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Palliativmedizin und Hospizarbeit: Niemand muss die letzte Wegstrecke allein gehen
Die Würde des Menschen ist nicht an Leistungsfähigkeit gebunden
Regensburg, 18. November 2025
Palliativmedizin und Hospizarbeit bieten eine wissenschaftlich fundierte, menschliche und christlich verwurzelte Alternative zu kommerziellen Sterbeangeboten. Sie stärken die Würde des Menschen in seiner Gottgeschaffenheit und zeigen Wege der Begleitung auf, die verhindern, dass Menschen in Krisen selbst Hand an sich legen.
In einer Gesellschaft, die Krankheit, Sterben und Tod zunehmend aus dem öffentlichen Bewusstsein auslagert, übernehmen Hospizdienste und die Palliativmedizin eine zentrale humanitäre und seelsorgliche Aufgabe. Sie bieten – jenseits kommerzieller Sterbeangebote – eine lebensbejahende und wissenschaftlich fundierte Alternative, die den ganzen Menschen in den Blick nimmt. Aus christlicher Perspektive erinnern sie an eine grundlegende anthropologische Wahrheit: Das Leben ist Geschenk, der Mensch ist Geschöpf Gottes, getragen von unverlierbarer Würde – auch und gerade im Angesicht des Todes.
Moderne Palliativmedizin hat das Ziel, Leid zu mindern, belastende Symptome zu behandeln und schwerkranke Menschen ganzheitlich zu begleiten. Im Mittelpunkt steht dabei weder eine künstliche Lebensverlängerung um jeden Preis noch eine aktive Verkürzung des Lebens. Stattdessen orientiert sich die Palliativmedizin an einem realistischen und menschenzugewandten Verständnis der letzten Lebensphase, das die Bedürfnisse des Patienten ernst nimmt. Internationale Studien belegen, dass eine frühzeitige palliative Begleitung die Lebensqualität deutlich steigert, Ängste reduziert und Angehörige langfristig entlastet.
Sterben als Teil des Lebens begreifen
Die Hospizarbeit ergänzt diesen Ansatz durch ein Netzwerk aus professionellen Fachkräften und geschulten Ehrenamtlichen. „Begleiten, nicht beschleunigen; lindern, nicht verkürzen“ – dieser Grundsatz ist Kern einer Haltung, die das Sterben als Teil des Lebens begreift. Hospize schaffen Räume, in denen Menschen in Würde Abschied nehmen können, getragen von menschlicher Nähe, seelsorglicher Zuwendung und fachlicher Kompetenz.
Aus christlicher Sicht wurzelt diese Arbeit im Verständnis des Menschen als Imago Dei – als Ebenbild Gottes. Die Würde des Menschen ist nicht an Leistungsfähigkeit gebunden und bleibt durch Krankheit, Alter oder Schwäche unberührt. Der christliche Glaube hält daran fest, dass jeder Mensch bis zuletzt angenommen ist, niemals allein gelassen wird und sein Leben nicht selbst „in die Hand nehmen“ muss, um dem Leiden zu entkommen. Hospize und Palliativteams sind damit gelebte Nächstenliebe und konkret erfahrbare Barmherzigkeit.
Angesichts zunehmender gesellschaftlicher Diskussionen über assistierte Angebote, die den Tod als vermeintlich selbstbestimmte Lösung darstellen, gewinnen Hospiz- und Palliativdienste an Bedeutung. Sie zeigen, dass echte Selbstbestimmung begleitet entsteht – durch Schmerzlinderung, menschliche Zuwendung, psychosoziale Unterstützung und spirituelle Begleitung. Wo Menschen sich aufgehoben wissen, sinkt das Bedürfnis nach drastischen Auswegen.
Die christlichen Kirchen und ihre Träger leisten in Deutschland einen wesentlichen Beitrag zum Ausbau dieser Strukturen: durch stationäre und ambulante Hospize, Palliativstationen, Beratungsdienste und Seelsorgeangebote. Sie setzen damit ein Zeichen gegen die Ökonomisierung des Sterbens und für ein Menschenbild, das auf Beziehung, Zuwendung und Hoffnung gründet.
Wer Unterstützung braucht – ob Betroffene, Angehörige oder Menschen in Krisensituationen – findet Hilfe bei regionalen Hospizvereinen, Palliativteams, Beratungsstellen der Kirchen und zahlreichen kirchlich getragenen Initiativen. Niemand muss die letzte Wegstrecke allein gehen.
Text: Stefan Groß
(kw)
Weitere Infos
Mehr Infos, Kontaktdaten und Adressen der Hospizseelsorge im Bistum
Als Vorbereitung auf das Lebensende organisiert der Hospizverein Amberg regelmäßig Letzte-Hilfe-Kurse
Dem Thema Sterben und Sterbebegleitung widmet sich auch die OTV-Sendung Gott und die Oberpfalz vom Oktober 2025




