen, der – bedauerlich genug – Kirchenaustritte, die mit vielen Vorgängen zusammenhängenden Überweisungen („über das Bankprogramm“); es gilt außerdem, die Messen einzutragen („über das Kuvert, das in der Kirche aufliegt“), nicht zu vergessen die Zusammenarbeit mit den Gremien, den Ministranten, den Lektoren, überhaupt mit dem Pfarrgemeinderat, das Pflegen der Kontakte zu dem Seniorenheim St. Elisabeth, „wohin der Pfarrer zum Gottesdienst geht“, die Krankenkommunionen oder -salbungen koordinieren und auch den Kreuzweg planen sowie den Gottesdienstplan für den ganzen Monat im Seniorenheim anlegen und bearbeiten … Allein vom Hören könnte einem etwas schwindlig werden …

Und jeweils ein kleines Geschenk

B. Bachmeier arbeitet 28 Stunden pro Woche; aber es läuft noch einiges mehr, nämlich: die „Orga“ von Festen, diesbezüglich ebenfalls Mithilfen und Überweisungen, zugehörige Arbeiten sodann am Archiv und, genauso wichtig, das Erstellen von Plakaten für diese Feste, Geburtstagsauswertungen, Ehejubiläen („Unsere Pfarrangehörigen bekommen Karten und jeweils ein kleines Geschenk“), Wallfahrten organisieren, die Ausflüge der Gremien und, last but not least: das Kirchgeld. Bei der Pfarrsekretärin laufen dann auch noch die Rechnungen für den Kindergarten auf, mit seinen Angestellten für zwei Gruppen plus die Kinderkrippe. Der Autor hat den Eindruck, die detaillierte Aufzählung wäre an diesem Punkt noch an kein Ende gekommen.

Trauernde, die alle diverse Anliegen mitbringen

Pfarrer Plank ist Dekan seit 2013, für das große Dekanat seit März 2022 kommissarisch, und ab vergangenem Juli für das große Dekanat Straubing-Bogen, zu dem die Dekanate Geiselhöring und Bogenberg-Pondorf gekommen sind. In vielen Fällen und Bereichen leistet Pfarrsekretärin Bachmeier Unterstützung: „Besondere Freude bereitet mir natürlich, mit den vielen verschiedenen Menschen umzugehen, etwa auch am Telefon.“ Konkret geht es um Taufanmeldungen junger Erwachsener mit ihren Kindern oder um Trauernde, die alle diverse Anliegen mitbringen, von denen sie erzählen wollen. Damit nicht genug, ist B. Bachmeier ehrenamtliche Hospizbegleiterin, hat einen Fernkurs in Liturgie absolviert, sodass sie gelegentlich Andachten hält. Sie ist, passend dazu, Vorsitzende des Sachausschusses Liturgie. Klar, da „fließt manches ein bisschen ineinander über“. Zum eher ehrenamtlichen „Portfolio“ Frau Bachmeiers gehören obendrein Spendenaktionen für Indien („Ich unterhalte Kontakte über die Pallottiner“).

Mit neuer Technik arbeiten bereitet keine Kopfschmerzen

Ihre Arbeitszufriedenheit beschreibt sie mit den Worten: „Es ist ein gutes Gefühl, zu wissen, wenn alles einigermaßen läuft.“ Gut sei überhaupt die interne Kommunikation. Demnach wisse sie, „wann ich was zu bewerkstelligen habe“. Mit neuer Technik zu arbeiten, bereitet Frau Bachmeier durchaus keine Sorgen oder gar Kopfschmerzen. Sie versucht, „die Dinge hier möglichst fortschrittlich zu halten“.

Es passieren gleichzeitig sehr viele gute Dinge

Und die Probleme, die unschönen Dinge bei der Arbeit? O-Ton B. Bachmeier: „Die Kirchenaustritte machen mir zu schaffen: dass Leute überall suchen und Menschen Sehnsucht nach Gott haben, aber nicht wissen, wie sie diese Sehnsucht einordnen können.“ In Zeiten, da „alles“ rückläufig erscheint, sei kein Grund mehr gegeben, an den sich Menschen halten könnten. Auch findet sie es „schon bedauerlich“, wenn durch Zusammenlegungen das pfarrliche Leben vermutlich kleiner werden sollte. „Viele haben doch eine wichtige Heimat in der Pfarrei gefunden. Wo läuft das hin?“, fragt Frau Bachmeier kritisch. Sie jedenfalls möchte der Kirche ein Bild geben, „das ich vertreten kann, bei allem Schrecklichen, was passiert ist“. Denn es passierten ja gleichzeitig doch sehr viele gute Dinge. Und der Glaube habe ihr – so die persönlich gehaltene Erfahrung – in schwierigen Zeiten Halt gegeben.

Glaubenskommunikation nicht zuletzt im Pfarrbüro

Pfarrsekretärin Bachmeier wünscht sich daher „eine Kirche mit frohen Gesichtern, dass die Menschen die Kirche und die Gottesdienste als etwas Wertvolles empfinden“. Was man in der Kirche hört, solle man für das eigene Leben einsetzen können – und daraus Kraft ziehen: „Dass ich mir mein Eigenes aus dem Wort Gottes herausziehen kann.“ Um das zu verstärken, hat sie das Projekt „KKK – Klappstuhl, Kaffee, Keks“ eingebracht, in dessen Rahmen vor, während oder nach dem Gottesdienst die eigentliche handgreifliche Glaubenskommunikation stattfindet; denn das viele Gute gehört schließlich formuliert und ins Wort gehoben. „Warum beten Menschen Rosenkranz? Wir sollen ruhig von Menschen hören, was ihnen wichtig ist.“ Selbstredend, dass solche niederschwellige, aber nicht minder intensive Glaubenskommunikation nicht zuletzt im Pfarrbüro geschieht.

Was sich auch im Crowdfunding manifestiert

Keine Frage, Frau Barbara Bachmeier steht selbst im (Glaubens)Leben, betreut ihren Enkel und auch ihre eigenen Eltern freuen sich über Zuwendung. Kurz, sie gehört zu den Engagierten, was sich auch im Crowdfunding manifestiert, das sie für eine Orgel auf den Weg gebracht hat, die nunmehr in der neu angebauten Werktagskapelle von St. Elisabeth zu vernehmen ist. Auch hat sie eine Friedenswallfahrt zu Beginn des Krieges gegen die Ukraine organisiert mitsamt Spenden für eine „Tafel“ für geflüchtete Ukrainer.

Summa: Verwaltung und persönlicher Einsatz

Summa: Frau Bachmeier steht für Verwaltung und persönlichen Einsatz und versteht es, beides – Administration und Spiritualität – miteinander zu verbinden.

Text: Prof. Dr. Veit Neumann, Bilder: B. Bachmeier hat sie zur Verfügung gestellt.



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