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Zur Neuigkeit
Person der Woche: Christian Lachner, Mesner in St. Wolfgang Regensburg
Mesner mit Leib und Seele
Regensburg, 19. Dezember 2025
Im Rahmen unserer Reihe „Person der Woche” stellen wir jede Woche interessante Persönlichkeiten aus dem Bistum Regensburg und darüber hinaus vor. In diesem Interview geht es um den Mesnerberuf. Kein alltäglicher Beruf, aber eine Arbeit die Sinn stiftet und sehr vielfältig ist. So empfindet es Christian Lachner, hautpamtlicher Mesner in der Pfarrei St. Wolfgang im Regensburger Stadtteil Kumpfmühl.
Herr Lachner, was ist eigentlich ein Mesner und was sind seine wichtigsten Aufgaben in der Kirche?
Ein Mesner ist eine Person, die in einer Kirche für die Vorbereitung und Ordnung rund um den Gottesdienst und die Kirche verantwortlich ist. Es ist ein vielfältiger Aufgabenbereich. Der Mesner sorgt dafür, dass alles für die Messe oder andere Gottesdienste bereitsteht. Das umfasst das Herrichten von liturgischen Geräten wie Kelch, Hostien, Kerzen und Messgewändern. Aber auch die Pflege und Instandhaltung der Kirche und der liturgischen Geräte fallen in seinen Aufgabenbereich. Er sorgt für Sauberkeit und Ordnung in der Kirche und in der Sakristei. Auch das Reinigen von liturgischen Gegenständen gehört dazu wie das Aufpolieren der Kelche und das Auskochen der Weihrauchfässer. Der Mesner kümmert sich um die Beleuchtung der Kirche, sowie die Heizung, damit der Gottesdienst in einer angenehmen Atmosphäre stattfinden kann. Während des Gottesdienstes sorgt er für den reibungslosen Ablauf und ist auch für das Auf- und Abschließen der Kirche zuständig, um die Sicherheit des Gebäudes zu gewährleisten.
Es gibt die vielfältigsten Berufe, warum wollten Sie ausgerechnet Mesner in einer Kirche werden?
Ich bin Mesner geworden, weil ich eine große Freude an der Feier der Liturgie empfinde und es mir wichtig ist, aktiv an den Gottesdiensten teilzuhaben. Die Liturgie ist für mich ein zentraler Ausdruck des Glaubens, und durch meine Mitarbeit als Mesner kann ich dazu beitragen, dass die Gottesdienste würdevoll und feierlich stattfinden. Es erfüllt mich mit Zufriedenheit, die Abläufe im Hintergrund mit vorzubereiten und sicherzustellen, dass alles gut organisiert ist. Außerdem macht mir der Umgang mit Menschen viel Freude. Als Mesner stehe ich in Kontakt mit vielen Gemeindemitgliedern und Priestern und unterstütze sie in verschiedenen Bereichen. Dabei erlebe ich Gemeinschaft und den Zusammenhalt in der Kirche ganz unmittelbar. Diese Kombination aus geistlicher Bedeutung und sozialer Begegnung motiviert mich immer wieder aufs Neue, diesen Dienst zu übernehmen.
Insgesamt sehe ich meine Aufgabe als Mesner als wichtigen Beitrag dazu, dass die Kirche ein einladender, heiliger Ort bleibt, an dem Menschen ihren Glauben feiern und Gemeinschaft erleben können. Ich freue mich, dass ich durch meinen Dienst einen Teil dazu beitragen darf.
Was sind so die täglichen Aufgaben eines Mesners in der Pfarrei?
Mein Arbeitstag in der Pfarrei St. Wolfgang in Regensburg beginnt damit, die Kirche morgens aufzuschließen und für die Frühmesse herzurichten. Dabei sorge ich dafür, dass alle liturgischen Geräte und Bücher an ihrem Platz im Altarraum liegen. Anschließend mache ich einen kurzen Kontrollgang in und um die Kirche, um sicherzugehen, dass alles in Ordnung ist. Im Anschluss schaue ich im Pfarrbüro bei den Sekretärinnen vorbei, um zu erfahren, ob dort Aufgaben anfallen oder Dinge zu organisieren sind. Danach widme ich mich kleineren Reparaturen und Wartungsarbeiten, sowohl in der Kirche oder im Pfarrheim. Dazu gehört zum Beispiel das Auffüllen von Getränken und die Pflege der Räumlichkeiten. Ein wichtiger Teil meiner Arbeit sind auch Reinigungsaufgaben, damit die Kirche stets sauber und gepflegt bleibt. Zusätzlich gehören tägliche Absprachen mit Herrn Pfarrer Michael Fuchs zu meinen Aufgaben, damit der Ablauf der Gottesdienste und alle weiteren organisatorischen Belange gut koordiniert sind. Der Arbeitstag endet mit der Abendmesse, zu der ich alles vorbereite und später nach dem Gottesdienst die Kirche abschließe.
Hatten Sie schon als Jugendlicher einen Bezug zum Mesnerberuf und gab es da schon Gedanken, einmal selbst diesen Beruf auszuüben?
Ja, schon seit meinen Jugendtagen hatte ich das Interesse einmal Mesner zu werden. Nach meiner Erstkommunion habe ich in meiner Heimatpfarrei Mariä Verkündigung in Tegernheim mit dem Ministrantendienst begonnen. Dabei habe ich die Mesner vor Ort immer bewundert, wie sie für einen reibungslosen Ablauf der Gottesdienste sorgten. Besonders dem ehemaligen Mesner meiner Heimatpfarrei, Markus Schmid und seinen Kollegen im Mesnerteam, verdanke ich viel von meinem heutigen Wissen, über das „mesnern“. Später habe ich ihnen auch aktiv geholfen und mit 14 Jahren habe ich dann zusammen mit drei Kollegen eigenständig den Mesnerdienst in meiner Heimatpfarrei übernommen. In dieser Zeit wuchs in mir der Wunsch, diesen Dienst irgendwann auch hauptamtlich auszuüben.
Nach meiner Schulzeit habe ich zunächst eine Ausbildung zum Nutzfahrzeug-Mechatroniker gemacht und einige Jahre als Geselle in Regensburg gearbeitet. Eines Tages kam ein guter Freund auf mich zu und zeigte mir die Stellenausschreibung für die hauptamtliche Mesnerstelle in der Pfarrei St. Wolfgang in Regensburg. Da wusste ich sofort, dass ich diese Chance ergreifen möchte.
Seit Dezember 2016 bin ich nun Teil dieser Pfarrei und erfülle meinen Dienst mit großer Freude und Engagement.
Was bedeutet Ihnen der Glaube für Ihr Leben?
Der Glaube ist für mich eine Orientierung im Leben. Er gibt mir Halt und Zuversicht, gerade in schwierigen Zeiten. Durch meinen Glauben fühle ich mich getragen und weiß, dass ich nicht allein bin. Er schenkt mir Kraft, Hoffnung und inneren Frieden.
Man merkt, dass Sie ihren Beruf mit Herz und Seele ausüben. Ist der Mesnerberuf auch eine Art Berufung für Sie?
Ja, auf jeden Fall. Für mich ist der Mesnerberuf mehr als nur ein normaler Job – es ist eine echte Berufung. Es macht mir Freude, einen Beitrag zum Gemeindeleben und zur Feier der Gottesdienste in der Pfarrei zu leisten. Ich empfinde es als wichtig und erfüllend, die Kirche als einen einladenden Ort mitzugestalten und zu erhalten. Diese Arbeit gibt mir das Gefühl, Teil einer größeren Gemeinschaft und eines Auftrags zu sein. Deshalb gehe ich meine Aufgaben mit viel Herzblut und Engagement an.
Was ist das Schönste an der Arbeit als Mesner, was Sie immer wieder jeden Tag aufs Neue motiviert?
Das Schönste an meiner Arbeit als Mesner ist die Mitwirkung an den Liturgiefeiern, besonders zu besonderen Anlässen wie Weihnachten. Es ist beeindruckend, wenn um 17 Uhr die Kirche bis auf den letzten Platz gefüllt ist und man spürt, wie die Menschen gemeinsam den Gottesdienst feiern. Diese festlich und liebevoll gestalteten Gottesdienste geben mir viel Freude und Motivation. Nach getaner Arbeit mit einem Lächeln in den Gesichtern der Gottesdienstbesucher belohnt zu werden oder auch mal ein kleines Lob zu erhalten, ist für mich etwas sehr Wertvolles.
Besonders eindrucksvoll sind für mich auch die Kartage, die mit dem Gründonnerstag und dem letzten Abendmahl beginnen. Am Karfreitag in der düsteren Kirche, wenn das Kreuz enthüllt wird, an dem der Herr gehangen hat, entsteht eine sehr bewegende Atmosphäre. Der Gesang ohne Orgel verstärkt die Stimmung und macht diesen Gottesdienst im Jahr zu einem sehr besonderen Erlebnis. Und natürlich ist die Osternacht mit der Auferstehung Jesu Christi ein Höhepunkt: Das Licht wird in die dunkle Kirche getragen – Christus, das Licht der Welt, kommt in unsere Herzen.
Diese besonderen Tage sind mit vielen Stunden Arbeit verbunden, aber man nimmt unglaublich viel daraus mit. Sie erfüllen mich mit großer Freude und geben mir immer wieder neue Kraft für meinen Dienst.

Die Digitalisierung macht auch vor den Kirchen nicht Halt. Wie hat sich der Mesnerberuf in den letzten Jahren dahingehend verändert? Stichwort technische Veränderung - computergesteuerte Glocken, oder Lichtanlagen in Gotteshäusern?
In den letzten Jahren hat der Mesnerberuf durch den technischen Fortschritt und die Digitalisierung deutliche Veränderungen erfahren – nicht nur im Kirchenraum mit selbstregelnden Mikrofonen oder auch präzise eingestellten Lautsprechern, sondern auch in der Sakristei. Die Steuerung von Lautsprecheranlagen erfolgt mittlerweile über ein Tablet das mobil in der ganzen Kirche einsetzbar ist, was die Bedienung deutlich vereinfacht. Auch Beleuchtungselemente, wie zum Beispiel Christbäume, werden bei uns über smarte Steckdosen automatisch gesteuert. Darüber hinaus haben wir auch eine digitale Zentraluhr im Einsatz, in der die Läutezeiten der Kirchenglocken bereits eingespeichert ist. Dadurch entfällt die manuelle Steuerung des Läutens, was den Ablauf erheblich vereinfacht und zuverlässiger macht.
Ein weiterer neuer Aspekt ist das Fotografieren während der Gottesdienste, zum Beispiel für den Instagramkanal der Pfarrei St. Wolfgang. Dies ist ein modernes Element, das den Kontakt zur Gemeinde und vor allem zu jüngeren Menschen fördert und die Kirche in den sozialen Medien sichtbar macht.
All diese technischen Neuerungen bringen viele Vorteile mit sich. Sie erleichtern die Arbeit des Mesners und helfen dabei, die Kirche zeitgemäß und lebendig zu gestalten. Gleichzeitig erfordern sie auch ein gewisses technisches Verständnis und die Bereitschaft, sich ständig weiterzubilden, um auf dem neuesten Stand der Entwicklungen zu bleiben.
Wie kann man eigentlich überhaupt Mesner in einer Kirche werden?
Mesner kann grundsätzlich jeder werden, der Interesse an der Arbeit in der Kirche hat. Besonders wünschenswert ist eine technische Ausbildung oder zumindest technisches Grundverständnis, da viele Aufgaben mit moderner Technik verbunden sind. Wichtig ist außerdem die Zugehörigkeit zur katholischen Kirche, sowie ein gutes Gespür für die Liturgie, da man aktiv an den Gottesdiensten mitwirkt und zu deren reibungslosem Ablauf beiträgt. Ebenso sollte man über einen sozialen Umgang verfügen, denn der Kontakt zu Gemeindemitgliedern und anderen Beteiligten ist ein wesentlicher Teil der Tätigkeit.
Interessierte können sich auf ausgeschriebene Stellen bewerben, die immer wieder auf der Homepage des Bistums und auf der Website des regionalen Mesnerverbandes veröffentlicht werden. Oder wenn man in einer kleineren Pfarrei lebt, und den Mesnerdienst ehrenamtlich ausüben möchte, dann kann den dort ansässigen Pfarrer einfach ansprechen
Es gibt im Bistum Regensburg auch einen eigenen Mesnerverband. Sie engagieren sich dort, was genau ist Ihre Funktion im Verband?
Im Mesnerverband des Bistums Regensburg, bin ich im Regionalverband Regensburg als 2. Kassier tätig. Diese Funktion umfasst die Mithilfe bei der Verwaltung der Finanzen und die Unterstützung des Kassiers. Zusätzlich engagiere ich mich im Hauptverband, wo ich die besondere Ehre habe, die Fahne des Vereins zu tragen. Dieses Amt teile ich mir mit einem Kollegen, dies ist nicht nur eine verantwortungsvolle Aufgabe bei offiziellen Anlässen und Feiern, sondern auch ein sichtbares Zeichen der Verbundenheit und Repräsentation des Mesnerverbandes im Bistum.
Was denken Sie über die Zukunft des Mesnerberufs?
Der Mesnerberuf ist eine sehr besondere Tätigkeit, die weit mehr umfasst als nur die Vorbereitung und Pflege der Kirche. Es ist eine Berufung, die viel Verantwortung, Sorgfalt und Liebe zum Detail erfordert. Mesnerinnen und Mesner sorgen dafür, dass der Gottesdienst in einer würdigen und stimmungsvollen Atmosphäre stattfinden kann. Sie sind oft die stillen Helfer im Hintergrund, die mit ihrem Engagement und ihrer Zuverlässigkeit wesentlich zum Gemeindeleben beitragen.
Außerdem ist der Beruf sehr abwechslungsreich: Er verbindet handwerkliche Aufgaben, liturgisches Wissen und den Kontakt zu vielen Menschen innerhalb der Gemeinde. Für viele, die diesen Weg gehen, ist es eine erfüllende Aufgabe, die sie tief mit ihrem Glauben und ihrer Gemeinschaft verbindet. Deshalb ist der Mesnerberuf nicht nur ein Beruf, sondern für viele auch eine Berufung, die begeistert und erfüllt. Der Beruf ist auch in Zukunft ein wichtiger Bestandteil des kirchlichen Lebens, da zwar die Gottesdienste weniger werden, aber die Arbeit an den Kirchen bleibt gleich.
Die Arbeit des Mesners ist somit ein zukunftsicherer Beruf, den ich jedem, der sich dafür interessiert nur ans Herz legen kann.
Das Interview führte Christian Beirowski.
Fotos: Christian Beirowski
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