Geistlicher bete am Bett eines Schwerverletzten; Angehörige

Pakistan: Junger Christ fast ermordet

Er wollte kein Moslem werden

© Kirche in Not


München / Regensburg, 27. März 2025

Der 22-jährige Christ Waqas Masih aus Sheikhupura in der Provinz Punjab im Nordosten Pakistans soll von seinem Arbeitgeber angegriffen und verletzt worden sein. Masih, der in einer Papierfabrik arbeitet, weigerte sich zunächst, der ultimativen Aufforderung seines Chefs Folge zu leisten, zum Islam zu konvertieren. Anschließend beschuldigte ihn dieser der Blasphemie und versuchte hinterrücks, ihn zu köpfen, nachdem eine Seite einer Koran-Ausgabe im Müll der Firma gefunden wurde – woher sie kam, konnte nicht einmal ansatzweise bewiesen werden. Aber Masih war es, der beschuldigt wurde.

Der junge Christ erlitt schwere Nackenverletzungen; er wird in einem Krankenhaus in der Provinzhauptstadt Lahore behandelt. Der mutmaßliche Täter wurde verhaftet; die Ermittlungsbehörden stufen den Vorfall lokalen Angaben zufolge als versuchten Mord ein und haben die Ermittlungen aufgenommen. Kapuzinerpater Lazar Aslam hat Mashi im Krankenhaus besucht; er teilte „Kirche in Not“ mit: „Der Angriff ist ein schockierender Beleg für die Herausforderungen, vor denen religiöse Minderheiten in Pakistan stehen. Falsche Blasphemievorwürfe und Schikanen sind zu einem beunruhigenden Trend geworden.“ 

Der Ordensmann rief dazu auf, für das Opfer zu beten und darüber hinaus „das Bewusstsein für die Situation marginalisierter Gruppen in Pakistan zu schärfen, damit ihre Stimmen gehört und ihre Rechte geschützt werden.“ Religiöse Minderheiten wie Christen, Hindus und Sikhs leiden in Pakistan unter Diskriminierung und Attacken dormatischer und extremistischer Muslime. In der islamischen Republik sind menschenrechtswidrige Blasphemiegesetze in Kraft, oft kommt es zu falschen Anschuldigungen und Fällen von Lynchjustiz. Die pakistanischen Behörden gehen gegen solche Auswüchse vor, aber häufig bleibt es bei formalen Anklagen, die auffällig schnell im Sande verlaufen. 

Religiöse Minderheiten beklagen in Pakistan seit Jahren, dass sie nicht ausreichend geschützt sind. Diskriminierungen, zum Beispiel am Arbeitsplatz, seien an der Tagesordnung. Auch gibt es nach wie vor zahlreiche Übergriffe auf Mädchen und junge Frauen, die von mehr oder weniger extremistisch eingestellten Moslems entführt und zwangsverheiratet werden. Der Anteil der Christen in Pakistan liegt bei knapp zwei Prozent der Gesamtbevölkerung. „Kirche in Not“ unterstützt unter anderem den Rechtsbeistand für Christen, die falschen Anschuldigungen ausgesetzt sind. Das ist bitter nötig, denn in der neunten Sure des Koran wird dazu aufgerufen, Menschen zu köpfen, die einer Zwangsbekehrung zum Islam nicht zustimmen; in Pakistan aber nehmen viele Menschen, die den Lehren des Koran folgen, diese Aufforderung wörtlich.

Text: Kirche in Not

(sig)

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